Bundesministerin Bogner-Strauß:Geschlechtergerechtigkeit auf EU-Agenda sichtbar machen

Informelles Treffen der EU-Gleichstellungsministerinnen und -minister – Mitgliedstaaten unterzeichnen Joint Declaration

"Österreich hat es sich zum Ziel gesetzt, im Rahmen des Vorsitzes im Rat der Europäischen Union einen offenen und zukunftsorientierten Dialog über Geschlechtergerechtigkeit anzustoßen", so Frauenministerin Juliane Bogner-Strauß anlässlich der Konferenz "Gender Equality and YOU. Young Voices. Joint Initiative". Vor dem Hintergrund der Geschlechtergerechtigkeit fanden am 11. und 12. Oktober in Wien 3 Gender Equality Events statt. "Ich möchte das Thema Gender Equality in der EU wieder sichtbar machen", sagte die Bundesministerin. "Für die Europäische Kommission steht Geschlechtergerechtigkeit ganz oben auf der Tagesordnung", sagte Tiina Astola, Generaldirektorin für Justiz und Verbraucher bei der Europäischen Kommission. "Ich bin Juliane Bogner‑Strauß äußerst dankbar für die Aufmerksamkeit, die sie dem Thema widmet, und ihr Engagement, um Geschlechtergleichstellung voranzutreiben."

Neben den EU-Ministerinnen und EU-Ministern nahmen auch Expertinnen und Experten der Verwaltungen aus den EU-Mitgliedstaaten sowie Vertreterinnen und Vertreter aus den Westbalkan-Staaten und der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) an dieser dialogorientierten Konferenz teil.

Umsetzung der Geschlechtergerechtigkeit sichtbar machen und stärken

Die Konferenz "Gender Equality and YOU. Young Voices. Joint Initiative" widmete sich dabei den zukünftigen Prioritäten bei der Arbeit zu Fragen der Geschlechtergerechtigkeit, mit dem Ziel, deren Umsetzung auch tatsächlich zu stärken. Jugendliche sowie Jugendvertreterinnen und -vertreter wurden ebenso wie Vertreterinnen und Vertreter von NGOs aktiv miteinbezogen. "Die Ideen und Bedürfnisse junger Menschen werden damit hörbarer und sichtbarer gemacht", betonte Bogner-Strauß. "Ich denke, dass dieser eher außergewöhnliche Rahmen ein gutes Beispiel dafür ist, wie man starke Netzwerke aufbauen und einen kontinuierlichen Dialog im Bereich der Geschlechtergerechtigkeit fördern kann, der auch eines der Themen der heutigen Konferenz ist", sagte Tiina Astola.

In der EU gebe es für viele Politikbereiche eine klare gemeinsame Strategie und ein dementsprechendes institutionelles Gefüge. Im Bereich "Gender Equality" fehle jedoch eine eigene, hochrangige Strategie und somit auch ein gemeinsamer strategischer Rahmen. Die institutionelle Vernetzung und ein regelmäßiger Austausch zwischen den zuständigen Akteurinnen und Akteuren in Politik und Verwaltung seien weniger ausgeprägt als bei vielen anderen Themen. Die Bundesministerin erklärte, dass daher "eine neue, eigenständige Gleichstellungsstrategie für die Jahre nach 2019 unerlässlich ist, damit Verbindlichkeit und Signalwirkung erzeugt wird." Eine solche EU-Gleichstellungsstrategie könne wieder als Referenzrahmen für die EU-Institutionen und somit auch als Anhaltspunkt für die Mitgliedstaaten dienen.

Anstoß für neue EU-Gleichstellungsstrategie

"Die Gender Equality Events des österreichischen EU-Ratsvorsitzes dienen einer ersten gemeinsamen Diskussion und sollen eine neue EU-Gleichstellungsstrategie anstoßen", so Juliane Bogner-Strauß. Im Rahmen des informellen EU-Ministerinnen- und EU-Ministertreffens wurde eine gemeinsame Deklaration zu "Gender Equality as a Priority of the European Union today and in the future" unterzeichnet, um das Thema Geschlechtergerechtigkeit auf der politischen Agenda der EU wieder zu stärken. Der österreichische Vorsitz legte diese Deklaration gemeinsam mit den Trio-Kollegen Estland und Bulgarien vor. Zusätzlich zum Presidency-Trio haben auch zahlreiche weitere Mitgliedstaaten die Deklaration zur Stärkung der Geschlechtergleichstellung in der EU unterzeichnet. Die Deklaration sei ein starkes Zeichen für die gemeinsamen Anstrengungen zur Gleichstellung der Geschlechter.

Digitalisierung bietet Chancen

Bei einem informellen Frühstück wurde auch der Bereich der Digitalisierung thematisiert und über Erfahrungen und Ideen gesprochen. Im Zentrum des österreichischen EU-Ratsvorsitzes steht auch die Frage, welche Chancen und Risiken die Digitalisierung für junge Frauen und Mädchen sowie für junge Männer und Buben bietet. Das Europäische Institut für Gleichstellung präsentierte dazu die Ergebnisse des Berichts "Gender equality and youth: opportunities and risks of digitalisation". Bogner-Strauß erklärte, dass "uns Digitalisierung heute in allen Lebens- und Gesellschaftsbereichen begleitet", daher sei es wichtig, die verschiedenen Auswirkungen auf Frauen und Männer sowie Mädchen und Buben zu analysieren. "Beide Geschlechter müssen gleichwertig von den Chancen und Möglichkeiten der Digitalisierung profitieren. Dazu braucht es sowohl größeres Wissen und Bewusstsein für geschlechterspezifische Auswirkungen, als auch eine gezielte Steuerung zur Stärkung der Chancengleichheit", so die Bundesministerin abschließend.

Bilder von dieser Veranstaltung sind über das Fotoservice des Bundeskanzleramtes kostenfrei abrufbar.

Rückfragehinweis:
Herbert Rupp
Pressesprecher der Bundesministerin
Telefon: +43 1 53 115-63 34 04
E-Mail: herbert.rupp@bka.gv.at