Thema 9 – Herausforderungen für Bibliotheken im 21. Jahrhundert

Digitales Zeitalter

Der Medienwandel von analog zu digital setzt neue Standards in Bibliotheken. Egal ob gedruckte Medien oder digitale Publikationen, die Bibliothek ist und bleibt ein Ort der Wissenszirkulation. Aber es ist unbestreitbar, dass das digitale Zeitalter neue Herausforderungen und auch Anforderungen mit sich bringt:

  1. Datenflut und Informationsqualität: Die Masse an digitalen Informationen erschwert das Auffinden verlässlicher Quellen. Kooperativ stellen Bibliotheken geprüfte Informationen in strukturierter Form bereit.
  2. Technologische Entwicklungen: Künstliche Intelligenz, Big Data und digitale Archivierung erfordern spezifische Infrastrukturen, die Bibliotheken oft nur gemeinsam realisieren können.
  3. Urheberrecht und Open Access: Globale Open Access- und Open Government Data-Initiativen setzen sich für freien Zugang zu Daten und Studienergebnissen ein. Ihre Erschließung und Bereitstellung erfordert Expertise in den Bereichen Datenmanagement, Repositorienmanagement sowie zu lizenz- und urheberrechtlichen Fragestellungen. Der nationale und internationale Austausch über Fachgremien ist unumgänglich.
  4. Langzeitarchivierung und Kulturerhalt: Digitale Informationen sind flüchtig – Bibliotheken müssen zusammenarbeiten, um langfristige Wissenssicherungsstrategien zu erarbeiten und umzusetzen.
  5. Bildung und Informationskompetenz: Bibliotheken spielen eine Schlüsselrolle in der Vermittlung von Medienkompetenz, um Fake News und Desinformation entgegenzuwirken.

Kooperationen bündeln Kräfte und schaffen Synergien

Die Zusammenarbeit zwischen Bibliotheken ist kein Selbstzweck, sondern eine Notwendigkeit. Historisch gesehen ist sie Impulsgeber für die Bibliotheksautomation. Heute ist sie essenziell für die gelungene Bewältigung der digitalen Transformation.

Mit dem Verbundbeitritt 2024 ergeben sich neue Möglichkeiten, die bessere Arbeitsbedingungen ermöglichen, aber auch für die Benutzerinnen und Benutzer zahlreiche Vorteile bieten:

  • Über den Online-Katalog der Administrativen Bibliothek (katalog.bka.gv.at) besteht die Möglichkeit,
    • die Bestände der Administrativen Bibliothek, der Bundesdenkmalamt Bibliothek und der Österreichischen Staatsarchiv Bibliothek online zu durchsuchen und das eigene Benutzerkonto jederzeit einzusehen, um neue Vormerkungen zu setzen, die Ausleihen zu verwalten, zu verlängern oder zu stornieren.
    • ausgewählte Neuerwerbungen der Bibliotheken und digitaler Publikationen des EU Publications Office und der OECD anzeigen zu lassen.
  • Auf dem Publikationsserver der Administrativen Bibliothek (epub.bka.gv.at) werden digitale Publikationen der öffentlichen Verwaltung, welche seit 2015 gesammelt und im Volltext archiviert werden, sowie weitere Sonderbestände der Bibliothek, die im Zuge der Bestandsforschung erschlossen werden, präsentiert.
  • Über die Suchmaschine des Österreichischen Bibliothekenverbundes (search.obvsg.at) werden die einzigartigen Bibliotheksbestände der Administrativen Bibliothek, des Österreichischen Staatsarchivs und des Bundesdenkmalamtes einem erweiterten Benutzerkreis sichtbar. Die Bestände sind darüber ebenso an weltweit einsehbaren (Meta-)Katalogen (z. B. KVK, der Karlsruher Virtuelle Katalog) angebunden.
  • Für die Verwaltung von Vorteil: Effizienzsteigerung bei Beschaffungsvorgängen und im Metadatenmanagement, bessere Datenqualität durch gemeinschaftliche Kontrolltools, Redaktionsgremien, Ausleihe dislozierter Medien über integrierte Fernleihe, Kennzahlenabfrage.