Kampf gegen Desinformation

Cover Flyer "Desinformation - Was kann ich dagegen tun?"

Die bewusste Streuung von falschen oder irreführenden Informationen in Form gezielter Kampagnen untergräbt nicht nur das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in Medien, Wissenschaft und staatliche Institutionen. Gezielte Desinformation – beispielsweise vor Wahlen oder in Zusammenhang mit Kriegen und Konflikten – schürt Ängste und verstärkt Vorurteile und Unsicherheiten in Teilen der Bevölkerung. Sie kann auch dazu benutzt werden, Wahlen und politische Entscheidungsprozesse erheblich zu beeinflussen. Desinformation und Verschwörungstheorien sind kein neues Phänomen, verbreiten sich heutzutage jedoch über Social Media und Onlineplattformen sehr rasch und über Ländergrenzen hinweg. Künstliche Intelligenz kann zu einer noch schnelleren Verbreitung und Breitenwirksamkeit solcher Kampagnen beitragen.

Flyer "Desinformation" (PDF, 261 KB)

Desinformation kann uns alle betreffen. Wir alle können jedoch auch einen Beitrag leisten, um mit der Flut an Informationen besser umzugehen. Die Vereinten Nationen (UN) empfehlen die folgenden Schritte:

  • Prüfen Sie die Quellenangaben von Inhalten: Wer hat den Text/eine Website erstellt? Sind die Quellen erkenntlich und vertrauenswürdig?
  • Was wird mit den Inhalten bezweckt? Stellen die Inhalte beispielsweise eine sachliche Information, eine persönliche Meinung, Werbung oder Spam dar?
  • Sind die Inhalte aktuell? Sind bei den Texten/auf den Websites Datumsangaben angeführt?
  • Überprüfen Sie Bilder und Videos, zum Beispiel mit einer "Bilder-Rückwärtssuche". Dies erleichtert festzustellen, ob die Bilder und Videos bearbeitet, aus dem Zusammenhang gerissen oder mithilfe von künstlicher Intelligenz ("Deepfakes") erstellt wurden.
  • "Take care before you share": Lesen Sie die Inhalte, nicht nur die Überschriften/Schlagzeilen, bevor Sie diese auf Social Media oder in Messengerdiensten teilen.

Kommunikationsbehörde Austria (KommAustria)

Die unabhängige Medienbehörde KommAustria fungiert als nationaler Koordinator für digitale Dienste und hat damit in Österreich die Aufsicht über die Einhaltung der Bestimmungen des Digital Services Acts (DSA) inne.

Der Digital Services Act – DSA, Website der KommAustria

Demokratiewerkstatt des Parlaments (Parlamentsdirektion)

Fake News und Verschwörungstheorien, Website der Demokratiewerkstatt des Parlaments

Zentrum polis – Politik Lernen in der Schule

Informationen für Lehrkräfte zum Thema Desinformation

Initiative Saferinternet.at

Die Initiative unterstützt vor allem Kinder, Jugendliche, Eltern und Lehrende beim sicheren, kompetenten und verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien.

Website der Initiative Saferinternet.at

Jugendportal.at/Bundesnetzwerk Österreichische Jugendinfos

Downloads zum Thema Desinformation und "Hate Speech", jugendportal.at

Wirtschaftskammer Österreich

Legenden und Mythen rund um die EU, Plattform www.euwissen.at

APA – Austria Presse Agentur

German-Austrian Digital Media Observatory (GADMO)

Zusammenschluss von Faktencheck-Organisationen und Forschungsteams

Website des GADMO

Mimikama.at

Faktenchecker-Website

Website Mimikama – Verein zur Aufklärung über Internetmissbrauch

So erkennt man Verschwörungstheorien

Informationswebsite der Europäischen Kommission zu Verschwörungstheorien (Englisch)

Entlarve und bekämpfe Desinformation

Unterrichtsmaterial für Lehrkräfte, Lernecke der EU

EUvsDisinfo

"East StratCom Task Force" im Europäischen Auswärtigen Dienst

Bekämpfung von Desinformation im Internet

Informationswebsite Europäischen Kommission zur Bekämpfung von Desinformation im Internet

Leitlinien für Lehrkräfte sowie Erzieherinnen und Erzieher zum Umgang mit Fake News und zur Vermittlung digitaler Kompetenzen im Unterricht

Leitlinien zum Umgang mit Fake News, Lernecke der EU

Europäische Beobachtungsstelle für digitale Medien (EDMO)

Website des EDMO (Englisch)

"Countering Disinformation"

Informationswebsite der Vereinten Nationen zu Desinformation (Englisch)

"Share Verified"

Initiative der Vereinten Nationen und der Social Impact Agentur Purpose

Website der Initiative "Share Verified" (Englisch)

Die europäischen Institutionen beschäftigen sich seit Jahren mit dem Thema Desinformation. Die EU-Mitgliedstaaten arbeiten in der Bekämpfung von Desinformation in verschiedenen Arbeitsgruppen und Netzwerken eng zusammen; Österreich beteiligt sich aktiv daran. Zu den Maßnahmen der EU zählen unter anderem:

  • "Digital Services Act" (DSA): Diese EU-Verordnung trat 2022 in Kraft, ist im Wesentlichen seit Februar 2024 gültig und enthält Vorschriften für digitale Dienste, wie unter anderem Onlineplattformen und -suchmaschinen. Dazu zählen verpflichtende Transparenzberichte, Melde-und Beschwerdemöglichkeiten für die Bürgerinnen und Bürger sowie Maßnahmen gegen die missbräuchliche Nutzung von Plattformen. Ziel ist, dass effizient und grenzüberschreitend gegen "Hass im Netz" vorgegangen werden kann, indem etwa Onlineplattformen illegale Inhalte auf ihren Seiten schneller entfernen müssen, als dies bisher der Fall war. Zusätzlich hat die Europäische Kommission vor kurzem einen Entwurf von Leitlinien für die Wahrung der Integrität von Wahlen vorgestellt.
  • Gestärkter Verhaltenskodex zur Bekämpfung von Desinformation: 34 Organisationen – darunter große Onlineplattformen, Faktenchecker, Technologieunternehmen – haben diesen freiwilligen Verhaltenskodex 2022 unterzeichnet. Ziel ist eine stärkere Einbindung von privaten Unternehmen, um mehr Transparenz und Verantwortlichkeit im Internet zu verwirklichen.
  • "Europäischer Aktionsplan für Demokratie in Europa": Teil dieses Aktionsplans, der im Jahr 2020 vorgelegt wurde, sind Vorschriften im Bereich der Finanzierung von europäischen politischen Parteien sowie von politischer Werbung. Ende 2023 ergänzte die Europäische Kommission den Aktionsplan um ein "Paket zur Verteidigung der Demokratie". Dessen Inhalte sind unter anderem eine Empfehlung zur Förderung freier und fairer Wahlen und Bemühungen um mehr Transparenz für Tätigkeiten von Interessenvertretungen, mit denen im Auftrag von Drittstaaten Entscheidungsprozesse in der EU beeinflusst werden könnten.
  • "Frühwarnsystem" zu Desinformation: Dieses dient seit 2019 dem schnellen Austausch von Wissen und etwaigen Auffälligkeiten zwischen den europäischen Institutionen und den EU-Mitgliedstaaten.
  • "Aktionsplan gegen Desinformation": Die Europäische Kommission legte mit diesem Plan 2018 erstmals Vorschläge für ein koordiniertes, einheitliches Vorgehen gegen Desinformation vor. Im Aktionsplan sind 4 Aktionsbereiche definiert:
    • Ausbau der Fähigkeiten zur Erkennung und Analyse von Desinformation; Einrichtung eines "Frühwarnsystems";
    • Freiwilliger Verhaltenskodex zur Bekämpfung von Desinformation mit Onlineplattformen und der Industrie;
    • Stärkung des Bewusstseins und der Widerstandsfähigkeit gegen Desinformation in der Gesellschaft;
    • Intensivierung der Bemühungen um die Integrität von Wahlen.
  • Sensibilisierung der Gesellschaft für das breite Thema Desinformation: Die europäischen Institutionen und die EU-Mitgliedstaaten setzen laufend Projekte zur Stärkung unabhängiger Medien und im Bereich Medienkompetenz/-bildung um.