"Waltz into Space": Europäische Weltraumorganisation schickt den "Donauwalzer" ins Weltall

Gemeinsam mit den "Wiener Symphonikern" senden "WienTourismus" und die Europäische Weltraumorganisation (ESA) den "Donauwalzer" am 31. Mai 2025 in die unendlichen Weiten des Weltalls – Anlass ist ein "Mehrfach-Jubiläum": 50 Jahre ESA, 200. Geburtstag von Johann Strauss Sohn

ESA Deep Space Antenna DSA 2 in Cebreros, Spanien
Foto: European Space Agency - ESA

Anlässlich des 200. Geburtstags des Komponisten Johann Strauss Sohn schicken der Wiener Tourismusverband "WienTourismus" und die Europäische Weltraumorganisation ("European Space Agency", kurz: ESA), unterstützt von den "Wiener Symphonikern", den berühmten "Donauwalzer" ins Weltall. Mit der Mission "Waltz into Space" soll das Versäumnis von 1977, als die inoffizielle Hymne des Weltalls mit der "Voyager Golden Record" nicht in den Weltraum geschickt worden war, quasi "korrigiert" werden. Musikliebhaberinnen und Musikliebhaber auf der ganzen Welt können bei der Echtzeitübertragung live dabei sein.

1977 flogen die NASA-Raumsonden "Voyager 1" und "Voyager 2" mit 27 Musikstücken, den so genannten "Golden Records", ins Weltall. Der "Donauwalzer", in der Populärkultur häufig als der musikalische Inbegriff für die Schwerelosigkeit des Alls wahrgenommen, war damals nicht mit dabei. Im Strauss-Jubiläumsjahr – Wien feiert von 1. Jänner bis 31. Dezember 2025 den 200. Geburtstag von Johann Strauss Sohn – bringen "WienTourismus" und die ESA mit moderner Technik den "Donauwalzer" nun doch noch ins All.

ESA-Generaldirektor Aschbacher: "Schnittstelle zwischen künstlerischer Vision und wissenschaftlicher Exzellenz"

Der Generaldirektor der ESA, Josef Aschbacher, ein gebürtiger Österreicher, sagte dazu:

"Im Jahr 2025 haben wir ein wunderbares Doppeljubiläum: den 200. Geburtstag von Johann Strauss II. und den 50. Geburtstag der ESA. Ich freue mich, dass wir beides feiern können, indem wir eine Live-Aufführung des 'Donauwalzers' mit unserer Cebreros-Bodenstation ins All übertragen. Dies zeigt, dass unsere Technologie nicht nur wissenschaftliche Daten, sondern auch menschliche Kunst über große Entfernungen übertragen kann. Darüber hinaus ist dieses Jahr auch der 50. Jahrestag unseres globalen Bodenstationsnetzwerks. Diese Übertragung wird ein besonderer Moment sein, der zeigt, dass Musik – genau wie der Weltraum – die gesamte Menschheit verbindet."

31. Mai 2025: Echtzeitübertragung des "Donauwalzers" aus dem All

Am 31. Mai 2025 findet um 20:30 Uhr ein interstellares Konzert der "Wiener Symphoniker" im Museum für angewandte Kunst (MAK) in Wien statt. Unter der Leitung von Chefdirigent Petr Popelka spielt das Sinfonieorchester ausgewählte Werke mit galaktischem Bezug. Höhepunkt des Konzerts ist um 21:30 Uhr der "Donauwalzer" von Johann Strauss Sohn, der in Echtzeit an die "Deep Space Antenna DSA 2" der ESA in Cebreros, Spanien, übertragen wird. Von dort aus reist dann Strauss' Walzer als elektromagnetische Welle mit Lichtgeschwindigkeit ins Universum, in Richtung "Voyager 1".

23 Stunden später überholt das Signal die NASA-Raumsonde, die seit 1977 im Weltall unterwegs ist, um potenziellen außerirdischen Wesen irdische Meisterwerke zu übermitteln. Mit dem Schlussstrich des "Donauwalzers" endet die Übertragung ins All, die über den Livestream (siehe Link unter "Weiterführende Informationen") weltweit abrufbar sein wird. Das rund einstündige Konzert samt "Waltz into Space"-Mission wird darüber hinaus live in der Wiener Strandbar Herrmann (Österreich), im Bryant Park unweit des New Yorker Times Square (Vereinigte Staaten von Amerika) sowie direkt vor der "ESA Deep Space Antenna DSA 2" in Cebreros (Spanien) übertragen.

2025: Ein Jahr, 5 Jubiläen, 1 Walzer im Weltall

Mit dem Projekt "Waltz into Space" sollen im Jahr 2025 die folgenden Jubiläen gefeiert werden:

  • Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) blickt auf ihr 50-jähriges Bestehen zurück.
  • Gleichzeitig wird die "ESA Deep Space Antenna DSA 2" in Cebreros, die am 31. Mai 2025 den Strauss-Walzer ins Weltall schicken wird, 20 Jahre alt.
  • Das "Estrack"-Netzwerk (das "Tracking Station Network" der ESA), in dem sich die Antenne in Spanien befindet, feiert 2025 auch ihr 50-jähriges Bestehen.
  • Die "Wiener Symphoniker" werden 125 Jahre alt.
  • Der "Walzerkönig" Johann Strauss Sohn wurde vor 200 Jahren, am 25. Oktober 1825, geboren.

Botschafterin und Botschafter für ferne Galaxien: Möglichkeit zur Teilnahme als "SpaceNote Ambassador"

Bis zur Übertragung ins Weltall am 31. Mai 2025 ruft "WienTourismus" weltweit dazu auf, sich kostenlos mit einer von 13.743 Noten des Donauwalzers ("SpaceNotes") zu verbinden und so die Komposition symbolisch bei ihrer Reise in die Unendlichkeit zu begleiten. Ziel ist es, den "Donauwalzer" gemeinsam mit 13.743 Namen am 31. Mai ins All zu schicken. Alle Unterstützerinnen und Unterstützer der Mission "Waltz into Space" erhalten ein personalisiertes Zertifikat ihrer Notenpatronanz und werden dadurch zum "SpaceNote Ambassador".

Hintergrund: Mission "Waltz into Space"

Die "ESA Deep Space Antenna DSA 2" dient primär sogenannten "Deep Space Missions", der Kommunikation mit Objekten in Orbits, die mehr als 2 Millionen Kilometer von der Erde entfernt sind. Für die Übertragung des "Donauwalzers" wird das Signal als elektromagnetische Welle in Lichtgeschwindigkeit (mit 299.792 Kilometer pro Sekunde – der schnellsten Geschwindigkeit, die in unserem Universum möglich ist) ins Weltall geschickt. Nach zirka 1,34 Sekunden erreicht es den Orbit des Mondes, nach 4 Minuten und 20 Sekunden den Orbit des Mars, nach 37 Minuten den Orbit des Jupiters, nach 4 Stunden den Orbit des Neptuns und nach 17 Stunden die Heliopause – die äußerste Grenze der Astrosphäre der Sonne. Damit verlässt das Signal unser Sonnensystem. Nach 23 Stunden und 3 Minuten überholt es die "Voyager 1" und dringt tiefer in den interstellaren Raum vor. Strauss' "Donauwalzer" wird damit unendlich lange durch das Weltall reisen.

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