Neues europäisches Investitionspaket in künstliche Intelligenz, Cybersicherheit und digitale Kompetenzen

EU-Kommission fördert digitale Technologien mit rund 1,3 Milliarden Euro – Schwerpunktbereiche: Generative Künstliche Intelligenz, Unterstützung der digitalen europäischen Innovationszentren, Ausbau der "Destination-Earth"-Initiative, Cyberresilienz und Digitale Kompetenzen

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Foto: EC-Audiovisual Service, Bogdan Hoyaux

Die Europäische Kommission nahm am 28. März 2025 das Arbeitsprogramm "Digitales Europa" (DIGITAL) für den Zeitraum 2025 bis 2027 an. Im Zuge dessen stellt die Kommission rund 1,3 Milliarden Euro für den Einsatz kritischer Technologien bereit, die nach Angaben der Europäischen Kommission für die Zukunft Europas und die Technologiesouveränität des Kontinents von strategischer Bedeutung sind.

Der Schwerpunkt des Arbeitsprogramms liegt auf der Nutzung künstlicher Intelligenz (KI) und ihrer Einführung in Unternehmen sowie der öffentlichen Verwaltung. Zusätzlich liegt ein Fokus auf "Cloud" und Daten, Cyberresilienz sowie digitalen Kompetenzen.

Exekutiv-Vizepräsidentin Virkkunen: "Sicherung der technologischen Souveränität Europas"

Henna Virkkunen, Exekutiv-Vizepräsidentin der Europäischen Kommission und für technologische Souveränität, Sicherheit und Demokratie zuständig, erklärte dazu:

"Die Sicherung der europäischen Technologiesouveränität beginnt mit Investitionen in fortschrittliche Technologien und mit der Schaffung von Möglichkeiten, damit die Menschen ihre digitalen Kompetenzen verbessern. Mit den Chancen im Rahmen des Programms 'Digitales Europa' stellen wir sicher, dass neue Technologien – und mit ihnen neues Potenzial – die europäischen Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und öffentlichen Verwaltungen erreichen."

Das Arbeitsprogramm "Digitales Europa" im Überblick

Zu den wichtigsten Prioritäten des Arbeitsprogramms "Digitales Europa" zählen insbesondere:

  • die Verbesserung der Verfügbarkeit und Zugänglichkeit von Anwendungen generativer KI, unter anderem im Gesundheits- und Pflegesektor. Die verfügbaren Mittel sollen demnach in die Erprobung immersiver Umgebungen, sogenannter "virtueller Welten", die Umsetzung des Gesetzes über KI (Englisch: "AI Act")und den Einsatz energieeffizienter gemeinsamer Datenräume fließen. Laut Kommission sind diese Maßnahmen von entscheidender Bedeutung für die Umsetzung der KI-Fabriken-Initiative zur Entwicklung generativer KI-Modelle für Unternehmen und den öffentlichen Sektor.
  • Unterstützung der europäischen digitalen Innovationszentren (Englisch: "European Digital Innovation Hubs", kurz: EDIH) – ein Netzwerk von Anlaufstellen, das Unternehmen und öffentlichen Stellen Zugang zu technischem Fachwissen und Erprobung von Technologien sowie Beratung, Schulung und Kompetenzen zur Einführung der neuesten Technologien bietet. Dieses Netz soll die verbreitete Nutzung von KI in privaten und öffentlichen Organisationen in ganz Europa fördern.
  • Aufbau der "Destination Earth"-Initiative, die daran arbeitet, ein digitales Erdmodell zu entwickeln, um die Anpassung an den Klimawandel und das Katastrophenrisikomanagement zu unterstützen. Mithilfe der Finanzierung soll ein leistungsfähigeres Modell geschaffen werden, auf das noch mehr Forscherinnen und Forscher zugreifen können.
  • Förderung der Cyberresilienz. Cybersicherheitslösungen wie die EU-Cybersicherheitsreserve sollen die Widerstandsfähigkeit und Sicherheit kritischer Infrastrukturen, einschließlich Krankenhäusern sowie Seekabel, verbessern.
  • Ausbau der Kapazitäten bei allgemeinen und beruflichen Bildungseinrichtungen der EU in Bezug auf digitale Kompetenzen, um Talente zu fördern und anzuziehen. Gleichzeitig sollen fortgeschrittene Kompetenzen der europäischen Arbeitskräfte gefördert werden;
  • Förderung der neuen Architektur der "EUid-Brieftasche" für die digitale Identität (Englisch: "European Digital Identity Wallet", kurz: "EUid-Wallet") sowie ihrer Einführung in den EU-Mitgliedstaaten;
  • Förderung des Umbaus im öffentlichen Sektor durch die Entwicklung effizienter, hochwertiger und interoperabler digitaler öffentlicher Dienste.

Innovationen sollen auch durch die neue Plattform für strategische Technologien für Europa (Englisch: "Strategic Technologies for Europe  Platform", kurz: STEP) beschleunigt werden, die das STEP-Qualitätssiegel für vielversprechende Projekte verleiht, sodass diese einen besseren Zugang zu öffentlichen und privaten Finanzmitteln erhalten.

Die nächsten Schritte: Voraussichtliche Veröffentlichung von Aufrufen des Programms "Digitales Europa"

Die im Zuge von "Digitales Europa" anstehenden Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen sollen voraussichtlich im April 2025 veröffentlicht werden, weitere Aufforderungen im Jahresverlauf folgen. 

Einreichungen von Vorschlägen stehen Unternehmen, öffentlichen Verwaltungen und anderen Einrichtungen aus den EU-Mitgliedstaaten, Ländern aus der Europäischen Freihandelsassoziation (Englisch: "European Free Trade Association", kurz: EFTA) und Ländern des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) sowie mit "Digitales Europa" assoziierten Ländern offen.

Hintergrund: Programm "Digitales Europa" lenkt Fokus auf die Erbringung digitaler Technologien

"Digitales Europa" ist das 1. Förderprogramm der EU, das sich ausschließlich auf die Bereitstellung digitaler Technologien für Unternehmen sowie Bürgerinnen und Bürger konzentriert. Mit einem Budget von 8,1 Milliarden Euro im Rahmen des mehrjährigen Finanzrahmens 2021 – 2027 prägt es den digitalen Wandel der europäischen Gesellschaft und Wirtschaft.

"Digitales Europa" ergänzt Investitionen im Rahmen anderer EU-Programme wie "Horizon Europe", "EU4Health", "InvestEU", der Fazilität "Connecting Europe" sowie Investitionen im Rahmen des EU-Aufbauplans.

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