Abschlussbericht: Erfolgreiche Umsetzung des Programms "Frühe Hilfen" in Österreich

"Frühe Hilfen“ stärken sozial benachteiligte Familien durch ein flächendeckendes Beratungs- und Unterstützungsangebot in Österreich – Endbericht zeigt: Alle Projektziele wurden fristgerecht erreicht – Verknüpfung mit dem elektronischen Eltern-Kind-Pass verbessert den Zugang zu wichtigen Unterstützungsangeboten

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Foto: Katrin Pfleger

Mit der Initiative "Frühe Hilfen" ist ein bedeutender Schritt zur Unterstützung von sozial benachteiligten Schwangeren, Kleinkindern sowie deren Familien gesetzt worden. Dies verdeutlicht der im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMASGPK) erstellte Endbericht "Frühe Hilfen: Unterstützung der Umsetzung der Maßnahmen des österreichischen Aufbau‐ und Resilienzplans". Das Projekt wurde im Rahmen des österreichischen EU-Aufbauplans bis Ende 2024 gefördert und zielte darauf ab, ein flächendeckendes Unterstützungsangebot für Familien in belastenden Lebenssituationen in Österreich zu etablieren.

Umsetzung und Erfolge: Initiative erreichte rund 13.000 Menschen in Österreich 

Laut dem Bericht konnte bereits im Herbst 2023 ein umfassendes Netz an "Frühe-Hilfen"-Angeboten in allen Bezirken Österreichs bereitgestellt werden. Dies stellte demnach einen wesentlichen Beitrag zur gesundheitlichen Chancengerechtigkeit dar und stärkte die soziale Resilienz betroffener Familien. Des Weiteren belegen die Ergebnisse der Evaluation den erfolgreichen Abschluss des Projekts: Alle Meilensteine im Rahmen der Initiative konnten fristgerecht oder sogar vorzeitig erreicht werden. Im Rahmen der "Frühen Hilfen" wurden im Zeitraum von Mitte 2022 bis Ende September 2024 insgesamt 2.903 Familienbegleitungen und 896 kurzfristige Unterstützungen geleistet. Insgesamt kam das neu geschaffene Angebot damit 12.779 Personen (6.452 Kindern und 6.327 Erwachsenen) zugute.

Ein zentraler Aspekt bei der Umsetzung war die kultursensible Aufbereitung von Informationsmaterialien für Familien. Neben einer leicht verständlichen deutschsprachigen Version wurden entsprechende Inhalte in 9 weitere Sprachen übersetzt, um möglichst viele Familien zu erreichen. Die hohe Zugriffszahl auf die Online-Informationsangebote zeigt zusätzlich die Relevanz und Akzeptanz dieser Maßnahme.

"Frühe-Hilfen-Vereinbarung" Anfang 2024 in Kraft getreten 

Parallel zur Umsetzung des Projekts ist intensiv an der rechtlichen und finanziellen Absicherung der "Frühen Hilfen" gearbeitet worden. Dies mündete Ende 2023 in der "Frühe-Hilfen-Vereinbarung", die mit Anfang 2024 in Kraft trat. Diese Vereinbarung sichert die langfristige Finanzierung des Programms und gewährleistet, dass die erzielten Fortschritte nachhaltig gesichert bleiben.

Ein weiterer wichtiger Zukunftsschritt ist die geplante Verknüpfung der "Frühen Hilfen" mit dem elektronischen Eltern-Kind-Pass. Diese Integration, ebenfalls aus Mitteln des österreichischen EU-Aufbauplans finanziert, soll den Zugang zu Unterstützungsangeboten weiter erleichtern und den Informationsfluss zwischen Eltern und Fachkräften optimieren.

Nachhaltigkeit durch langfristige Finanzierung

Die Initiative "Frühe Hilfen" hat laut dem Endbericht in Österreich einen nachhaltigen und bedeutenden Beitrag zur Unterstützung von Familien in herausfordernden Situationen geleistet. Die flächendeckende Etablierung der "Frühen Hilfen" sowie die langfristige Finanzierung sollten demnach sicherstellen, dass diese wichtige Maßnahme auch in Zukunft Bestand haben wird. Durch die digitale Weiterentwicklung des Angebots soll die familiäre Unterstützung niederschwellig und leicht zugänglich bleiben.

Hintergrund: "Frühe Hilfen" im EU-Aufbauplan

Im Zuge des österreichischen EU-Aufbauplans reichte das Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMASGPK) als Projekt die Ausrollung der "Frühen Hilfen" mit Investitionen in der Höhe von insgesamt 15 Millionen Euro ein und bekam diese bewilligt (Komponente 4 – Nachhaltiger Aufbau, Investition 4.A.4 des österreichischen EU-Aufbauplans). Mit der Initiative wurde eine Verbesserung und Ausweitung der Unterstützungsmaßnahmen für alle Schwangeren, Stillenden, deren Kinder und Familien erzielt. "Frühe Hilfen" sind präventiv ausgerichtet und werden von Familien freiwillig, unentgeltlich und auf eigenen Wunsch in Anspruch genommen. Familienbegleiterinnen und Familienbegleiter kommen zu den Familien nach Hause – sie hören zu, beantworten Fragen, geben Tipps, leisten Hilfestellung beim Ausfüllen von Anträgen und vermitteln im Bedarfsfall weiter zu speziellen Unterstützungsangeboten.

Das Ziel, im Jahr 2024 ein flächendeckendes Angebot von regionalen "Frühe Hilfen"-Netzwerken sicherzustellen, konnte erreicht werden. Die Mittel standen für den Auf- und Ausbau von regionalen "Frühe Hilfen"-Netzwerken bereit und wurden den Bundesländern und der Österreichischen Gesundheitskasse zur Bereitstellung des regionalen Angebots zur Verfügung gestellt.
Folgende Meilensteine galten als Zielvorgabe und wurden erfolgreich umgesetzt:

  • Meilenstein/Ziel 1: Bis zum 4. Quartal 2022: Beauftragung geeigneter Umsetzungsträger in den Bezirken mit der Etablierung.
  • Meilenstein/Ziel 2: Bis zum 3. Quartal 2023: Nationales Angebot ist zu 75 Prozent ausgerollt.
  • Meilenstein/Ziel 3: Bis zum 3. Quartal 2024: Nationales Angebot besteht und ist ausgerollt. 
     

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