Bundeskanzler Kurz: 2018 ist Jahr der Auseinandersetzung mit unserer Geschichte

Gedenken an "100 Jahre Republik Österreich" – Bundesländer sind identitätsgebend – Österreich in der EU fest verankert

"Das Jahr 2018 ist ein Jahr, in dem wir uns intensiv mit unserer Geschichte auseinandersetzen. Es ist wichtig, aus unserer Vergangenheit für die Zukunft zu lernen und die Erinnerung an gute, aber auch an schwierige Zeiten hochzuhalten. Dazu ist ein gemeinsamer, respektvoller Diskurs notwendig", so Bundeskanzler Sebastian Kurz anlässlich des Festaktes "100 Jahre Republik Österreich" im Palais Niederösterreich in Wien.

"Wir sind wirtschaftlich, sozial, politisch und gesellschaftlich gesehen ein sehr vielfältiges Land. Insbesondere die Bundesländer spielen in Österreich eine wichtige Rolle und sind stets identitätsgebend", erklärte Sebastian Kurz. Die gute und respektvolle Zusammenarbeit mit den Ländern sei daher von wesentlicher Bedeutung.

Der Bundeskanzler nahm gemeinsam mit dem Präsidenten der Europäischen Kommission, Jean-Claude Juncker, Bundespräsident Alexander Van der Bellen, den Landeshauptleuten und zahlreichen weiteren Fest- und Ehrengästen an diesem Festakt teil. Die Anwesenheit des Kommissionspräsidenten erachtete der Bundeskanzler als eine besondere Auszeichnung, denn "Österreich ist in der Europäischen Union fest verankert und stets gewillt, die EU auch aktiv mitzugestalten."

Hinsichtlich der historischen Verantwortung betonte Bundeskanzler Kurz, dass Grundwerte wie "Rechtsstaat, Demokratie, Freiheit, soziale Sicherheit und Wohlstand auch in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich sind und daher weiterhin gewahrt und verteidigt werden müssen."

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker erklärte, dass er der Einladung gerne gefolgt sei, denn "der Festakt zu '100 Jahre Republik Österreich' ist ein stolzer Moment in der österreichischen Geschichte." Österreich spiele in Europa eine wichtige Rolle und sei ein Brückenbauer, der gegen Ungerechtigkeiten auf dieser Welt weiter kämpfen müsse. "Ich wünsche der Republik Österreich alles erdenklich Gute", betonte der Kommissionspräsident.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen erklärte, dass es nicht leicht sei, sich in die Schwierigkeiten des Jahres 1918 hineinzuversetzen, als "die Gemengelage für das 'Nation Building' nicht vorteilhaft" gewesen sei. Und so habe man damals kein Verständnis für die österreichische Haltung aufgebracht. Mit Blick auf die heutige Zeit sprach er von der Wichtigkeit einer "sinnvollen Zusammenarbeit über Staatsgrenzen hinaus" und davon, dass die "Bundesländer Motoren dieser Entwicklung" darstellen würden. Bei diesen regionalen Kooperationen komme es nicht unbedingt auf eine gemeinsame Sprache an. Abschließend erläuterte er die besondere Rolle der Bundesländer bei der Festigung und beim Ausbau eines föderalen Europas, womit ein Gegenpol zu "Provinzialität" und "Verzwergung" hergestellt werde.

Im Zuge einer außerordentlichen Landeshauptleutekonferenz erfolgte die Unterzeichnung der "Erklärung der Landeshauptleute anlässlich 100 Jahre Republik Österreich".

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Rede von Bundeskanzler Sebastian Kurz beim Festakt der Bundesländer (PDF, 44 KB) (PDF, 43 KB)

Bilder von dieser Veranstaltung sind über das Fotoservice des Bundeskanzleramtes kostenfrei abrufbar.