Start der neuen "Plattform Primärversorgung"

Zahlreiche Angebote unterstützen Vernetzung und Partizipation in der Primärversorgungs-Community – Gesundheitsminister Rauch: "Primärversorgung stellt Patientinnen und Patienten bei Gesundheitsversorgung in den Mittelpunkt" – Rund 100 Millionen Euro aus Mitteln des EU-Aufbauplans stehen bis 2026 zur Verfügung 

Die Stärkung der Primärversorgung als erste Anlaufstelle für Gesundheitsfragen und -probleme ist ein erklärtes gesundheitspolitisches Ziel. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde die "Plattform Primärversorgung" ins Leben gerufen. Diese soll als Mitgliederorganisation samt Website die Vernetzung und den Austausch innerhalb der Community, insbesondere zwischen den unterschiedlichen Berufsgruppen, stärken.

Gesundheitsminister Rauch: "Gesundheitssystem muss resilienter werden"

Bundesminister Johannes Rauch, Besuch LKH Feldkirch, Sozialzentrum Rankweil
Bundesminister Johannes Rauch (links) besucht das LKH Feldkirch Foto Lisa Mathis

"Speziell die Covid-19-Pandemie hat uns gezeigt, dass das Gesundheitssystem resilienter werden muss", betonte Gesundheitsminister Johannes Rauch anlässlich des Starts der neuen "Plattform Primärversorgung" am 14. September 2022 in Wien. "Die Primärversorgung spielt eine maßgebliche Rolle in der Versorgung, die die Patientinnen und Patienten in den Mittelpunkt stellt. Die 'Plattform Primärversorgung' leistet einen wichtigen Beitrag für den weiteren Auf- und Ausbau von Primärversorgungseinheiten (PVE), aber auch zur Attraktivierung für Gesundheitsberufe. Mir ist wichtig, dass die in diesem Bereich tätigen Personen ihren wichtigen Beruf weiterhin mit Freude und hohem Engagement ausführen können", so Rauch.

"Plattform Primärversorgung" mit zahlreichen Service-Angeboten

Auf der Website der Plattform finden sich eine interaktive PVE-Landkarte der Primärversorgungseinheiten (PVE) in Österreich sowie Unterstützungsangebote für PVE-Gründerinnen und Gründer im Rahmen des "PVE-Accelerators". Für Mitglieder gibt es zahlreiche Angebote wie Webinare, eine Mediathek oder ein buntes Brett, auf dem Jobs, Praxisstellen sowie Kooperationspartnerinnen beziehungsweise -partner gesucht und angeboten werden können. "Damit schaffen wir wichtige Voraussetzungen für eine lebendige und aktive Community, welche die Primärversorgung in Österreich voranbringt", erklärten David Wachabauer und Sarah Burgmann vom Projektleitungsteam der Gesundheit Österreich GmbH.

Die Arbeit in Primärversorgungseinheiten (PVE) erfolgt in multiprofessionellen Teams, in denen Angehörige unterschiedlicher Gesundheits- und Sozialberufe auf Augenhöhe zusammenarbeiten. "Die interprofessionelle Teamarbeit ist die Zukunft der Primärversorgung und ein sehr attraktives Arbeitsmodell. Ich freue mich, dass die 'Plattform Primärversorgung' diesen innovativen Weg unterstützt", sagte der steirische Allgemeinmediziner, Stefan Korsatko, Leiter der PVE "Medius" und Gründer des Österreichischen Forum Primärversorgung (OEFOP), aus dem sich die "Plattform Primärversorgung" entwickelt hat.

Ermöglicht wird das Projekt zur Attraktivierung und Förderung der Primärversorgung im Rahmen des österreichischen EU-Aufbauplans. Neben der "Plattform Primärversorgung" werden mit den zur Verfügung stehenden Mitteln – 100 Millionen Euro bis zum Jahr 2026 – vor allem Förderungen für neue und bestehende PVE finanziert.

Hintergrund: Projekt "Attraktivierung und Förderung der Primärversorgung"

"Attraktivierung und Förderung der Primärversorgung" ist ein Projekt im Rahmen des österreichischen EU-Aufbauplans. Die Initiative zur Stärkung der Primärversorgung beinhaltet einerseits die Attraktivierung der Primärversorgung (Errichtung einer web-basierten Plattform für einen kontinuierlichen, strukturierten und österreichweiten Erfahrungsaustausch; zielgerichtete Maßnahmen für den ländlichen Raum; Maßnahmen im Bereich der Aus-, Fort- und Weiterbildung) und andererseits umfangreiche Förderungen. Die Fördermittel sollen dafür verwendet werden, die wohnortnahe Gesundheitsversorgung gezielt und nachhaltig zu stärken und innovative Versorgungsmodelle zu unterstützen. Wesentliche Zielgruppen sind Angehörige unterschiedlicher Gesundheits- und Sozialberufe (inklusive Primärversorgungsmanagement), Gründerinnen und Gründer von PVE und deren Angestellte sowie weitere Stakeholder im Gesundheitswesen.

Insgesamt stehen für die "Attraktivierung und Förderung der Primärversorgung" bis 2026 100 Millionen Euro aus dem EU-Aufbauplan zur Verfügung. Damit sollen als wesentlicher Meilenstein bis Juni 2026 mindestens 170 Projekte mit Bezug zur Primärversorgung (davon mindestens 60 Projekte zur Errichtung neuer PVE) gefördert werden.

Weitere Informationen

Start der neue Plattform Primärversorgung, Pressemitteilung des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK)

Plattform Primärversorgung, Website der Gesundheit Österreich