Volkskundemuseum Wien: "Zeitkapsel" soll Momente der Gegenwart für die Zukunft dokumentieren

Sanierung des Volkskundemuseums Wien im Rahmen des österreichischen EU-Aufbauplans – Einbau einer "Zeitkapsel" als Dokumentation der Gegenwart für die Zukunft – Zwischenzeitliche Nutzung des Pavillons 1 am Otto Wagner Areal als Ausweichquartier –Sanierung und Umbau sollen im Juni 2026 abgeschlossen sein

Zeitkapsel
Foto: Kollektiv Fischka / Kramar © Volkskundemuseum Wien

Im Zuge der umfassenden Sanierungs- und Umbauarbeiten des Volkskundemuseum Wien ist am 27. November 2025 eine "Zeitkapsel" in das Mauerwerk – im Innenraum des historischen Gartenpalais Schönborn in der Laudongasse im 8. Wiener Gemeindebezirk – eingebaut worden. Mit dieser symbolischen Geste möchte das Museum gemeinsam mit weiteren Institutionen – dem Bundesministerium für Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und Sport (BMWKMS), der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG), Silberpfeil-Architekten und der Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich – einen Moment der Gegenwart für kommende Generationen bewahren. Zu den eingemauerten Gegenständen und Dokumenten in der „Zeitkapsel“ zählen eine Urkunde mit den Unterschriften der anwesenden Verantwortungsträgerinnen und -träger, eine Regenbogenfahne, Sojabohnensamen und eine kleine Discokugel. 

Kommissionsvertretung in Österreich: "EU-Aufbauplan als Botschaft an folgende Generationen"

Vizekanzler und Kulturminister Andreas Babler betonte:

"Das Volkskundemuseum Wien verbindet mit dem Einsetzen der ´Zeitkapsel´ Geschichte, Gegenwart und Zukunft und unterstreicht die hohe Bedeutung des Hauses. Dieser Moment macht sichtbar, wie wichtig die gemeinsame Verantwortung für die Weitergabe unseres kulturellen Erbes ist. Zugleich öffnet die Geste den Blick in die Zukunft und erinnert daran, dass Wandel und Bewahrung untrennbar miteinander verbunden sind."

Matthias Beitl, Direktor des Volkskundemuseums Wien, sagte anlässlich des Einbaus der "Zeitkapsel":

"Eine ´Zeitkapsel´ einzusetzen, ist vor allem ein Moment großer Neugier auf eine Zukunft, die wir nicht kennen. Wird unsere Botschaft verstanden, was wird man über uns denken, welches Wertgefüge wird uns zugeschrieben werden? Ich glaube, wir sollten Solidarität, gute Stimmung und Verantwortung in die unbekannte Zukunft schicken."
Zeitkapsel wird eingemauert
Foto: Kollektiv Fischka / Kramar © Volkskundemuseum Wien

Christian Wigand, stellvertretender Leiter der Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich, ergänzte: 

"Mit dem EU-Aufbauplan ,Next  Generation EU‘ machen wir Europa fit für die Zukunft. Er unterstützt Investitionen und Reformen in den Mitgliedstaaten, vor allem im Bereich Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Ähnlich wie die ´Zeitkapsel´ ist also auch der EU-Aufbauplan eine Botschaft an folgende Generationen. Österreich erhält knapp 4 Milliarden Euro an Zuschüssen und war zuletzt sehr erfolgreich im Abrufen dieser Gelder. Dass Kultur hierzulande eine wichtige Rolle spielt, spiegelt sich im nationalen Aufbauplan wider. Rund 35 Millionen Euro sind für die Sanierung des Volkskundemuseums Wien und der Praterateliers bestimmt."

Sanierung und Neuausrichtung

Das Volkskundemuseum Wien wird bis 2026 einer umfassend baulichen und inhaltlichen Erneuerung unterzogen. Ziel ist es, das historische Gebäude des Gartenpalais Schönborn in Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt zu sanieren und gleichzeitig für die Anforderungen eines zeitgemäßen, offenen Museumsbetriebs zu adaptieren. Dabei stehen Nachhaltigkeit, Barrierefreiheit und die Orientierung von Besucherinnen und Besuchern im Mittelpunkt. Die Neugestaltung des Museumsgebäudes erfolgt durch das Büro Silberpfeil-Architekten, während die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) mit dem Bauprojektmanagement beauftragt ist. Als Bauherr fungiert das Bundesministerium für Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und Sport (BMWKMS).

Während der baustellenbedingten Schließung des Hauses im 8. Wiener Gemeindebezirk nutzt das Volkskundemuseum Wien den Pavillon 1 am Otto-Wagner-Areal (OWA) im 14. Wiener Gemeindebezirk als Ausweichquartier. Nach Abschluss der baulichen Hauptarbeiten soll im Juni 2026 der Wiedereinzug erfolgen und das sanierte Volkskundemuseum Wien wieder für die Öffentlichkeit zugänglich sein. 

Hintergrund: Der österreichische EU-Aufbauplan im Bereich Kunst und Kultur

Die Sanierung des Volkskundemuseums Wien ist Teil des österreichischen EU-Aufbauplans. Die Sanierung des Volkskundemuseums Wien ist darin mit einem Volumen von 25 Millionen Euro enthalten. Dazu kommen nationale Mittel aus dem Kulturbudget in Höhe von circa 2,5 Millionen Euro.

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