"Europäischer Innovationsanzeiger 2025": Österreich zählt zu den "starken Innovatoren" in der EU 

EU verzeichnet langfristige Innovationsfortschritte, trotz eines leichten Rückgangs im Vergleich zum Jahr 2024  – Zahlreiche Regionen konnten sich deutlich verbessern – EU-Kommissarin Sachariewa: "Forschung und Innovation stehen im Zentrum unserer Wettbewerbsstrategie"

Pflanzen im Labortest
Foto: © EU, Lukasz Kobus

Die Europäische Kommission hat am 15. Juli 2025 die diesjährige Ausgabe des "Europäischen Innovationsanzeigers" veröffentlicht. Insgesamt zeigt sich darin ein positives Bild: Die Innovationsleistung der Europäischen Union ist seit 2018 kontinuierlich gestiegen – um insgesamt 12,6 Prozentpunkte. Der aktuelle Durchschnittswert liegt nun bei 112,6 Punkten.

Österreich zählt weiterhin zur Gruppe der "starken Innovatoren" und belegt aktuell den 8. Platz im EU-Ranking. Mit einem Wert von 114 Punkten liegt Österreich klar über dem EU-Durchschnitt und damit weiterhin in der Spitzengruppe der Innovationsländer, musste jedoch 4 Punkte einbüßen und liegt nun auf Rang 8 (im Vorjahr: Rang 6). Zu den führenden Innovationsnationen in der EU zählen Schweden, Dänemark, die Niederlande und Finnland – allen voran Schweden auf Platz 1 mit 155,5 Punkten.

EU-Kommissarin Sachariewa: "Innovationsanzeiger bestätigt unsere langfristigen Fortschritte"

Ekaterina Sachariewa, EU-Kommissarin für Start-Ups, Forschung und Innovation, sagte dazu: 

"Forschung und Innovation stehen im Zentrum unserer Wettbewerbsstrategie. Der 'Europäische Innovationsanzeiger 2025' bestätigt unsere langfristigen Fortschritte, ruft aber auch in Erinnerung, dass dringend mehr getan und die fortbestehende Kluft zwischen den verschiedenen Teilen Europas geschlossen werden muss. Mit unseren Strategien für 'Start-up'- und 'Scale-up'-Unternehmen, Biowissenschaften und Künstliche Intelligenz in der Wissenschaft unternehmen wir bereits entscheidende Schritte."

Langfristige Fortschritte in ganz Europa

Die Zahlen des "Europäischen Innovationsanzeigers" zeigen auf, dass sich die Innovationskraft in nahezu allen EU-Mitgliedstaaten seit 2018 verbessert hat. Den größten Zuwachs verzeichnete Estland mit einem Plus von 30 Punkten. Auch Irland (plus 13,3 Punkte) und Kroatien (plus 19,4 Punkte) konnten im Vergleich zum Vorjahr deutlich zulegen. Insgesamt konnten 13 EU-Länder ihre Leistung im Vergleich zum  "Europäischen Innovationsanzeiger 2024" steigern.

Regionale Unterschiede bleiben bestehen

Der begleitende "Regionale Innovationsanzeiger 2025" weist auf langfristige Verbesserungen in fast allen EU-Regionen hin: 233 von 241 Regionen haben ihre Innovationsleistung seit 2018 verbessert. Allerdings bestehen weiterhin Unterschiede zwischen Nord- und Südeuropa. Besonders stark schneiden Regionen in Nord- und Westeuropa ab. Einige Regionen aus Mittel- und Südeuropa – etwa Madrid, Navarra oder Katalonien in Spanien – übertreffen mittlerweile sogar den EU-Durchschnitt. 

EU forciert Innovationsentwicklung

Trotz der positiven Entwicklung der vergangenen Jahre verzeichnen der aktuelle "Europäische Innovationsanzeiger 2025" und der "Regionale Innovationsanzeiger 2025" einen leichten Rückgang der Innovationsleistung auf EU-Ebene um 0,4 Punkte im Vergleich zum Jahr 2024. Diese Verlangsamung zeigt nach Angaben der EU-Kommission, dass im internationalen Wettbewerb weiterhin Handlungsbedarf besteht. EU-Strategien wie der "Kompass für Wettbewerbsfähigkeit" oder die "Start-up- und Scale-up-Strategie" sollen Impulse setzen, um Europas Innovationsdynamik weiter zu stärken.

Hintergrund: Der Europäische Innovationsanzeiger

Der "Europäische Innovationsanzeiger" (Englisch: "European Innovation Scoreboard", kurz: EIS) ist eine jährliche Veröffentlichung der Europäischen Kommission, in der die Innovationsleistung der 27 EU-Mitgliedstaaten sowie von ausgewählten Nachbarländern und globalen Wettbewerbern verglichen wird. Die Bewertung basiert auf 32 Indikatoren aus Bereichen wie Wirtschaft, Unternehmensdynamik, "Governance", politischem Umfeld, Klima und Demografie.
Die EU-Mitgliedstaaten werden in 4 Innovationsgruppen eingeteilt:

  • "Innovationsführer" ("Innovation Leaders"):
    Leistung liegt über 125 Prozent des EU-Durchschnitts.
  • "Starke Innovatoren" ("Strong Innovators"):
    Leistung liegt zwischen 100 und 125 Prozent des EU-Durchschnitts.
  • "Moderate Innovatoren" ("Moderate Innovators"):
    Leistung liegt zwischen 70 und 100 Prozent des EU-Durchschnitts.
  • "Aufstrebende Innovatoren" ("Emerging Innovators"):
    Leistung liegt unter 70 Prozent des EU-Durchschnitts.

Ziel des EIS ist es, politischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern, Forschenden sowie der interessierten Öffentlichkeit einen Überblick über Europas Innovationslandschaft zu geben – inklusive Stärken, Schwächen und Potenzialen für gezielte Förderstrategien.
 

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