"Choose Europe for Science": EU soll "Magnet" für Wissenschaft und Forschung werden

Initiative möchte die EU als Forschungsstandort stärken – Kommissionspräsidentin von der Leyen plädiert für "offene und freie Wissenschaft" – EU-Finanzpaket in Höhe von 500 Millionen Euro bis 2027 soll Forschende nach Europa bringen – Bis 2030 sollen in der EU 3 Prozent des Bruttoinlandsproduktes in Forschung und Entwicklung investiert werden 

Forscher im Laboranzug
Foto: EU, Phlippe Huguen

"Wissenschaft ist eine Investition – und wir müssen die richtigen Anreize setzen." Das betonte die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, am 5. Mai 2025 bei einer Grundsatzrede zu Forschung und Wissenschaft in Europa an der Universität La Sorbonne in Paris, Frankreich, in der sie erste Elemente der Initiative "Choose Europe for Science" ankündigte.

Mit einer spezifischen Website informiert die Europäische Kommission über die Möglichkeiten, in Europa zu leben, zu arbeiten und zu forschen:

Choose Europe: advance your research career in the EU 

EU-Initiative möchte Europa zu einem "Magneten für Forscherinnen und Forscher" machen

Europa soll in der Grundlagenforschung, so die Präsidentin der Europäischen Kommission in ihrer Rede, weiterhin eine Vorreiterrolle einnehmen und bei besonders wichtiger Technik führend bleiben. Zudem sollen Wissenschafterinnen und Wissenschafter, Forschende und hochqualifizierte Arbeitskräfte motiviert werden, sich für Europa zu entscheiden. 

Von der Leyen betonte in ihrer Rede:

"Deshalb kann ich ankündigen, dass wir ein neues Paket von 500 Millionen Euro für den Zeitraum von 2025 bis 2027 vorlegen werden, um Europa zu einem Magneten für Forscherinnen und Forscher zu machen. Dies wird dazu beitragen, die besten, herausragendsten Köpfe aus Europa und der ganzen Welt zu unterstützen."

Mittels finanzieller Anreize sollen sich Wissenschafterinnen und Wissenschafter weltweit für Europa als Lebens-, Arbeits- und Forschungsort entscheiden. Angestrebt werde, so die Kommissionspräsidentin, eine neue "Superfinanzhilfe" mit siebenjähriger Laufzeit im Rahmen des Europäischen Forschungsrates, um vor allem Spitzenforscherinnen und -forschern eine längerfristige Perspektiven bieten zu können. Verstärkt wird zudem die Unterstützung des wissenschaftlichen Nachwuchses im Rahmen des "Maria Skłodowska-Curie"-Programms. Auch die Verfahren für Einreise und Aufenthalt von Forschenden in EU-Mitgliedstaaten sollen erleichtert werden.

Von der Leyen: "Die Wissenschaft in Europa bleibt offen und frei"

Die Kommissionspräsidentin betonte in ihrer Grundsatzrede zudem: 

"Unsere vorrangige Aufgabe besteht darin, dafür zu sorgen, dass die Wissenschaft in Europa offen und frei bleibt. Dies ist unser Markenzeichen. Wir müssen alles in unserer Macht Stehende tun, um es zu erhalten – mehr denn je. Wir wollen den freien Austausch von Wissen und Daten in ganz Europa stärken – ebenso wie wir es für Waren, Talente und Kapital in unserem Binnenmarkt tun. Auch in einer Zeit, in der die Bedrohungen in der ganzen Welt zunehmen, wird Europa kompromisslos zu seinen Grundsätzen stehen. Europa muss die Heimat der akademischen und wissenschaftlichen Freiheit bleiben."

Damit diese Freiheit der wissenschaftlichen Forschung gewahrt und gestärkt bleibt, möchte die Europäische Kommission ein neues Gesetz über den Europäischen Forschungsraum vorlegen. 

Das Ziel: 3 Prozent des Bruttoinlandsproduktes für Forschung und Entwicklung bis 2030

Zu den weiteren angekündigten Maßnahmen zählen die Erarbeitung einer "Start-up"- und "Scale-up"-Strategie, ein europäisches Innovationsgesetz sowie der erleichterte Zugang zu Risikokapital. Damit soll der Weg von wissenschaftlichen Durchbrüchen hin zu transformativen Innovationen und Geschäftsmöglichkeiten beschleunigt werden.

Bis zum Jahr 2030 sollen 3 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) in Forschung und Entwicklung investiert werden – durch gemeinsame Anstrengungen der Kommission sowie der EU-Mitgliedstaaten. Auch im mehrjährigen Finanzrahmen (MFR) ab 2028 soll die Finanzierung von Forschung und Innovation entsprechend berücksichtigt werden.

Hintergrund: Konferenz "Choose Europe for Science" in Paris, Frankreich

An der Konferenz "Choose Europe for Science" am 5. Mai 2025 in Paris, Frankreich, nahmen auf Einladung des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron neben der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, auch Exekutiv-Vizepräsident Stéphane Séjourné, zuständig für Wohlstand und Industriestrategie, sowie Exekutiv-Vizepräsidentin Roxana Mînzatu, zuständig für soziale Rechte und Kompetenzen, hochwertige Arbeitsplätze und Vorsorge, und EU-Kommissarin Ekaterina Sachariewa, zuständig für Start-ups, Forschung und Innovation, teil. Österreich war durch Eva-Maria Holzleitner, Bundesministerin für Frauen, Wissenschaft und Forschung, vertreten. Die Konferenz sollte die strategische Bedeutung der Forschung für die künftige Wettbewerbsfähigkeit und das Wachstum Europas hervorstreichen.

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