Sänger JJ gewinnt für Österreich den Eurovision Song Contest 2025

Mit seinem eindrucksvollen Auftritt sicherte sich der Sänger Johannes Pietsch alias JJ den 1. Platz beim Eurovision Song Contest 2025 in der Schweiz – Der österreichische Countertenor begeisterte das Publikum mit einer emotionalen Darbietung und schrieb damit Musikgeschichte für sein Heimatland

Foto: Bundeskanzler Christian Stocker mit dem Eurovision Song Contest-Sieger JJ im Bundeskanzleramt

JJ, bürgerlich Johannes Pietsch, hat den 69. Eurovision Song Contest (kurz: ESC) am 17. Mai 2025 im schweizerischen Basel mit seinem Musikstück namens "Wasted Love" gewonnen. Die Veranstaltung stand unter dem Motto "United by Music" ("Vereint durch Musik"). Mit seiner außergewöhnlichen Stimme und einer gefühlvollen Inszenierung überzeugte JJ nicht nur das internationale Publikum, sondern auch die Jurys der teilnehmenden 37 Länder. Er holte insgesamt 436 Punkte und setzte sich deutlich an die Spitze des Teilnehmerfeldes. Österreich konnte damit seinen 3. Sieg in der Geschichte des Wettbewerbs feiern.

Bereits 2 Tage nach seinem Sieg beim ESC, am 19. Mai 2025, empfingen Bundeskanzler Christian Stocker, Vizekanzler Andreas Babler, Außenministerin Beate Meinl-Reisinger, Staatssekretärin Elisabeth Zehetner sowie der Generaldirektor des ORF, Roland Weißmann, JJ im Bundeskanzleramt.

Bundeskanzler Stocker bedankte sich bei JJ und betonte, dass dessen Sieg die Vielfältigkeit der österreichischen Kunst und Kultur sowie die Verbindung von klassischer mit moderner Musik unterstreiche:

"Es war für uns alle ein sehr schöner Tag, eigentlich eine sehr schöne Nacht, als wir gehört haben, dass JJ den Eurovision Song Contest gewonnen hat. Es ist ein ganz besonderer Beitrag, der gezeigt hat wie vielfältig österreichische Kunst und Kultur ist. Die Verbindung von klassischer mit moderner Musik wurde auf eine ganz besondere Art und Weise interpretiert."

Der Sieger des ESC, Johannes Pietsch, ergänzte:

"Ich bin sehr dankbar, dass ich dieses einmalige Erlebnis machen und die Hochkultur, die klassische Musik auf die größte Pop-Bühne der Welt bringen durfte."

Zur Person: JJ – ein Ausnahmetalent mit internationalem Background

Johannes Pietsch wurde 2001 als Sohn einer Philippinin und eines Österreichers in Wien geboren. Er verbrachte seine Kindheit in Dubai, bevor er 2016 nach Österreich zurückkehrte. Seine musikalische Ausbildung absolvierte er an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien (kurz: MUK), wo er sich auf klassischen Gesang spezialisierte. Der Countertenor, bekannt für seine beeindruckende stimmliche Bandbreite bis hin zur Sopranlage, machte bereits 2021 in der ORF-Talentshow "Starmania" auf sich aufmerksam. Seither ist er regelmäßig auf der Bühne der Wiener Staatsoper zu erleben – unter anderem in Produktionen wie "Die Zauberflöte" oder "Von der Liebe Tod". Mit seinem ESC-Sieg 2025 krönt JJ seine "junge", jedoch bereits beeindruckende Karriere.

Österreichs ESC-Geschichte – Von Rückschlägen zu Sternstunden

Österreich nimmt seit 1957 am ESC teil. Der erste Beitrag ("Wohin, Kleines Pony?" von Bob Martin) landete zwar auf dem letzten Platz, doch Österreich blieb der Bühne treu. Der 1. Sieg folgte 1966 durch Udo Jürgens mit dem Titel "Merci, Chérie". Fast 5 Jahrzehnte später brachte Conchita Wurst 2014 mit "Rise Like a Phoenix" den 2. Sieg nach Hause – eine "Performance", die ein weltweites Zeichen für Toleranz und Gleichberechtigung setzte. Nun, 2025, gelang es erneut: JJ sicherte mit seiner einzigartigen Stimme den 3. ESC-Triumph für Österreich. Mit dem Sieg 2025 wird Österreich automatisch zum Gastgeberland des Eurovision Song Contests 2026.

Hintergrund: Der Eurovision Song Contest

Der Eurovision Song Contest wurde 1956 ins Leben gerufen und zählt heute zu den größten und ältesten Musikwettbewerben der Welt. Der ESC bringt Jahr für Jahr Künstlerinnen und Künstler aus ganz Europa – und darüber hinaus – zusammen. Das zentrale Prinzip: Jedes teilnehmende Land entsendet einen musikalischen Beitrag, über den schließlich europaweit per Fachjury- und Publikums-Voting abgestimmt wird; 12 Punkte (Französisch: "douze points") ist die maximale Punkteanzahl. Aus einer kleinen Initiative ist im Laufe der Jahre ein global beachtetes Megaevent geworden, das weltweit regelmäßig über 180 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer erreicht.

Organisiert wird der Eurovision Song Contest von der Europäischen Rundfunkunion ("European Broadcast Union", kurz: EBU), einer Allianz öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten. Die EBU zählt derzeit 68 Mitglieder mit insgesamt 113 Organisationen in 56 Ländern. Nur Sender aus der sogenannten "Europäischen Rundfunkzone" oder Mitgliedstaaten des Europarats können beitreten – eine Nähe zur Europäischen Union ist dabei unverkennbar, auch wenn die EU selbst nicht Veranstalterin ist. Der österreichische Beitrag wird traditionell vom Österreichischen Rundfunk (ORF), einem langjährigen EBU-Mitglied, koordiniert. Der ESC bietet EBU-Mitgliedern eine große Bühne und internationale Sichtbarkeit. Durch den kulturellen und musikalischen Austausch, der durch Fan-Communities und das Fernsehpublikum entsteht, sollen europäische Werte wie Vielfalt, Einheit und Frieden in den Vordergrund gerückt werden.

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