Turin und Braga als "Europäische Innovationshauptstadt 2024-2025" ausgezeichnet

Wettbewerb "Europäische Innovationshauptstadt" jährt sich zum 10. Mal – Turin (Italien) als Gewinnerstadt erhält 1 Millionen Euro Preisgeld – Auch eine österreichische Landeshauptstadt wurde prämiert

Web Summit Lissabon
Foto: Carlos Costa/European Union, 2024

Die Europäische Kommission zeichnet jedes Jahr europäische Städte, die in der Innovation führend sind, aus. Am 13. November 2024 wurden die Gewinnerstädte des Wettbewerbs "Europäische Innovationshauptstadt 2024-2025" am Web Summit in Lissabon, Portugal, bekanntgegeben. Das norditalienische Turin sowie das nordportugiesische Braga setzten sich durch. Finanziert wurden die Hauptpreise im Rahmen des EU-Programms für Forschung und Innovation "Horizon Europe"

Die Gewinnerstadt des Hauptpreises "Europäische Innovationshauptstadt" Turin überzeugte laut Jury mit einer umfassenden Innovationslandschaft, welche die Geschichte der Stadt als alten Industriestandort mit modernen Ansätzen der Innovation verknüpft. Zusätzlich hat Turin einen umfassenden Aktionsplan umgesetzt, um die CO2-Emissionen bis 2030 um 55 Prozent zu reduzieren.

Braga, die Siegerstadt in der Kategorie "Aufstrebende innovative Stadt Europas", konnte unterschiedliche innovative Lösungen verbuchen. Demnach verknüpfe Braga nachhaltige Stadtentwicklung mit wirtschaftlichem Wachstum, sozialer Integration und kulturellem Angebot, so die Jury. Die jährlich 2000 neu entstehenden Jobs in Braga unterstreichen die wirtschaftliche Dynamik dieser Stadt.

Kommissarin Ivanova: "Bei Innovation geht es um Chancen"

"Ich gratuliere Turin und Braga – den Gewinnerstädten im Wettbewerb 'Europäische Innovationshauptstadt 2024-2025' – ganz herzlich. Sie beweisen uns, dass es bei Innovation nicht nur um Technologie geht, sondern auch darum, Chancen zu eröffnen, Inklusion zu stärken und die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger zu verbessern. Die preisgekrönten Teilnehmer und die Finalisten setzen ihre Ambitionen in konkrete Maßnahmen um und sind in der EU und darüber hinaus inspirierende Vorbilder für konkrete Innovationen vor Ort", erklärte Iliana Ivanova, Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend.

Auch Linz ausgezeichnet

Die Kommission nannte neben Turin und Braga auch die Zweit- und Drittplatzierten.

Kategorie "Europäische Innovationshauptstadt":

  1. Platz: Turin (Italien) 
  2. Platz: Espoo (Finnland) 
  3. Platz: West Midlands Combined Authority (Vereinigtes Königreich)

Kategorie "Aufstrebende innovative Stadt Europas": 

  1. Platz: Braga (Portugal)
  2. Platz: Linz (Österreich)
  3. Platz: Oulu (Finnland)

Linz sticht für die Jury als ein besonderes Beispiel heraus, da die heutige Stahlstadt neben der Industrie auch Heimat eines Innovations-Ökosystems geworden sei, welches auf 3 Pfeilern aufbaut: 

  1. Bürgerinnen und Bürger-zentrierte Innovation
  2. Urbane Produktion und Kunst
  3. Wissenschaft und Technologie

Eine Vielzahl an innovativen Projekten werden mit Linz verknüpft. Etwa der Innovationshauptplatz als zentrale Anlaufstelle für das Innovationsnetzwerk der Stadt oder die “Linz City Innovation Tour", die mehr als 5.500 junge Menschen einlädt, Technologie in der Stadt zu erkunden. 

Hintergrund: Wettbewerb "Europäische Innovationshauptstadt"

Seit 2014 vergibt die Europäische Kommission im Rahmen von "Horizon Europe" und mit Unterstützung des Europäischen Innovationsrats (EIC) den Titel der "Europäischen Innovationshauptstadt", auch als "iCapital" bekannt. Preisträgerstädte weisen laut Kommission besonders dynamische Innovationssysteme und innovative Projekte auf. Unter Innovation ist eine große Spanne an Inhalten zu verstehen, die unterschiedliche Stakeholder miteinschließt – konkret etwa die Inklusion von Bürgerinnen und Bürgern in Entscheidungsprozessen, akademische Institutionen, Unternehmen und Behörden und wie diese miteinander auf erbauliche sowie neue Art miteinander interagieren, um zu besseren Lösungen zu kommen.

Frühere "Innovationshauptstädte" waren beispielsweise Barcelona (2014), Amsterdam (2016), Paris (2017), Athen (2018), Nantes (2019), Löwen (2020), Dortmund (2021), die Métropole Aix-Marseille-Provence (2022) und Lissabon (2023).

2024 erhält die italienische Gewinnerstadt Turin ein Preisgeld von 1 Millionen Euro, die dahinter platzierten Städte erhalten jeweils 100.000 Euro. Braga erhält 500.000 Euro, die in der Kategorie "Aufstrebende innovative Stadt Europas" nachrangig platzierten Städte erhalten jeweils 50.000 Euro.

Der Preis "iCapital" ist einer von 5 EIC-Preisen, die durch das "Horizon Europe" Rahmenprogramm vergeben werden. Bewerben können sich Städte aus allen 27 EU-Mitgliedstaaten sowie aus mit "Horizon Europe" assoziierten Ländern. Die Europäische Exekutivagentur für den Innovationsrat und für Klein- und Mittelunternehmen (KMU) verwaltet den Wettbewerb. 2 hochkarätige Jurys bestehend aus unabhängigen Expertinnen und Experten wählen die Gewinnerstädte aus.

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