Kulturminister Blümel verlieh Yona Friedman den Kiesler-Preis 2018

Französischer Architekt an 95. Geburtstag mit höchst dotierter Auszeichnung der Republik gewürdigt

"Ich freue mich, dass der diesjährige Kieslerpreisträger in geradezu idealer Weise mit dem visionären Werk des Namensgebers korrespondiert. Yona Friedmann ist nicht nur ein innovativer Architekt mit seinen Raumstadtkonzepten, er war weit seiner Zeit voraus. Nicht nur für Stadtplaner und Architekten ist seine Arbeit ein enorm wichtiger Ansatzpunkt, auch die zeitgenössische Kunst entdeckt ihn und seine künstlerisch-poetische Qualität für sich neu", sagte Kulturminister Gernot Blümel im Rahmen der Preisverleihung und gratulierte Friedmann zur Auszeichnung und gleichzeitig zum 95. Geburtstag.

Der Österreichische Friedrich Kiesler-Preis für Architektur und Kunst wird alle 2 Jahre abwechselnd von der Republik Österreich und der Stadt Wien vergeben. Er ist mit 55 000 Euro Preisgeld dotiert und kürt "herausragende Leistungen im Bereich der Architektur und der Künste, die den experimentellen und innovativen Auffassungen Friedrich Kieslers" entsprechen. Friedmans städteplanerischen Überlegungen, die er erstmals 1958 als Manifest "L‘Architecture Mobile" veröffentlichte, waren damals visionär und sind es bis heute. Besonders seine Ideen, die Architektur als dynamisches, veränderliches Konstrukt zu begreifen, werden seit mittlerweile 60 Jahren vielfach rezipiert.

Hani Rashid, Präsident der Friedrich Kiesler Stiftung: "Es ist gleichzeitig eine Überraschung und gar keine Überraschung, dass der Kiesler-Preis dieses Zyklus' an den ungemein einflussreichen, zugleich in einigen Aspekten rätselhaften Genius Yona Friedman geht. Friedmans Œuvre umfasst auf großartige und harmonische Weise Kunst, Urbanismus, Architektur, Poesie und Wissenschaft – und aus diesem Grund allein gibt es keine bessere Auszeichnung in der Welt als den Kiesler-Preis als Anerkennung für einen Werkkorpus wie keinen anderen, dessen Einfluss sich erst jetzt zu verfestigen beginnt."

Peter Bogner, Direktor der Friedrich Kiesler Stiftung: "Mit seinen Ideen setzt Yona Friedman in unglaublicher Weise in Architektur, zeitgenössischer Kunst, Soziologie, Ökologie und Neuen Medien fort, womit sich Friedrich Kiesler zeit seines Lebens befasste. Der 11. Kiesler-Preisträger erweist sich in seinem Denken als Weltbürger, als Fortführer und Fortentwickler des immanent brisanten Themas der Menschheit einer friedlichen Koexistenz in einer überbevölkerten Welt, wobei Yona Friedman auch großen Respekt vor der Geschichte der bestehenden urbanen Struktur hat."

Bilder der Preisverleihung sind über das Fotoservice des Bundeskanzleramtes kostenfrei abrufbar.