"Kulturpool" am Naturhistorischen Museum Wien feiert 1-jähriges Jubiläum und wächst rasant weiter

Zentrales Suchportal für digitalisiertes Kulturerbe verfügt über 1,6 Millionen "Digitalisate" von 100 Institutionen – EU-Aufbauplan-finanziertes "Kulturpool" bündelt seit März 2024 digitalisiertes Kulturerbe und macht es der Öffentlichkeit zugänglich – "Stakeholder"-Forum bietet Überblick über die Nutzung des "Kulturpools"

Foto Julian Palacz (Kulturpool), Katrin Vohland (NHM Wien), Doris Wolfslehner (BMWKMS), Philip Fischer (Kulturpool)
Foto: NHM Wien, W. Bauer-Thell

Im Frühjahr 2024 wurde das Onlineportal "Kulturpool" des Naturhistorischen Museums Wien (NHM) präsentiert; heuer feiert es sein 1-jähriges Jubiläum. Das "Kulturpool" ist eine zentrale Such- und Serviceplattform, die der Öffentlichkeit Zugang zum Kulturerbe Österreichs bietet. Der "Kulturpool" ist Teil der Strategie "Kulturerbe digital" des Bundesministeriums für Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und Sport (BMWKMS), wird am Naturhistorischen Museum Wien umgesetzt und aus Mitteln des österreichischen EU-Aufbauplans finanziert.

Vizekanzler Andreas Babler: "Kulturerbe für alle zugänglich und leistbar machen"

Vizekanzler Andreas Babler betonte anlässlich des Jubiläums die Wichtigkeit des "Kulturpools":

"Der ´Kulturpool´ als zentrales Suchportal und Kompetenzzentrum leistet Pionierarbeit für die gesamte Kulturlandschaft Österreichs. Ich bin davon überzeugt, dass wir mit dieser Digitalisierungsoffensive dazu beitragen, Kulturerbe für alle zugänglich und leistbar zu machen – weit über die Grenzen Österreichs hinaus."

Auch die Generaldirektorin und wissenschaftliche Geschäftsführerin des NHM Wien, Katrin Vohland, ist von der Innovationskraft des digitalen Suchportals überzeugt:

"Mit dem ´Kulturpool´ am Naturhistorischen Museum Wien machen wir die Vielfalt des Kulturerbes auf den Bildschirmen der Menschen sichtbar. Wir wollen Bewusstsein dafür schaffen, dass die Digitalisierung das Erlebnis Museum nicht ersetzt, sondern sich digitale und analoge Räume schon jetzt wunderbar bereichern und ergänzen."

Klares Zeichen für die multimediale Zukunft der Museumsarbeit

Mit Hilfe der "Kulturpool"-Suchplattform können Bestände verschiedener Institutionen wie Museen, Archive, Sammlungen, Bibliotheken, Kataloge sowie geistes- und kulturwissenschaftliche Datenbanken übergreifend durchsucht werden. Die Objekte werden den Nutzerinnen und Nutzern innerhalb der Plattform als "Digitalisat", also als digitales Abbild des realen Objekts, angezeigt. So möchte das Naturhistorische Museum Wien im Auftrag des BMWKMS ein klares Zeichen für die multimediale Zukunft der Museumsarbeit und die Vernetzung des internationalen Kulturerbes setzen. Zusätzlich arbeitet das Portal mit der digitalen Kulturplattform "Europeana" zusammen, welches den Zugang zu Kulturerbe aus ganz Europa ermöglicht. Auf diesem Weg sollen auch die im "Kulturpool" vertretenen Institutionen international sichtbar werden. 

Online-Plattform "Kulturpool": Über 3 Millionen Objekte bis 2026 geplant

Seit der Neuaufstellung des "Kulturpools" im Jahr 2024 ist der Bestand auf insgesamt 1,6 Millionen Objekte von 100 Institutionen – wie die Albertina, das Belvedere oder kleinere, regionale Häuser, etwa das museumORTH in Niederösterreich – gewachsen. Bis Ende 2026 werden voraussichtlich über 3 Millionen Objekte auf www.kulturpool.at verfügbar sein. Seit März 2024 konnte der "Kulturpool" am NHM Wien 43.000 Besuche und 450.000 Klicks verzeichnen. Die Verweildauer hat sich innerhalb eines Jahres auf durchschnittlich 10 Minuten verdreifacht. 

Philip Fischer, Betreuer des "Kulturpools": "Als Kompetenzcenter unterstützen wir die Digitalisierung der Sammlungen"

Philip Fischer, der die digitalen Agenden des NHM Wien und damit auch den "Kulturpool" betreut, erklärte:

"Wir freuen uns sehr, dass die Digitalisierungsoffensive in den Museen, Archiven und Bibliotheken so aktiv und engagiert umgesetzt wird. Als Kompetenzcenter und Servicestelle unterstützen wir die Digitalisierung der Sammlungen in den Museen, Archiven und Bibliotheken und leisten Hilfestellung, um die facettenreichen Aufgaben zu stemmen."

"Stakeholder"-Forum 2025: 5. und 6. Mai 2025 im Ars Electronica Center Linz

Beim "Stakeholder"-Forum am 5. und 6. Juni 2025 in Linz lud das BMWKMS gemeinsam mit dem "Kulturpool", der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) und dem Ars Electronica Center Expertinnen und Experten aus dem GLAM-Sektor ( "Galleries, Libraries, Archives, Museums"), aber auch Forschende im Bereich "Data Science" und Fachleute für Infrastrukturen unter dem Titel "Innovation braucht Infrastruktur. Kulturerbe. Digital. Weitergedacht." ein, das digitalisierte Kulturerbe im Zusammenspiel von (Nach-)Nutzung, Infrastruktur und Innovation zu beleuchten.

Doris Wolfslehner vom BMWKMS, welch die Veranstaltung moderierte, erklärte dazu:

"Wir wollen diskutieren und aufzeigen, was die nächsten Schritte im digitalen Kulturerbe-Sektor sein müssen: Vielen ist nicht bewusst, dass Innovation auf Infrastruktur(en) aufbaut und diese benötigt. Zugleich müssen wir die Infrastrukturen mutig weiterdenken und weiterentwickeln. Allen voran wollen wir Lust darauf machen, mit den qualitativ hochwertigen und vielfältigen Daten zu arbeiten. Es entstehen gerade viele spannende Projekte rund um das digitalisierte Kulturerbe."

Hintergrund: EU-Aufbauplan-Mittel für Digitalisierung des Kulturerbes

Für den Bereich der Digitalisierung des Kulturerbes stehen  Mittel des österreichischen EU-Aufbauplans in Höhe von 16,5 Millionen Euro zur Verfügung: 15 Millionen Euro für die Förderausschreibung "Kulturerbe Digital" und 1,5 Millionen Euro für den "Kulturpool".

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