Blackout im Fokus
Nationaler Sicherheitsberater Peter Vorhofer nimmt an KSÖ-Sicherheitsgipfel 2025 teil
Der diesjährige KSÖ-Sicherheitsgipfel, veranstaltet durch das Kompetenzzentrum Sicheres Österreich und der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien, stand unter dem Thema "Blackout – Vom Risiko zur Resilienz: Wie Wirtschaft und Staat auf ein Blackout reagieren". Österreichs Nationaler Sicherheitsberater, Peter Vorhofer, war eingeladen, im Rahmen einer Paneldiskussion über die gesamtstaatliche Komponente des Krisenmanagements zu sprechen.
"Wir dürfen den Blackout-Fall nicht als rein technische Herausforderung betrachten. Vielmehr handelt es sich hierbei um einen soziotechnischen Krisenfall, der einen Kaskadeneffekt auslösen kann und somit viele andere Bereiche unserer Gesellschaft mitbetrifft", sagte Vorhofer bei seinen Ausführungen. "Das bedeutet, dass sich auch alle anderen Bereiche unserer Gesellschaft, nicht nur unsere kritische Infrastruktur, auf das Blackout-Szenario vorbereiten müssen." Vorhofer betonte hierbei, dass die Vorbereitung auf einen potenziellen Blackout gleichzeitig auch ein guter Weg sei, für viele andere Krisenszenarien gewappnet zu sein. "Enorm wichtig ist hierbei auch, dass der Großteil der Bevölkerung Vorkehrungen trifft. Denn je länger die Bevölkerung im Ernstfall selbstständig durchhält, desto mehr Handlungsspielraum gibt sie den Einsatzorganisationen sowie Entscheidungsträgerinnen und -trägern", sagte Vorhofer. Dieser Zeitgewinn sei entscheidend, um rasch Maßnahmen setzen zu können, die dazu beitragen, möglichst schnell wieder den Normalzustand herzustellen.
Vorsicht sei laut Vorhofer bei der Beurteilung von Blackout-Szenarien geboten, wenn pauschal von einer rein technischen Rückkehr zum Normalzustand innerhalb von rund 72 Stunden ausgegangen werde. Hier müsse nämlich zwischen einem Non-Aggressor getriebenen Szenario und einem Aggressor getriebenen Szenario unterschieden werden. Im Fall, dass kein Aggressor hinter einem Blackout steckt, seien die 72 Stunden durchaus realistisch, anders sehe es jedoch aus, wenn dieser absichtlich durch einen Aggressor ausgelöst würde. In diesem Fall müsse man sich auch auf eine länger Ausfallszeit vorbereiten.