Frauenministerin Raab: Strukturen im Gewaltschutz sind wichtig für Betroffene

Tag der Kriminalitätsopfer 2024 – Symposium "Prozessbegleitung – ein zentrales Angebot der Opferhilfe"

"Wenn wir über Kriminalitätsopfer sprechen, sind es vielfach Frauen und Kinder, die von Gewalt betroffen sind. Deshalb ist es so wichtig, dass wir einen starken Schulterschluss zwischen Frauen-, Innen-, Justiz- und Sozialministerium pflegen. Nur so können wir beim Opfer- und Gewaltschutz in Österreich wirklich etwas bewegen“, betonte Frauenministerin Susanne Raab beim Symposium anlässlich des Tags der Kriminalitätsopfer 2024 im Bundesministerium für Inneres.

Gewalt an Frauen und Kinder habe viele Gesichter, meist würden Opfer und Täter in einem sozialen Naheverhältnis stehen. "Alle Formen von Gewalt haben ein Ziel: Es geht um die Ausnutzung von Machtverhältnissen, um die Einschränkung der Selbstbestimmung der Frau und darum, dass die Frauen schwerwiegende physische und psychische Folgewirkungen erleiden müssen. Umso wichtiger ist es, dass wir in alle Formen der Gewalt hineinwirken, von der Prävention bis hin zur Strafverfolgung", so die Frauenministerin.

Gewaltschutzstrukturen als Hilfe für Betroffene

In den letzten Jahren habe man in den polizeilichen und justiziellen Bereich sowie in die Struktur der Gewaltschutzorganisationen hineingewirkt. "Es ist wichtig, die Strukturen im Gewaltschutz zu etablieren, sodass die justiziellen Möglichkeiten nicht ins Leere laufen und es ausreichend finanzierte Gewaltschutzstrukturen gibt, damit jedes Opfer Hilfe bekommt", so Raab. Man habe es geschafft, dass man die Gewaltschutzzentren ausfinanziere und das Frauenbudget verdreifacht. "Jede Frau, die Opfer von Gewalt wird oder bei Anzeichen von physischer und psychischer Gewalt Sorgen hat, findet hier einen Platz", so die Ministerin. Erst vor wenigen Wochen sei der Ausbau der Gewaltschutzambulanzen präsentiert worden, wo Beweise nach einer Gewalttat gesichert werden können, damit die Verurteilungsquote steigt. Man müsse den Richterinnen und Richtern das nötige Werkzeug in die Hand geben, damit das Strafrecht die Möglichkeit bekomme, sich zu entfalten, um die Täter härtest möglich zu bestrafen.

Schlüsselrolle für Prozessbegleitung

"Auch der Prozessbegleitung, die von den Opferschutzeinrichtungen und Opferanwälten durchgeführt wird, kommt eine ganz besondere Schlüsselrolle in der Unterstützung zu. Durch die psychosoziale und juristische Begleitung werden die Opfer unterstützt, die emotionalen Belastungen eines Prozesses gelindert und die Rechte der Opfer bestmöglich durchgesetzt", erläuterte die Bundesministerin. Österreich sei auf dem Gebiet der Opferbegleitung federführend. Die Reformen der letzten Jahre würden zeigen, dass man sich nicht auf dieser Vorreiterrolle ausgeruht habe. "Ich bin froh, dass es Einrichtungen gibt, die sich auch dem Thema des Opferschutzes widmen und die auch immer wieder die Politik darauf aufmerksam machen, was notwendig ist, um hier weiterzukommen", so Susanne Raab, die sich bei allen bedankte, die im Bereich des Gewalt- und Opferschutzes einen Beitrag leisten.

Bilder aus dem Innenministerium sind über das Fotoservice des Bundeskanzleramts kostenfrei abrufbar.