Kulturpool: Bereits mehr als 2 Millionen Objekte als digitales Kulturerbe zugänglich

Erweiterung des Bestands an Exponaten auf mehr als 2 Millionen Objekte aus Museen, Bibliotheken und Archiven – Fast 2000 Digitalisate sind mit November 2025 als 3D-Modelle im "Kulturpool" online verfügbar – Das aus Mitteln des EU-Aufbauplans finanzierte Suchportal und Kompetenzzentrum wächst beständig

Digitalisierung einer Vorarlberger Stube
Foto: Volkskundemuseum Wien/Carina Neischl

Unter der Vielzahl an zugänglichen Objekten sind fast 2000 Digitalisate mit November 2025 als 3D-Modelle im "Kulturpool" auf www.kulturpool.at online verfügbar: von der Rekonstruktion eines römischen Bauwerks bis zum oberösterreichischen Vierkanthof, von der barocken Puppenstube bis zum berühmten seidenen Wiener Jagdteppich, vom kleinen österreichischen Groschen bis zur Schutzengel-Statue. Die 3D-Modelle können von "Userinnen und Usern" nach Belieben vergrößert, gedreht und bestaunt werden. Was im Museum oft am Schaufensterglas endet, wird so per Mausklick von zuhause aus möglich. 

Die 3D-Digitalisierung von Sammlungsobjekten und Gebäuden soll aber auch weitere Vorteile bringen: Sie dokumentiert den Zustand vergänglicher Materialien, unterstützt somit die Restauration des Originals und bewahrt letztlich wertvolles Wissen für weitere Generationen. Ein Beispiel dafür ist die aufwendige Rekonstruktion des Heidentors in Petronell-Carnuntum im Zuge der Twin-It-Aktion der EU-Kommission (2023-2024), einer Kampagne zur 3D-Digitalisierung des europäischen Kulturerbes.

Neue Dimensionen für Österreichs Kulturerbe

400.000 neue Digitalisate ergänzen seit dem Sommer den "Kulturpool". Darunter kunstvolle Gemälde, historische Bücher, Landkarten und Briefkorrespondenzen, aber auch Küchenutensilien und Mode aus vielen Jahrzehnten.

Das Suchportal und Kompetenzzentrum "Kulturpool" am Naturhistorischen Museum Wien (NHM Wien) wächst seit seiner Neuaufstellung im März 2024.

Initiatorin und Vertreterin des Kulturministeriums: "3D-Digitalisate machen Kulturerbe unabhängig von Ort und Zeit erlebbar"

Aktuell sind 126 Museen, Archive und Bibliotheken aus ganz Österreich im Kulturpool mit digitalisierten Objekten vertreten. Die 3D-Objekte im Kulturpool kommen zusätzlich zum Volkskundemuseum Wien auch von der Alban Berg Stiftung, dem Foto- und Kameramuseum WestLicht, den Landessammlungen Niederösterreich, dem Mariendom Linz, der Österreichischen Gesellschaft für Mittelalter- und Neuzeitarchäologie sowie dem Österreichischen Archäologischen Institut an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) 

Generaldirektorin des Naturhistorischen Museums Wien, Katrin Vohland: "Überzeugung und Inspiration von der Vielfalt des Kulturpools und seiner Partnerinstitutionen für die eigene Arbeit oder ein Hobby" 

Auch die Generaldirektorin und wissenschaftliche Geschäftsführerin des NHM Wien, Katrin Vohland, ist von der großen Bedeutung des digitalen Suchportals überzeugt:

Ich lade alle Interessierte ein, sich von der Vielfalt des Kulturpools und seiner Partnerinstitutionen zu überzeugen und sich für die eigene Arbeit oder das Hobby inspirieren zu lassen", so Katrin Vohland, Generaldirektorin des Naturhistorischen Museums Wien, an welchem der Kulturpool verortet ist.

Ein großer Teil der digitalisierten Objekte befindet sich aktuell noch in Vorbereitung und soll in den kommenden Monaten online gehen. Zudem wächst der "Kulturpool" auch durch neu digitalisierte Objekte von bestehenden Partnerinstitutionen.
Seit der Anbindung an den "Kulturpool" im Juli 2025 stellt das Volkskundemuseum Wien rund 20.000 digitalisierte Objekte, Fotografien, Publikationen und Archivalien zur Verfügung – davon knapp 100 im Medientyp 3D.

Geschichte zum Drehen, Schwenken und Hineinzoomen

Ein kurzer Schwenk und schon stehen wir mitten im 18. Jahrhundert. Genauer gesagt, in einem niedrigen, holzvertäfelten Zimmer mit 2 Kästen, einem Holztisch und 2 Stühlen. Das dicke, grüne Fensterglas versperrt uns den Blick nach draußen. Was für ein Panorama dort wohl zu sehen ist? Eines ist klar: Wir befinden uns in einer gemütlichen Stube im Vorarlberger Montafon. Eine Inschrift auf der Tür verrät uns das Jahr ihrer Fertigstellung: 1807. 
Eine detailreich gefertigte Kapelle ist Teil des Mechanischen Welttheaters (Theatrum mundi) aus der Sammlung des Volkskundemuseums. Und wie die Vorarlberger Stube kann es dank 3D-Digitalisierung von allen Seiten erkundet und betrachtet werden. Diese Beispiele zeigen: 3D-Modelle schicken Betrachterinnen und Betrachter auf persönliche Reisen in unterschiedliche Welten und Zeiten.

Animierte Welten

Alle 2000 Objekte im 3D-Format sind über kulturpool.at abrufbar – eine vielfältige Quelle, die frei und einfach zugänglich ist. Annotationen liefern verschiedene Details zu den Objekten, die per Klick abgerufen werden können. Manche der Objekte sind zudem animiert, wie das ein "Schachspiel aus dem steirischen Salzkammergut" aus dem frühen 19. Jahrhundert. Sobald das 3D-Modell geladen ist, öffnet sich das Aufbewahrungskästchen, das Schachbrett wird aufgeklappt und die Schachfiguren schweben aufs Feld, jede auf seine Position. Nun lassen sich die 32 Holzfiguren aus der Nähe betrachten und jedes geschnitzte Detail genau studieren.

Hintergrund: Zahlen, Daten und Fakten rund um den "Kulturpool" 

Der "Kulturpool" lässt sich in Zahlen (Stand: 5. November 2025) wie folgt darstellen:

  • 2.173.863 Objekte: von der Urgeschichte bis heute; digital auf kulturpool.at verfügbar;
  • davon zirka 2000 im 3D-Format;
  • 126 Partnerinstitutionen österreichweit (Museen, Bibliotheken, Archive, Universitäten);
  • 50 redaktionelle Artikel über die Sammlungen und ihre Highlights;
  • rund ein Viertel aller Objekte ist unter den offenen Lizenzen "Public Domain" und "CC0" verfügbar und kann einfach weitergenutzt werden;
  • 800 Treffer allein zu Gustav Klimt, "Klimt” ist einer der beliebtesten Suchbegriffe.

Das Budget zur Finanzierung des Vorhabens "Kulturpool" von 1,5 Millionen Euro wird aus Mitteln aus dem EU-Aufbauplan der Europäischen Union ("Next Generation EU") finanziert.

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