Stilling: Gemeinsam Gewalt gegen Frauen und Mädchen stoppen

Aufstockung des Frauenbudgets um 4 Millionen Euro und Informationsoffensive dringend notwendig

"Jede fünfte Frau hat bereits Gewalt in einer Beziehung erlebt. Es ist daher ein gutes Zeichen, dass das wichtige Thema Gewaltschutz wieder auf der Tagesordnung steht und sich das Parlament in den letzten Monaten damit auseinandergesetzt hat", betonte Frauenministerin Ines Stilling heute in der aktuellen Stunde des Nationalrats. Sie wolle diesen Frauen Mut machen, bekräftigte Stilling: "Sie sind in dieser Situation nicht alleine! Sie sind an dieser Situation auch nicht schuld! Und Sie müssen sich nicht dafür schämen. Sie können Hilfe in Anspruch nehmen und bitte tun Sie das auch."

Gewaltschutzeinrichtungen und die Frauenhelpline unter 0800 222 555 stehen in ganz Österreich das ganze Jahr über kostenfrei und anonym zur Verfügung. Seit Herbst ist das Netz der Unterstützung noch dichter geworden: Es gibt nun in allen Bundesländern Fachberatungsstellen für Frauen und Mädchen, die sexuelle Gewalt erlebt haben.

Allein im vergangenen Jahr wurden in den Gewaltschutzzentren rund 15.000 Frauen unterstützt und begleitet. "Ich danke den Mitarbeiterinnen aller Gewaltschutz- und Beratungseinrichtungen herzlich für ihren Einsatz und ihr Engagement", so Stilling weiter.

Man wisse aber auch, dass die Ressourcen knapp seien. "Seit 10 Jahren wurde das Frauenbudget nicht erhöht. Dass es mehr Geld für den Gewaltschutz braucht, zeigt der hier im Hohen Haus einstimmig angenommene Entschließungsantrag vom September", so die Bundesministerin in ihrer Rede. Eine Aufstockung des Frauenbudgets um 4 Millionen Euro sei notwendig, um das bestehende Angebot aufrechterhalten zu können. Zusätzlich seien mehr Mittel in verschiedenen Ressorts notwendig – etwa im Sozial- und Bildungsbereich, aber auch in der Justiz und bei der Polizei. Finanzielle Mittel brauche es zudem für eine breit angelegte Informationsoffensive. "Denn obwohl wir flächendeckende Unterstützungsangebote haben, ist es leider ein trauriges Faktum, dass von Gewalt betroffene Frauen oft nicht wissen, wohin sie sich wenden können", sagte Stilling.

"Gewalt geht uns alle etwas an. Schauen wir nicht weg, wenn wir in unserem Umfeld bemerken, dass eine Frau Gewalt erleidet. Jede und jeder von uns kann einen Beitrag leisten, um Stopp zur Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu sagen", betonte die Ministerin, die abschließend nochmals alle betroffenen Frauen und Mädchen ermutigte, sich Unterstützung zu holen.

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Mag. Dagmar Strobel-Langpaul
Pressesprecherin der Bundesministerin für Frauen, Familien und Jugend
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