Stärkung der Finanzkompetenz und Erweiterung der Investitionsmöglichkeiten für EU-Bürgerinnen und -Bürger

Weiterentwicklung der Spar- und Investitionsunion – EU-Bürgerinnen und -Bürger sollen sich bei der Verwaltung ihres Geldes und ihrer Ersparnisse sicherer fühlen und besseren Zugang zu Investitionsmöglichkeiten haben

Read-out of the weekly meeting of the von der Leyen Commission by Wopke Hoekstra, and Maria Luís Albuquerque, European Commissioners, on the Savings and Investment package
Foto: © EU 2025 (Photographer: Lukasz Kobus)

Am 30. September 2025 kündigte die Europäische Kommission 2 Initiativen an, um die Spar- und Investitionsunion weiterzuentwickeln und das Finanzwissen sowie die Finanzfähigkeiten der EU-Bürgerinnen und EU-Bürger zu stärken. 

EU-Kommissar Hoekstra: "Spar- und Investitionsunion ist ein wichtiger Schritt für die Wirtschaft der EU"

Wopke Hoekstra, EU-Kommissar für Klima, Netto-Null-Emissionen und sauberes Wachstum, sagte dazu:

"Die Spar- und Investitionsunion (SIU) ist ein wichtiger Schritt für die Wirtschaft der EU. Dies ist gut für unsere Kapitalmärkte, für die finanzielle Zukunft der Menschen, für nachhaltiges Wachstum und Innovation. Mit interessanten steuerlichen Anreizen werden die Menschen ermutigt, in ertragsstärkere Investitionen zu investieren, was uns wiederum helfen wird, Wachstumskapital zu finden und wettbewerbsfähiger zu sein."

Maria Luís Albuquerque, EU-Kommissarin für Finanzdienstleistungen sowie für die Spar- und Investitionsunion, ergänzte:

"Finanzkompetenz ist der Schlüssel zu Wohlbefinden und Unabhängigkeit. Im Rahmen unserer Strategie für Finanzkompetenz werden wir eng mit den Mitgliedstaaten zusammenarbeiten, um alle mit den finanziellen Fähigkeiten auszustatten, die erforderlich sind, um besser zu budgetieren, mehr zu sparen und in ihre Zukunft zu investieren. […] Aus diesem Grund schaffen wir ein europäisches Konzept für Spar- und Anlagekonten, mit dem Anlageoptionen leichter zugänglich gemacht werden sollen. Mit SIA könnten die Europäerinnen und Europäer eine bessere Rendite auf ihre Ersparnisse erzielen und gleichzeitig die Finanzierung von EU-Unternehmen, das Wirtschaftswachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen unterstützen."

Stärkung der Finanzkompetenz für ein selbstbestimmtes finanzielles Handeln

Die Strategie für Finanzkompetenz der EU-Kommission zielt darauf ab, Bürgerinnen und Bürger dabei zu unterstützen, solide finanzielle Entscheidungen zu treffen. Finanzwissen und -fähigkeiten sollen ihnen helfen, besser zu budgetieren, Betrug zu vermeiden, effizienter zu sparen und sich besser gerüstet zu fühlen, um für ihre Zukunft zu investieren. Die Strategie umfasst Maßnahmen zur Verbesserung des finanziellen Bewusstseins der EU-Bürgerinnen und -Bürger sowie Schritte zur Unterstützung der Bemühungen der EU-Mitgliedstaaten in diesem Bereich. Die Strategie für Finanzkompetenz stützt sich auf 4 Säulen, welche sich gegenseitig verstärken:

  1. Koordinierung und bewährte Verfahren: 
    Die Europäische Kommission beabsichtigt, Interessenträgerinnen und Interessenträger zusammenzubringen, um den Wissensaustausch über erfolgreiche nationale und internationale Initiativen zur Vermittlung von Finanzkompetenz zu fördern und die Annahme bewährter Verfahren durch die EU-Mitgliedstaaten zu fördern.
  2. Kommunikation und Sensibilisierung:
    Die Kommission plant die Umsetzung einer EU-weite Kampagne zur Vermittlung von Finanzkompetenz, welche die nationalen Bemühungen zur Sensibilisierung der Bürgerinnen und Bürger ergänzt und verstärkt. 
  3. Finanzierung von Initiativen im Bereich der Finanzkompetenz einschließlich Forschung:
    Die EU-Mitgliedstaaten werden dazu eingeladen, bestehende EU-Finanzierungsinstrumente zur Unterstützung von Initiativen und Forschungsarbeiten im Bereich Finanzkompetenz zu nutzen.
  4. Überwachung der Fortschritte und Bewertung der Auswirkungen:
    Die Kommission sieht die regelmäßige Durchführung von Eurobarometer-Umfragen vor und möchte die EU-Mitgliedstaaten dazu ermutigen, Bewertungsinstrumente zu entwickeln, um die Fortschritte bei der Finanzkompetenz zu beobachten.

Sensibilisierung der Bürgerinnen und Bürger zur besseren Planung und Verwendung ihrer Ersparnisse

Nach Angaben der EU-Kommission umfasst eine finanzielle Unabhängigkeit unter anderem die Möglichkeit für Bürgerinnen und Bürger, ihre Ersparnisse besser zu verwalten und im Laufe der Zeit Vermögen aufzubauen, unter anderem durch Investitionen in die Kapitalmärkte. Die EU-Bürgerinnen und -Bürger haben demnach eine der höchsten Sparquoten der Welt, könnten aber ihre Ersparnisse gezielter einsetzen. Die Strategie für Finanzkompetenz soll die Bürgerinnen und Bürger dafür sensibilisieren, wie sie ihre Ersparnisse besser planen, nutzen und Investitionsrisiken und -chancen verstehen können.

Spar- und Investitionskonten: Einfache und zugängliche Investitionsmöglichkeiten erforderlich

Das von der Europäischen Kommission vorgelegte Paket beinhaltet zudem eine "Blaupause" für Spar- und Investitionskonten (SIA) in Form einer Empfehlung der Kommission an die EU-Mitgliedstaaten. Es handelt sich um (Online-)Konten zugelassener Finanzdienstleistungsunternehmen, die es Kleinanlegerinnen und Kleinanlegern ermöglichen, in Kapitalmarktinstrumente zu investieren. Diese Konten sind oft mit Steueranreizen und vereinfachten Steuerverfahren verbunden. Diese Spar- und Investitionskonten sollen eine stärkere Investitionskultur unter den EU-Bürgerinnen und -Bürgern fördern. 

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