"Strategie Kulturerbe digital" – Strategiepapier der Bundesregierung soll Potenziale der Digitalisierung im Bereich des Kulturerbes aufzeigen

Strategie wird im Rahmen des österreichischen EU-Aufbauplans umgesetzt – Zielsetzungen: Archivierung, Sichtbarmachung und Vermittlung des österreichischen Kulturerbes mit digitalen Technologien – Kunst- und Kulturstaatssekretärin Mayer: "Dazu beitragen, dass unser reichhaltiges kulturelles Erbe zukünftig noch besser bewahrt und überliefert wird"

Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer und Digitalisierungsstaatssekretär Florian Tursky stellen am Rande des Ministerrats die neue "Strategie Kulturerbe digital" der Bundesregierung vor.

Andrea Mayer, Staatssekretärin für Kunst und Kultur, sowie Florian Tursky, Staatssekretär für Digitalisierung, haben am 18. April 2023 die "Strategie Kulturerbe digital" vorgestellt – eine Maßnahme im Rahmen des österreichischen EU-Aufbauplans und Teil des "Digitalen Aktionsplans Austria". Ziel der "Strategie Kulturerbe digital" der österreichischen Bundesregierung ist es, eine Standortbestimmung in Bezug auf die Nutzung digitaler Technologien im Bereich des Kulturerbes vorzunehmen, Potenziale zu diskutieren und Bewusstsein zu schaffen.

Kulturelles Erbe möglichst vielen Menschen auch digital zugänglich machen

"Die Frage der Digitalisierung von Kulturerbe ist nichts weniger als die Frage, wie wir die unglaublichen Schätze, die in unseren Museen, Archiven und anderen Einrichtungen schlummern, möglichst vielen Menschen zugänglich machen können. Wir wollen dazu beitragen, dass unser reichhaltiges kulturelles Erbe zukünftig noch besser bewahrt, überliefert und durch neue Vermittlungsangebote zum Leben erweckt wird", betonte Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer. "Das Digitale ist kein Gut an sich und steht immer in Wechselwirkung zum Analogen. Es gilt herauszufinden, wie das Digitale das Analoge sinnvoll ergänzen kann, auch im Bereich der Kunst und Kultur. Die 'Strategie Kulturerbe digital' soll dazu einen Beitrag leisten", so die Kunst- und Kulturstaatssekretärin.

Digitalisierungsstaatssekretär Florian Tursky ergänzte: "Der 'Digitale Aktionsplan Austria' zeigt auf, wie die Nutzung innovativer Technologien über die gesamte Bewahrungs- und Vermittlungskette möglich ist, und stellt dabei sicher, dass hohe digitale Qualitätsstandards eingehalten werden. Die Digitalisierung schafft neue Zugänge zu Kunst, Kultur und kulturellen Daten und ermöglicht so eine neue Art der Teilhabe an unserem so wichtigen kulturellen Erbe."

Handlungsfelder und Maßnahmen für die Digitalisierung von Kulturerbe-Institutionen

Im Rahmen der neuen "Strategie Kulturerbe digital" werden 8 Handlungsfelder identifiziert: Strategieentwicklung, Erfassung und Archivierung, Sichtbarmachung, Vermittlung, Forschung, Wissen und Fähigkeiten, Wertschöpfungsketten sowie Rechtlicher Rahmen.

Konkrete Maßnahmen werden in folgenden Bereichen vorgeschlagen:

  • Aus- und Weiterbildungsangebote für digitale Kompetenzen in Kulturerbe-Institutionen;
  • Entwicklung individueller Digitalisierungsstrategien der Kulturerbe-Institutionen;
  • Förderung digitaler Vermittlungsaktivitäten;
  • Stärkung der Forschung mit digitalen Schwerpunkten in Kulturerbe-Institutionen;
  • Exploration digitaler Wertschöpfungsketten;
  • Neuaufstellung der zentralen, seit 14 Jahren existierenden Online-Plattform "Kulturpool", die aktuell mehr als 1,3 Millionen digitale Objekte aus Institutionen wie der Albertina oder dem Kunsthistorischen Museum in Wien oder dem Ars-Electronica-Archiv umfasst;
  • Einrichtung einer nationalen Kompetenzstelle.

Die "Strategie Kulturerbe digital" ist unter Einbeziehung von Stakeholdern aus der Branche und eines international hochkarätig besetzten Boards im Rahmen eines ausführlichen Konsultationsprozesses erarbeitet worden.

Förderprogramm "Kulturerbe digital": 15 Millionen Euro für Projekte bis 2024

Unterstützt wird das Strategiepapier von der im November 2022 gestarteten Förderausschreibung "Kulturerbe digital" des Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport, welches bis 2024 insgesamt 15 Millionen Euro zur Verfügung stellt. Diese Mittel sollen in die Nutzung digitaler Technologien für das Kulturerbe fließen.

Hintergrund: Maßnahmen für Kunst und Kultur im österreichischen EU-Aufbauplan

Im österreichischen EU-Aufbauplan ist ein eigenes Kapitel zu Kunst und Kultur verankert (Komponente 4 – Gerechter Aufbau). Vorgesehen sind 2 Reformen und EU-Mittel für 3 Investitionsvorhaben in Höhe von insgesamt 66,5 Millionen Euro.

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