Rede von Bundeskanzler Christian Stocker beim Austrian World Summit

Es gilt das gesprochene Wort.

Sehr geehrter Herr Bundespräsident!
Sehr geehrter Herr Schwarzenegger, lieber Arnie!
Dear Special Guest, former Prime Minister Tony Blair!
Sehr geehrte Gäste, Damen und Herren!

Es ist mir eine große Ehre und Freude, heute beim Austrian World Summit Eröffnungsworte zu sprechen. Mein Dank gilt insbesondere Dir, Arnold, und der Schwarzenegger Climate Initiative für die Einladung, an einer nachhaltigen Zukunft für unsere künftigen Generationen zu arbeiten. 

Lieber Arnold, Deine Initiative ist ein leuchtendes Beispiel für Engagement im Kampf gegen den Klimawandel. 

Deine Leidenschaft und dein Einsatz inspiriert uns alle, aktiv zu werden und Verantwortung zu übernehmen. 

Der Austrian World Summit ist seit Jahren eine etablierte Plattform, um die drängendsten Herausforderungen unserer Zeit zu diskutieren und innovative Lösungen vorzustellen. Führende Köpfe aus über 80 Ländern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft kommen hier heute in Wien zusammen, um gemeinsam an einer nachhaltigen Zukunft zu arbeiten. Es ist beeindruckend zu sehen, wie der Austrian World Summit die Kraft der Zusammenarbeit nutzt, um Initiativen gegen den Klimawandel und die globale Energiewende voranzutreiben.

Und das ist wichtig, denn die globalen Krisen zeigen, dass wir nur mit globalen Lösungen langfristigen Erfolg haben können.

Das Klima kennt keine Grenzen und deswegen brauchen wir Verständigung über Landesgrenzen hinweg und eine Diskussion, die das Verbindende über das Trennende stellt. Österreich steht, heute mehr denn je, als starker Partner in der internationalen Gemeinschaft für eine Beibehaltung des multilateralen Dialogs. 

Und wie Du, lieber Arnold, gestern mehrmals richtig betont hast: Das Wichtigste ist unsere Sprache. Wir müssen die Klimathematik positiv konnotieren.

Dieser Dialog muss dabei ebenso unsere Wirtschaft, Wissenschaft sowie unsere Bevölkerung einbeziehen, denn nur gemeinsam können wir erfolgreich an einer besseren Zukunft für alle arbeiten. Es ist wichtig, dass wir zusammen nach Lösungen suchen, die sowohl ökologisch, ökonomisch als auch sozial verträglich sind. 

Und es ist ebenso wichtig, dass wir dann auch gemeinsam zusammenkommen, um diese Lösungen umzusetzen. Gemeinsam im Dialog, aber eben auch, wie es das Motto dieser Konferenz sagt: "Unite in Action", gemeinsam im Handeln vereint.

Dabei sehe ich es klar als Aufgabe der Politik, die richtigen Weichenstellungen zu setzen. Ehrgeizige Klimaziele müssen mit Wohlstand, Versorgungssicherheit sowie dem Erhalt einer wettbewerbsfähigen Industrie Hand in Hand gehen. 

Wirtschaft und Industrie können den Wandel vorantreiben, indem sie saubere und umweltfreundliche Technologien einsetzen und in Innovationen investieren. 

Offenheit für neue Ideen, Innovationen und Technologien ist einer der Schlüssel, um nachhaltige Fortschritte zu erzielen und die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen zu sichern. 

Österreich ist Vorreiter bei erneuerbaren Energien und Österreichs Wirtschaft ist in vielen Bereichen der Entwicklung und Anwendung von Klimatechnologien führend. Dabei entstehen Lösungen, die sowohl umweltverträglich als auch wirtschaftlich erfolgreich sind. 

Deswegen gibt es hier auch keinen Widerspruch zwischen der Umwelt auf der einen Seite und der Wirtschaft auf der anderen, wie das manchmal behauptet wird. Ganz im Gegenteil.

Und daher ist es auch klar, dass diese Bundesregierung weiterhin unmissverständlich zum Klimaschutz steht und, ja, auch zu den ehrgeizigen Zielen, zu denen wir uns verpflichtet haben: Klimaneutralität bis 2040. Dieses Ziel ist ehrgeizig, aber wir sind fest davon überzeugt, dass wir es gemeinsam erreichen können. Ebenso sind wir fest entschlossen, den Stromverbrauch bis 2030 (national, bilanziell) zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen zu beziehen. Dies ist nicht nur ein wichtiger Beitrag in Richtung Klimaneutralität, sondern auch ein Schritt in Richtung mehr Energieunabhängigkeit. 

Aber, es braucht wirklich alle, vereint im Handeln. Denn die aktuellen Herausforderungen können nur mit Unterstützung einer starken Gesellschaft gelöst werden. In diesem Sinne möchte ich Sie alle ermutigen, die Impulse und Erkenntnisse dieses Summits aktiv in Ihren Alltag, Ihre Unternehmen und Ihre Gemeinschaften zu tragen. Jeder Beitrag zählt – sei es durch innovative Ideen, nachhaltiges Handeln oder das Engagement für den Schutz unserer Natur. 

Und gerade Menschen, die dies bereits mit vollem Einsatz tun, stehen heute besonders im Mittelpunkt. Denn ob bei den zerstörerischen Waldbränden in Kalifornien oder bei den reißenden Flutkatastrophen in Spanien, Italien oder auch Österreich, eine Gruppe von Menschen war stets besonders wichtig: die Ersthelferinnen und Ersthelfer. Gerade das letzte Jahr hat uns an unzähligen Orten auf der Welt gezeigt, wie wichtig und großartig es ist, dass es Menschen gibt, die in den schlimmsten Katastrophen bereit sind auszurücken. Sie sind es oft, die unter Einsatz ihrer eigenen Sicherheit das Schlimmste verhindern. 

Ein großes Danke an all unsere Ersthelferinnen und Ersthelfer bei Hochwässern, Hitzewellen oder Sturmschäden. 

Danke an unsere freiwilligen Mithelferinnen und Mithelfer bei Forstschäden, überfluteten Kellern oder hitzebedingten Schwächeanfällen. Danke an all jene, die mitanpacken und sich um unsere Sicherheit in Krisen kümmern.

Ich bin fest davon überzeugt, dass wir nur durch Zusammenarbeit, gegenseitiges Verständnis und den Mut, neue Wege zu gehen, die Herausforderungen des Klimawandels bewältigen können. Indem alle Teile der Gesellschaft, von Politik über Wissenschaft und Wirtschaft bis hin zu jedem und jeder Einzelnen gemeinsam am Schutz unseres Klimas und unserer Biodiversität arbeiten.

Abschließend noch ein Dankeschön an die Organisatoren dieses Events und natürlich auch an Sie für Ihre Zeit und Aufmerksamkeit. Ich wünsche Ihnen einen inspirierenden Austausch und zukunftsweisende Ergebnisse, die Sie gemeinsam erzielen werden.

Vielen Dank!