EU-Kommissar Hoekstra besichtigt Donauwärmepumpe Korneuburg: Saubere Energie aus dem Wasser der Donau

Meilenstein für eine nachhaltige Wärmeversorgung – Gefördert durch den EU-Aufbauplan, der Österreich bis 2026 rund 4 Milliarden Euro vorrangig für "grüne" und digitale Investitionen bereitstellt – EU-Kommissar Hoekstra: "Regionale Innovationen zur Erreichung europäischer Klima- und Energieziele"

Wopke Hoekstra besichtigt eine Großwärmepumpe für Fernwärme in Korneuburg
Foto: European Union

Am 2. und 3. Juni 2025 reiste Wopke Hoekstra, EU-Kommissar für Klima, Netto-Null- Emissionen und sauberes Wachstum, nach Wien, wo er im Rahmen seines Arbeitsbesuchs mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Bundeskanzler Christian Stocker sowie dem Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Klima und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft, Norbert Totschnig, zusammentraf. Sein Besuch führt ihn auch in das niederösterreichische Korneuburg zur Besichtigung einer Großwärmepumpe für Fernwärme, die vom österreichischen EU-Aufbauplan mitfinanziert wird.

2,3 Millionen Euro aus EU-Aufbauplan-Mitteln für Errichtung der Großwärmepumpe

Die Energieversorgung Niederösterreich (EVN) steht als Strom-, Gas- und Wärmeversorger unmittelbar vor dem Abschluss eines wichtigen Meilensteins für eine nachhaltige Wärmeversorgung: Am Gelände des Kraftwerks Korneuburg soll eine Großwärmepumpe errichtet werden, um Umweltwärme aus der Donau in das bestehende Naturwärmenetz einzuspeisen. Die Wärmepumpe nutzt in den Sommermonaten die Wassertemperatur der Donau und hebt sie mit hohem Wirkungsgrad auf ein fernwärmetaugliches Temperaturniveau. Die dabei erzeugte Wärme wird in einem neuen 230 Kubikmeter großen Pufferspeicher zwischengespeichert und bedarfsgerecht verteilt. Mit dem Projekt soll die Wärmeversorgung der Stadt Korneuburg zukunftssicher gemacht werden. Bereits jetzt versorgt das Naturwärmenetz über 2.000 Haushalte sowie zahlreiche öffentliche Gebäude und Betriebe mit umweltfreundlicher Fernwärme.

Die EU fördert die Wärmepumpe in Korneuburg mit 2,3 Millionen Euro aus dem österreichischen EU-Aufbauplan.

EU-Kommissar Wopke Hoekstra: "Nachhaltige Technologien, Versorgungssicherheit und Standortstärkung gehen Hand in Hand"

Bei der Besichtigung äußerte sich EU-Klimaschutzkommissar Hoekstra am Standort beeindruckt von der Vorreiterrolle des Projekts:

"Die Großwärmepumpe in Korneuburg zeigt, wie regionale Innovationen zur Erreichung der europäischen Klima- und Energieziele beitragen – und was EU-Förderungen in den Mitgliedstaaten bewirken. Das Projekt ist ein gelungenes Beispiel dafür, dass nachhaltige Technologien, Versorgungssicherheit und Standortstärkung Hand in Hand gehen."

Stephan Pernkopf, Landeshauptfrau-Stellvertreter für Niederösterreich: "Versorgungssicherheit stärken und zum Schutz des Klimas beitragen"

Niederösterreichs Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf hob die Bedeutung des Projekts für die regionale Energiewende hervor:

"Die neue Großwärmepumpe ist ein Leuchtturmprojekt auf unserer Mission Energiewende! Wir wollen unsere Heimat weiter unabhängig von fossilen Energieimporten machen, unsere Versorgungssicherheit stärken und zum Schutz unseres Klimas beitragen. Wir übernehmen Verantwortung für unsere Schöpfung und erhöhen gleichzeitig die regionale Wertschöpfung und Sicherheit. Denn die beste Zukunft beginnt mit einer nachhaltigen und krisenfesten Energieversorgung."

Hintergrund: Transformation der Energieversorgung

Die Geschichte des Fernwärmenetzes in Korneuburg verdeutlicht die Veränderungen der Energieversorgung:  von der Nutzung der Abwärme des Gaskraftwerks in den ersten Jahren über den Bau eines Biomasseheizwerks vor 10 Jahren bis hin zum heutigen Einsatz modernster Wärmetechnologie. Die neue Wärmepumpe setzt diesen Wandel konsequent fort und soll es künftig ermöglichen, in den Sommermonaten ausschließlich auf Donauwärme zu setzen und die wertvolle Biomasse für die kalte Jahreszeit zu bevorraten. Gleichzeitig soll die Region zu einem zentralen Wärmeknoten ausgebaut werden. In den nächsten 3 Jahren soll das Naturwärmenetz Korneuburg mit den Versorgungsnetzen in Spillern und Stockerau zusammenwachsen und so zu einem großräumigen, überregionalen Naturwärmenetz im Korneuburger Becken werden. Dadurch können Verbrauchsspitzen ausgeglichen und Wartungen flexibler geplant, der Einsatz von Gasersatzkesseln reduziert und die CO2-Bilanz weiter verbessert werden.

Fakten zum Projekt: Donauwärmepumpe Korneuburg:

  • Elektrische Leistung: 0,7 Megawatt, maximale Wärmeleistung 2 Megawatt
  • Deckung der Sommerlast: für etwa 2.000 Haushalte
  • Baustart: Sommer 2024
  • Inbetriebnahme: Frühjahr 2025
  • Jährliche CO2-Einsparung: rund 1.000 Tonnen

Bis 2026 stehen insgesamt 100 Millionen Euro an Mitteln aus dem österreichischen EU-Aufbauplan für die Subkomponente 1.D.2 "Transformation der Industrie zur Klimaneutralität" zur Verfügung.

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