Österreichisches Vorzeigeprojekt gewinnt NEB-Preis 2025

"Preise des Neuen Europäischen Bauhauses" in Brüssel an 22 Projekte verliehen – Das Wiener Projekt "die HausWirtschaft" gewann mit seinem nachhaltigen Wohn- und Arbeitsmodell

New European Bauhaus Prizes 2025
Foto: Europäische Kommission

Die Europäische Kommission hat am 30. September 2025 in Brüssel die "Preise des Neuen Europäischen Bauhauses" (NEB) verliehen. Zum fünften Mal wurden damit Projekte ausgezeichnet, die Nachhaltigkeit, Inklusion und Ästhetik miteinander verbinden – mit Preisgeldern von bis zu 30.000 Euro und besonderer Sichtbarkeit in ganz Europa. Unter den 22 Gewinnerprojekten war auch eines aus Österreich: Die Genossenschaft "die HausWirtschaft" erhielt den Preis in der Kategorie "Regaining a sense of belonging". Auch der Bedarf an bezahlbarem und nachhaltigem Wohnraum wurde 2025 mit einem Sonderpreis gewürdigt.

Kommissionspräsidentin von der Leyen: "Unser Ziel ist es, Wohnraum erschwinglicher, nachhaltiger und qualitativ hochwertiger zu machen"

Die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen sagte dazu:

"Ich bin jedes Jahr beeindruckt von der Kreativität dieses Wettbewerbs. Ich freue mich sehr über den diesjährigen Wohnungspreis. Es wird uns helfen, auf neue Weise über Lösungen für die Wohnungskrise nachzudenken. Und es ist eine Inspiration für unsere Arbeit an einem europäischen Wohnungsplan. Unser Ziel ist es, Wohnraum erschwinglicher, nachhaltiger und qualitativ hochwertiger zu machen. Dies sind auch die Ziele des 'Neuen Europäischen Bauhauses'. Ein Haus besteht nicht nur aus Wänden und einem Dach. Es geht um Sicherheit und Zugehörigkeit."

"die HausWirtschaft" als Modell für Gemeinschaft und Nachhaltigkeit

Das im Wiener Nordbahnviertel angesiedelte Gewinner-Projekt des NEB-Preises 2025 kombiniert 48 Wohnungen mit über 3.500 Quadratmetern Arbeitsräumen sowie vielfältigen Gemeinschaftsangeboten, darunter ein Kindergarten, Gästezimmer und Veranstaltungsflächen. Durch das Konzept des "radical mixed-use" wird Wohnen und Arbeiten gleichwertig verknüpft, während nachhaltige Bauweise und gemeinschaftliche Ressourcennutzung die ökologische Dimension sichern. Gleichzeitig sorgt die Struktur als Kooperative dafür, dass Mitglieder an Planung und Betrieb beteiligt sind und durch "Sharing"-Modelle Kosten niedrig gehalten werden. So zeigt "die HausWirtschaft", wie Architektur und gemeinschaftliches Handeln ein modernes Gefühl von Zugehörigkeit schaffen können.

Hintergrund: "Preise des Neuen Europäischen Bauhauses" und die NEB-Initiative

Die "Preise des Neuen Europäischen Bauhauses" wurden 2021 von der Europäischen Kommission ins Leben gerufen und sind Teil der Umsetzung des europäischen "Green Deals". Der Preis zeichnet jährlich Projekte und Initiativen aus, die Nachhaltigkeit, Inklusion und Ästhetik vereinen und dadurch neue Wege für ein lebenswerteres Europa aufzeigen. Seit dem Start haben sich fast 2.000 Mitglieder der NEB-Community angeschlossen, über 5.700 Bewerbungen wurden eingereicht, und bislang erhielten 94 Gewinnerprojekte finanzielle Unterstützung sowie europaweite Sichtbarkeit. Ziel des Preises ist es, konkrete Lösungen sichtbar zu machen, das gemeinschaftliche Leben zu fördern, soziale Gerechtigkeit zu stärken und ökologische Transformation praktisch erlebbar zu machen.

Die Initiative "Neues Europäisches Bauhaus" der Europäischen Kommission setzt den europäischen "Green Deal" in konkrete Projekte um und verbindet dabei Nachhaltigkeit mit Design, Inklusivität, Erschwinglichkeit und dem Erhalt kulturellen Erbes. Die Umsetzung wird über die "NEB-Facility" finanziell unterstützt, die aus 2 Komponenten besteht: der Forschungs- und Innovationskomponente, die neuartige Lösungen entwickelt, und der Implementierungskomponente, die NEB-Initiativen praktisch ausrollt und Kompetenzen im nachhaltigen Bauen fördert. Jede Komponente verfügt über ein jährliches Budget von rund 120 Millionen Euro. So sollen innovative, zukunftsfähige Konzepte für gebaute Umwelt und Lebensstile europaweit realisiert werden.

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