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Outstanding Artist Awards 2015

Am 2. Oktober 2015 überreichte Bundesminister Josef Ostermayer die Preise im Rahmen eines Festaktes im Bundeskanzleramt.

outstanding artist award – Bildende Kunst: Maja Vukoje

Maja Vukoje

Geboren 1969 in Düsseldorf, aufgewachsen in Belgrad, lebt und arbeitet in Wien. 1988 bis 1994 Hochschule für angewandte Kunst Wien, Meisterklasse Prof. Maria Lassnig, Diplom bei Prof. Christian Ludwig Attersee, seit 2013 Mitglied im Vorstand der Wiener Secession.

Einzelausstellungen (Auswahl)

  • 2015 Galerie Martin Janda, Wien
  • 2013 Maja Vukoje, Feststiege Bundeskanzleramt, Wien
  • 2011 Salzburger Kunstverein, Salzburg
  • 2009 Galerie Martin Janda, Wien
  • 2008 Barbara Gross Galerie, München
  • 2007 Noise. Von der Kunst der Malerei, Wiener Staatsoper, Wien
  • 2006 Secession, Wien;
  • 2005 Tresor/Kunstforum BA-CA Wien
  • 2004 Galerie Martin Janda, Wien
  • 2003 Studio D’Arte Cannaviello, Miland
  • 2001 Biagiotti Arte Contemporanea, Florenz
  • 2000 The doll is the mirror, Österreichisches Kulturforum, Warschau
  • 1998 Centro Cultural Recoleta, Buenos Aires
  • 1996 Galerie der Stadt Wels

Gruppenausstellungen (Auswahl)

  • 2015 Maja Vukoje – Jun Yang, Kunstforum Montafon, Schruns; Flirting with Strangers - Werke aus der Sammlung, 21er Haus, Wien; 3rd Danube Biennial, Bratislava; Selbstverständlich Malerei! , Belvedere, Orangerie, Wien
  • 2014 Geste, Württembergischer Kunstverein, Stuttgart; Toons like us, wellwellwell, Wien
  • 2013 Sammlung#4, 21er Haus, Wien; 10 Jahre LENTOS, LENTOS Kunstmuseum Linz
  • 2012 Der Mensch - Der Fluss. Malerei der Donauländer, Tulcea, Sofia, Novi Sad, Osijek, Pécs, Bratislava; BLICKWECHSEL. Landschaft zwischen Bedrohung & Idylle. Von der Neuen Sachlichkeit bis heute, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck; Immer Bunter – aktuelle Malerei in Österreich*, Galerie im Taxispalais, Innsbruck
  • 2011 Der tägliche Aufstand, Verein für zeitgenössische Kunst, Graz; Von Engeln und Bengeln, Kunsthalle Krems; fokus sammlung 02. ANSICHTSSACHEN. Menschenbilder, Museum Moderner Kunst Kärnten, Klagenfurt
  • 2009 GALA. 5 Sammler zeigen ihre Favoriten, Museum der bildenden Künste Leipzig; Get Connected, Künstlerhaus, Wien
  • 2008 Mediations Biennale Poznan, Posen; Neue Portraitgalerie, Burgtheater, Wien; Mit eigenen Augen, Universität für angewandte Kunst Wien, Ausstellungszentrum Heiligenkreuzer Hof, Wien
  • 2007 Maja Vukoje, Roland Kollnitz, Heimo Zobernig, Galerie 422, Gmunden; Dessine-moi in mouton! Imagination und Gegenwelten in zeitgenössischen Zeichnungen, Kunstmuseum des Kantons Thurgau, Kartause Ittingen, Warth
  • 2006 10th Cairo Biennial, Cairo; Zeitgenössische Kunst im Parlament, Österreichisches Parlament, Wien
  • 2005 Prague Biennale II, Prag
  • 2004 Andererseits: Die Phantastik, Oberösterreichische Landesgalerie, Linz
  • 2003 Außer Atem / Fokus österreichische Malerei, Kunstverein Nassau, Wiesbaden
  • 2000 Premio Michetti, Fondazione Michetti, Francavilla al Mare / Chieti; Premio del Golfo La Spezia, Biennale Europea Arti Visive, La Spezia; Milch vom ultrablauen Strom – Strategien Österreichischer Künstler, Kunsthalle Krems

Preise und Auszeichnungen

  • 2015 outstanding artist award – Bildende Kunst, Bundeskanzleramt
  • 2005 Österreichischer Grafikwettbewerb, Preis des Landes Burgenland
  • 2004 Georg Eisler-Preis der Bank Austria
  • 2000 Prize for young European painters, Premio del Golfo, La Spezia

"Maja Vukoje nimmt eine wichtige Position in der österreichischen Malerei ein. Ihre sehr eigenständige Bildsprache verhandelt (Post)Kolonialismus oder Genderfragen ebenso wie deren Entsprechungen in der Populärkultur. Vukoje nimmt dabei immer wieder die Quasi-Position der Ethnografin ein und setzt auf Erzeugung von Ambivalenzen, die Dargestelltes ver- oder entfremdet wirken lassen. Im Spiel mit Präsenz und Absenz hinterfragt sie politische Bild-Codierung und Normen.

Nicht zuletzt dient auch ihre eigene Geschichte als Migrantin, die bei Maria Lassnig in Wien studierte, als Ausgangspunkt für ihre Arbeit. Maja Vukojes Werk korrespondiert so mit aktuellen, brisanten Themen der gegenwärtigen globalisierten Weltordnung." (Jurybegründung, Auszug)

Jury: Claudia Romana Märzendorfer, Maren Richter, Prof. Eva Schlegel

outstanding artist award – Darstellende Kunst: Lisa Horvath

Lisa Horvath

Geboren 1989, freischaffende Bühnen- und Kostümgestalterin. Studium der Bühnen- und Kostümgestaltung an der Kunstuniversität Graz (Diplom 2013 bei Hans Schavernoch). Seit Beginn der Studienzeit sammelt sie Erfahrungen als Ausstattungsassistentin, arbeitet als Bühnen- und Kostümbildnerin, im Produktionsbereich und beschäftigt sich mit Rauminstallationen.

Ab 2013 produziert sie eigene Theaterprojekte mit komplexen Bühnenräumen (Orpheus & Eurydike, Ein Sommernachtstraum – Eine Dekonstruktion). Letzteres wurde zum Best off Styria 2015 eingeladen. Für ihre Projekte gründete sie 2014 das Spielraum Ensemble. Ihr besonderes Interesse gilt spielerischen und veränderbaren Räumen mit multimedialen Elementen an der Grenze zu Skulptur und Installation.

www.lisahorvath.at

Projekte (Auswahl)

  • 2015 Schatten (Bühne), Theater Feuerblau; Resonant Complex (Bühne, Kostüm), Steirische Kulturinitiative, Studiobühne Oper Graz [Choreographie: Yumiko Yoshioka]
  • 2014 Supergute Tage (Bühne, Kostüm), Next Liberty [Regie: Josef Maria Krasanovsky]; Ein Sommernachtstraum – Eine Dekonstruktion (Künstlerische Leitung, Produktion, Bühne, Kostüm), Theaterland Steiermark Festival [Regie: Klaus Seewald]; Prometheus' Erbe (Bühne), Theater Feuerblau
  • 2013 Orpheus & Eurydike (Künstlerische Leitung, Produktion, Bühne, Kostüm), Theater am Lend [Regie: Klaus Seewald]
  • 2010 Dafne in Lauro (Bühne, Kostüm), Mumuth Graz [Regie: Barbara Bayer]; Die Odyssee (Kostüm) TTZ -Tanz & Theater Zentrum, Graz [Regie: Jürgen Gerger, Bühne: Christina Romirer]
  • 2009 Onkel Wanja (Bühne, Kostüm), Akademietheater München [Regie: Antje Schupp]; peace/war (Rauminstallation), Festival Absolutely Free, Joanneum Graz

Preise und Stipendien (Auswahl)

  • 2015 outstanding artist Award – Darstellende Kunst, Bundeskanzleramt
  • 2015/2016 Kunstraum-Stipendium, Land Steiermark
  • 2014 Startstipendium für Musik und darstellende Kunst, Bundeskanzleramt
  • 2009 Bayreuth-Stipendium, Wagner Forum Graz

"Lisa Horvath konzipierte für Ein Sommernachtstraum – Eine Dekonstruktion ein sowohl in seiner Ästhetik als auch seiner Bespielhaftigkeit überzeugendes Bühnenbild. Eine Vielzahl von Aluwürfeln, übereinander gestapelt und zu einer Wand gebaut, mit transparentem Papier überzogen, was auch überraschende Schattenspiele zuließ, unterstützt die Protagonistinnen und Protagonisten in ihrem Spiel. Trotz der Dominanz stellt sich der Raum in den Dienst des Stückes, erdrückt nicht, sondern spielt leichtfüßig mit. Immer wieder gelingt es Lisa Horvath mit ihrer Ausstattung das Publikum zu überraschen. Mal durch halsbrecherische Klettermöglichkeiten, mal durch lärmend herausfallende Klappen. Eine unkonventionelle wie originelle und klug durchdachte Arbeit." (Begründung des Beirats, Auszug)

Beirat: Christine Bauer, Peter Fasshuber, Mag. Verena Franke, Elio Gervasi, Katharina Schuster, Petra Paterno, Dr. Lothar Schreiner

outstanding artist award – Film (Dokumentarfilm): Ascan Breuer

Ascan Breuer

Geboren 1975 in Hamburg, arbeitet als Dokumentarfilmemacher in Wien; Gründer und Koordinator des Dokumentarischen Labors; Lehrbeauftragter an der Universität Wien und an der Kunstuniversität Linz. Studium der Kommunikationswissenschaft, Psychologie und Soziologie an der Universität Wien und an der Humboldt-Universität zu Berlin (Diplom 2005) sowie Film- und Fernsehregie an der Kunsthochschule für Medien in Köln (Diplom 2010).

Seit 2014 Lehrbeauftragter für Dokumentarfilmtheorie und -praxis am Institut für Europäische Ethnologie sowie für visuelle Anthropologie am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft, beide Universität Wien; ab 2016 Lehrbeauftragter an der Kunstuniversität Linz, Institut für Medienforschung.

Seit 2009 wissenschaftliche Vorträge und Workshops an europäischen und außereuropäischen Universitäten, Kunsthochschulen, Kultur- und Forschungseinrichtungen über Demokratie, Geschichte und Alltagskultur in Indonesien, visuelle Anthropologie, Dokumentarfilmtheorie und -praxis.

Seine dokumentarischen Film- und Medienkunstwerke werden international aufgeführt und ausgestellt und erhielten zahlreiche Nominierungen und Filmpreise – zuletzt den Eine Welt Filmpreis NRW 2015 für Jakarta Disorder. Im Oktober 2015 wird die Trilogi Jawa zur Eröffnung der Frankfurter Buchmesse (Gastland Indonesien) im Deutschen Filmmuseum vorgestellt. 2013 widmete ihm die Berlinische Galerie – Landesmuseum für Moderne Kunst eine Werkschau. Der preisgekrönte Debutfilm Forst (2005) ist Teil des international vorgeführten Kinoprogramms Breaking Ground – 60 Jahre experimentelles Kino aus Österreich.

Filmografie (Auswahl)

  • 2014 Riding My Tiger – Trilogi Jawa III (42 Minuten)
  • 2013 Blick zurück ins Zentrum des Blicks (Loop); Jakarta Disorder – Trilogi Jawa II (89 Minuten)
  • 2011 Teheran – Lost & Found (14 Minuten); Das Ganze Stadion (63 Minuten, Buch)
  • 2010 Paradise Later – Trilogi Jawa I (13 Minuten)
  • 2009 The Kurukshetra-Report (8 Minuten)
  • 2005 Forst (50 Minuten)

Preise (Auswahl)

  • 2015 outstanding artist award – Film, Bundeskanzleramt; Eine Welt Filmpreis NRW für Jakarta Disorder
  • Bester Internationaler Film 2014 für Jakarta Disorder, Bir Duino Kyrgyzstan, International Documentary Film [en}Festival on Human Rights[/en], Bischkek
  • Award of Merit 2014 für Jakarta Disorder, International Festival for Peace, Inspiration and Equality, Jakarta
  • Preis für den besten Dokumentarfilm 2005 für Forst, Diagonale, Graz

"In der österreichischen Filmlandschaft stehen seine Arbeiten für eine formale und selbstkritische Weiterentwicklung der dokumentarischen Form. Ascan Breuer produziert seine Filme unter dem Label Dokumentarisches Labor – und "Labor" ist hier programmatisch gemeint: das handwerklich versierte, filmisch lustvoll-neugierige Experimentieren mit unterschiedlichen dokumentarischen Herangehensweisen zeichnet seine Filme aus. Sie reichen vom "performativ-dokumentarischen" Ansatz in Forst (2005, gemeinsam mit Ursula Hanslbauer und Wolfgang Konrad), in dem die Filmemacher mit Flüchtlingen zusammengearbeitet haben, über einen investigativ-erforschenden Zugang in Jakarta Disorder (2013), in dem die junge Demokratiebewegung Indonesiens in Gestalt zweier Bürgerrechtsaktivistinnen, die um menschenwürdiges Wohnen kämpfen, gezeigt wird, bis hin zur dokumentarischen Literaturverfilmung in Paradise Later (2010), deren literarischer Ausgangstext Heart of Darkness von Joseph Conrad zu einem Monolog der Anklage verdichtet und mit den Bildern einer bedächtig dahingleitenden Fahrt auf einem javanischen Fluss kontrastiert wird. Die ärmliche Lebensweise der Menschen am Fluss konterkariert jegliche unreflektierte Vorstellung von Exotismus und der Begegnung mit fremden Ländern. Der jüngste Film Ascan Breuers mit dem Titel Riding My Tiger (2014) ist die autobiografische Erforschung des Filmemachers seiner indonesisch-chinesischen Familiengeschichte, die mit der Kolonialgeschichte und den politischen Gräueltaten der jüngeren Vergangenheit Indonesiens verknüpft wird. Der Tigergeist, der im Haus seines Großvaters auf Java leben soll und der die sehnsuchtsvolle Suche des Regisseurs auslöste, verwandelt sich im Laufe des Films in die (mythische) Stimme der Vergangenheit und wirft mithilfe des javanischen Schattentheaters "Wayang" – für den Film durch einen Wayang-Meister auf kunstvolle Weise neu interpretiert – einen Blick auf die Verstrickungen von Gegenwart und Vergangenheit, von westlicher und östlicher Welt. Dem Film gelingt wunderbar, die unterschiedlichen Ebenen von Mythos, Magie und Faktizität zusammenzufügen und daraus eine Welt voller Poesie zu erschaffen.

Die Themen der Flucht, Migration, der Suche nach Identität, der Selbstermächtigung unterprivilegierter Menschen und des Hinterfragens von Exotismus kehren in Ascan Breuers Filmen wieder. Zugleich hinterfragt er seine eigene, durchaus auch widersprüchliche Rolle als Filmemacher und die Bedeutung von Wahrhaftigkeit im Dokumentarfilm. Was wir an seinen Filmen besonders schätzen und für preiswürdig erachten, ist die Fähigkeit des Filmemachers, unterschiedliche filmästhetische Mittel souverän einzusetzen und immer selbstreflexiv die Grenzen des Dokumentarischen auszuloten." (Jurybegründung, Auszug)

Jury: Yvette Löcker, Katharina Mückstein, Johannes Hammel

outstanding artist award – Film (Experimentalfilm) Johann Lurf

Johann Lurf

Geboren 1982 in Wien. 2002 bis 2009 Studium an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Walter Obholzer, Erwin Bohatsch, Dorit Margreiter und Harun Farocki, Auslandsstipendien führten ihn u.a. nach Los Angeles, Chicago und 2016 nach Tokio.

Filme (Auswahl)

  • 2015 Capital Cuba (35 mm / 3D)
  • 2014 EMBARGO (4K / 3D); Twelve Tales Told (35 mm / 3D)
  • 2013 Pyramid Flare (35 mm Vertical Cinema)
  • 2012 RECONNAISSANCE
  • 2011 Kreis Wr. Neustadt (35 mm / 3D)
  • 2010 Endeavour
  • 2008 12 Explosionen
  • 2007 VERTIGO RUSH (35 mm)

Einzelpräsentationen (Auswahl)

  • 2015 Picture Perfect Pyramids Films by Johann Lurf, Cinema Borealis Chicago; Johann Lurf, Copenhagen Architecture Festival x Film
  • 2014 Johann Lurf: SchauplätzeMUMOK Kino, Wien; Ecstatic Perception, 25FPS Zagreb
  • 2013 Das Rohe und das Gekochte, Viennale Special

Gruppenausstellungen (Auswahl)

  • 2015 12th Havana Biennial, Kuba; Coupé International, 308at405, New York
  • 2013 Picture Perfect Sound, Medienwerkstatt Wien; Observations, IG Bildende Kunst, Wien
  • 2012 Yebisu, Festival Tokyo Metropolitan Museum of Photography
  • 2010 Triennale Linz, Lentos; Not Here Not Now, Galerie Stadtpark, Krems
  • 2009 Cineplex, Secession, Wien

Auszeichnungen (Auswahl)

  • 2015 outstanding artist award – Film, Bundeskanzleramt
  • 2014 Anerkennungspreis für Medienkunst des Landes Niederösterreich
  • 2011 Best Experimental Documentary, Jihlava International Documentary Film Festival
  • 2008 Best Experimental Short, Leeds International Film Festival; Film Critics Award, 25FPS Zagreb; Preis für Innovatives Kino, Diagonale

"Johann Lurf zählt seit Jahren zu einem der eigenständigsten, neugierigsten und erfolgreichsten Vertreter des österreichischen Experimentalfilms.

Mit seinem dreiminütigen Kurzfilm-Tableau ohne Titel von 2003, in dem der Filmemacher die dunkle Leinwand nach und nach mit zwölf parallel laufenden Filmminiaturen füllt, und der darauf folgenden Studie pan (2005) beginnt Johann Lurf seine filmische Forschungsreise. Mit der Kamera vermisst er in pan subtil eine klar definierte, alltägliche städtische Szenerie in einem 360-Grad-Schwenk, spielt in seinem dreigeteilten Bild behutsam und fast unmerklich mit Wahrnehmungsverschiebungen und Zeitverzögerungen, die schließlich in einem Kreislauf der Zeit enden.

12 Boxkämpfer, 12 Explosionen, 12 Geschichten und 12 Jahre später zeigt sich deutlich, wohin die Reise mit seinen akribischen und präzisen Kamerastudien führt: Lurf rüttelt an der Wahrnehmung, seine Filme scheinen die Welt aus ihren Angeln zu heben, sie sind gleichzeitig sowohl Explosionen wie auch Implosionen und treffen trotz ihrer scheinbaren Zurückhaltung und Bescheidenheit die Zusehenden mit voller Wucht.

Bereits sein dritter Film VERTIGO RUSH (2007) macht Lurf über Nacht international bekannt. Er verlegt die berühmte Dolly-Zoomfahrt aus Hitchcocks Vertigo in einen Wald, dessen Raum sich wie durch eine optische Täuschung abwechselnd immer mehr verdichtet und danach wieder ausweitet, und variiert dabei die Parameter aus Geschwindigkeit, Belichtungszeit und Brennweite derart rasend, dass es einen am Ende fast aus dem Kinosessel schleudert.

In 12 Explosionen (2008) spielt Lurf mit Erwartungen, Suspense und wiederum mit der Wahrnehmung: Irgendwann entdeckt man, dass kurz vor jeder Explosion in den nächtlichen Drehorten ein fast unmerklicher Umschnitt gemacht wird, sich der Bildausschnitt verändert und irgendwann bemerkt man schließlich, dass sich der eigentliche Film längst schon im Kopf abgespielt hat. In 12 Boxkämpfer jagen Viktor quer über den großen Sylter Deich 140 9 (2009) montiert Lurf 3500 einzelne Filmkader, die er in Wiener Vorführkabinen gesammelt hat, in einen turbulenten, die halbe Filmgeschichte umfassenden 3-minütigen "Film der Filme"; mit so viel Geschwindigkeit, Humor und Liebe zum Kino, dass man ihn immerzu anhalten, nochmals sehen, ihn Bild für Bild studieren möchte.

Nach dem halluzinatorischen Endeavour (2010), und dem verblüffenden Spiel mit Bewegung und Stillstand in RECONNAISSANCE (2011) nähert sich Lurf in EMBARGO (2014) mit ausgeklügelten, fast bewusstseinsverändernden Kamerafahrten verschiedenen österreichischen Rüstungsfirmen, verschiebt jegliche vertraute Perspektive der architektonischen Oberflächen, und verwendet dazu einen Soundtrack, der einen beinahe paranoid aus dem Film entlässt.

Seine Filme sind im wahrsten Sinne des Wortes experimentell, einzigartig und immerzu überraschend. Nach dem Betrachten scheint die Welt eine andere geworden zu sein. Und wer die Filme von Johann Lurf kennt, wird nie wieder in einen Kreisverkehr fahren können, ohne dabei lachend an sein Kreis Wr. Neustadt (2011) zu denken." (Jurybegründung, Auszug)

Jury: Yvette Löcker, Katharina Mückstein, Johannes Hammel

outstanding artist award – Innovative Kulturarbeit: Igor Friedrich Petković für das Projekt "Franz Ferdinands Princip – Synthese zweier Feindbilder"

Igor Friedrich Petkovic

Geboren 1976 im Salzburger Innergebirg, lebt und arbeitet in Europa, vorwiegend in Graz und Novi Sad. Universal Kreator, Konzeptkünstler, Fotograf, Filmemacher, Autor, Slawist, Kulturwissenschaftler und Kulturmanager. Studium an den Universitäten Graz, Novi Sad und Belgrad. Gründer von :[itsch]: prodakschens, new sad production und ARTEBRE, sowie Gründungsmitglied von Schaumbad - freies Atelierhaus Graz.

Petković arbeitet an einer Vielzahl von sozial und politisch engagierten, interkulturellen Kunst- und Kulturprojekten und interdisziplinären Forschungsfeldern. In seinem Schaffen untersucht er zeitgenössische, künstlerisch-wissenschaftliche Ausdrucksmöglichkeiten, visionäre Lebensrealitäten, dionysisch-apollonische Ereignisräume, popkulturelle Phänomene des Zeitgeist und historische und ikonographische Bedingtheiten. Er greift gesellschaftlich relevante Themen auf, um sie auf ihren wissenschaftlich-künstlerischen und sozialen Gehalt zu überprüfen und in einer zeitgenössischen Verständigung zu interpretieren. So entwickelt er künstlerische (Gegen-)Strategien zu Themen wie Lebensrealitäten und Migration, Identitäten und interkultureller Austausch, alternative soziale, ökonomische, ökologische und politische Prozesse, offene Erinnerungskultur, freier Wissenstransfer und Phänomene der Pop- und Subkultur.

Zuletzt gab er des Fotobuch Das Franz Ferdinand Prinzip - Warum der Erste Weltkrieg wirklich begann in der Edition Lammerhuber heraus. Aktuell arbeitet er am Projekt FKuK RIVIERA - Urlaub von der Konvention.

Projekte (Auswahl)

  • FKuK RIVIERA - Urlaub von der Konvention, Istrien, Steiermark
  • Franz Ferdinands Princip - Synthese zweier Feindbilder, Art Guerilla Camp und BL‘ART Festival, Banja Luka, ORF Landesstudio Salzburg (Buchpräsentation) und Garnisonsmuseum Graz (Ausstellung), zum Gedenkjahr 1914–2014
  • 2014 CEEvamp - transmediale Vampire, multimediales Kunstprojekt
  • 2013/14 murwillmeer, Kunstsymposium zum Jubiläum Städtepartnerschaft Graz-Pula
  • 2012 pisteARTproject, land art zum Ski-Weltcupfinale in Schladming
  • 2010/11 Steirischer Altweibersommer, Konzeption mit Max Gansberger, Schaumbad Graz; welcome back, Galerie Makina, Pula und Schaumbad Graz

Einzelausstellungen (Auswahl)

  • 2014 CEEvamp - transmediale Vampire, Novi Sad
  • 2013 EUROforia, Fotoserie zum Europatag - Fokus SerbienORF Steiermark, Graz
  • 2012 XRAY PRAY, MR-Experiment, Galerie KHG, Graz
  • 2011 gavrilos prinzip, Projektraum Viktor Bucher, Wien
  • 2010 interdit d´uriner, Street-Photography Exhibition, AAI Graz; gefallene engel / propali andjeli, Šok Galerija, Novi Sad

Gruppenausstellungen (Auswahl)

  • 2014/15 Franz Ferdinands Princip - Synthese zweier Feindbilder, BL‘ART Festival Banja Luka, Garnisonsmuseum Graz
  • 2013 Environmental Photographer of the Year Award, Royal Geographical Society London
  • 2012 Engel, Stift Rein
  • 2011 welcome back, Galerie Makina, DC Rojc, Pula und Schaumbad Graz
  • 2010 hallo irrgastBOKU, Wien

Filme/Videos (Auswahl)

  • 2014 - laufend CEEvamp - transmediale Vampire
  • 2013 XENOPHON - Narr der Freiheit, Kurzdokumentarfilm; Interims Lovers, Epilog - Selbstgespräche mit Platon, Kurzfilme
  • 2012 xray pray, Stopmotion Film; balkan beauty, Kurzfilme mit Ada Kobusiewicz; serbian obama - gypsi president, Politportrait
  • 2011 gavrilos prinzip, Kurzfilm

Preise (Auswahl)

  • 2015 outstanding artist Award 2015 – Innovative Kulturarbeit, Bundeskanzleramt
  • 2013 Environmental Photographer of the Year - Selection, Royal Geographical Society London
  • 2009 i-want-a-print, Emerging Artist Award, Israel
  • 2007 Creative Graz Award

"Das Projekt schärft und provoziert sowohl die künstlerische wie auch wissenschaftliche Auseinandersetzung zur gesellschaftspolitischen Themensetzung "Feindbild" in medialem und erinnerungskulturellem Zusammenhang. Dabei werden die Instrumentalisierung von Nationalfragestellungen und Vorurteilen eines geschichtsrelevanten Ereignisses als Anlass genommen, um diese künstlerisch und diskursiv zu bearbeiten. Die innovative spannende Aufarbeitung des Themas 1. Weltkrieg gelingt, weil sie interdisziplinär, überregional, grenzüberschreitend (Österreich, Bosnien/Herzegowina, Serbien), provokant und subkulturell, abseits vom Mainstream angelegt erfolgt. Das Projekt fasst einen wesentlichen Teil des virulenten und aktuellen Zeitthemas Feindbild und Nationalismus auf und richtet sich dabei gegen Stereotypenbildungen jeglicher Art. Es ist dadurch ein schlüssiges Kunststatement gegen Krieg und Ausgrenzung entstanden. Die Jury sieht es als Beispiel dafür, wie wissenschaftliche und künstlerische Ansätze ineinander übergehen können. So werden verschiedene Formate wie Symposien, Festivals, Buchveröffentlichungen, Performances, Ausstellungen, Videoarbeiten, Klangexperimente, Art Guerilla Camps usw. eingesetzt, um künstlerische Positionen zu erarbeiten und sich reflexiv dem zeitgenössischen Europa anzunähern. Die philosophischen, historischen und soziologischen Impulstexte bilden dabei die Verständnisbrücke zwischen den Kulturen. So versucht dieses Projekt gleichsam prozessorientiert die gemeinsamen Positionen auszuloten, die in Folge als multimediale Wanderausstellung mit Konzerten und Vorträgen präsentiert werden. Den Glanzpunkt setzt die Festivalumsetzung, in der gleichfalls protestorientierte und feministische Positionen verhandelt als auch Filmscreenings und Konzerte zur Klärung und Aufarbeitung von künstlerischen Standpunkten eingesetzt werden. Das Projekt gibt Ausblick, mit dem vielversprechenden Ansatz, ein Stück Utopie zu schaffen und eine Positionierung jenseits von postkolonialen und turbokapitalistischen Interessen zu setzen, und als ein Teil des europäischen Kulturkanons wahrgenommen zu werden." (Jurybegründung, Auszug)

Jury: Willi Erasmus, Julia Mumelter, Rüdiger Wassibauer

outstanding artist award – Interdisziplinarität: Kurt Hofstetter für das Projekt "Am Ereignishorizont der Ordnung – Neue Irrationale Muster"

Kurt Hofstetter

Geboren 1959 in Linz, lebt und arbeitet in Wien. Der Konzept- und Medienkünstler wurde in Wien durch seine permanenten Medieninstallationen Einen Augenblick Zeit am Wiener Südbahnhof und Planet der Pendler mit den drei Zeitmonden in der U-Bahnstation Landstraße Wien Mitte bekannt. Internationale Anerkennung fand er durch sein weltumspannendes Projekt Sonnenpendel sowie durch seine Teilnahme an den Biennalen zuletzt Sevilla 2008 und Venedig 2009.

Meine zentrale künstlerische Experimentation mit Kreislauf und Parallelität führte mich zur Entdeckung der "Induktiven Rotation" – einer neuen rekursiven Methode zur Generierung von unendlichen, aperiodischen, asymmetrischen Mustern und Pflasterungen (tilings). Diese Muster sind bereits nach der dritten Iteration von einer Komplexität, die die menschliche Vorstellungskraft übersteigt. Aus der Anwendung der IR-Methode werden Bilder und Skulpturen generiert, die optische Dynamik erzeugen und permanent zwischen Chaos und Ordnung oszillieren. Es geht um neue Strategien, die den Betrachterinnen und Betrachtern bewusstseinserweiternde Erfahrungen entgegen üblichen Wahrnehmungsmustern ermöglichen. (Hofstetter Kurt)

www.sunpendulum.at

Ausstellungen (Auswahl)

Sharjah Art Museum (2014); La Biennale di Venezia 2009; CAPC Museum of Contemporary Art, Bordeaux; CAAC Museum of Contemporary Art, Sevilla (Biennale 2008); Museum of Modern Art, Moskau; Witte De With Museum, Rotterdam; MuseumsQuartier, Wien; Kunsthaus Graz; ZKM – Zentrum für Kunst und Medientechnologie, Karlsruhe; Future Design Institute, Tokio; Triennale India, New Delhi; Kunsthalle Basel; MAK – Museum für angewandte Kunst Wien; Kunsthalle Wien; MUMOK – Museum moderner Kunst Wien u.a.

Permanente Installationen im öffentlichen Raum (Auswahl)

facing time, Technische Universität Wien; N.I.C. – nature is cool, Ecke Langegasse/Laudongasse Wien; Einen Augenblick Zeit, ZKM – Zentrum für Kunst und Medientechnologie, Karlsruhe (von 1994-2009 Wien Südbahnhof); Sunpendulum Time-Eyes, Marshall Islands, Tokio, Kolkata, Hong Kong, Dubai, Ensenada, New Orleans, Cairo, Granada, Bermuda, Hawaii; Planet der Pendler mit den 3 Zeitmonden, Bahnhof Landstraße Wien-Mitte

Experimentelle Videoarbeiten mit Barbara Doser – PARALLEL MEDIA

Präsentationen in mehr als 40 Ländern u.a. La Biennale di Venezia, Image Forum/Japan, Avanto_Helsinki, Viper_Basel, Diagonale, Ars Electronica Festival, Rencontres internationales Paris/Berlin, Internationales Film Festival Rotterdam, file/ Sao Paulo, Melbourne International Film Festival, SONAR/Barcelona, Super Deluxe/Tokio, Internationale Kurzfilmtage Oberhausen, Internationales Kurzfilmfestival Hamburg, Curtas Vila do Conde, International Festival of Fine Arts Szolnok, International Kansk Video Festival, Sonambiente Berlin, Next Five Minutes/Amsterdam

Preise und Auszeichnungen (Auswahl)

  • 2015 outstanding artist Award – Interdisziplinarität, Bundeskanzleramt; Patent der Republik Österreich AT 512 060 B
  • 1996 Brunel Award Commendation, Kopenhagen
  • 1993 Patent der Republik Österreich AT 396 040 B

"In seiner Auseinandersetzung mit generischen Entwurfsprozessen entwickelte der Medienkünstler Hofstetter Kurt eine Methode, die erlaubt, aus einem Element (math.: Tile) unendliche aperiodische Strukturen zu generieren. Er nennt diese Methode "Induktive Rotation". Einfache Tiles oder Found-Footage-Materialien wachsen so zu komplexen sich nie wiederholenden Mustern. Werke, die diese Formel in Raum und Bild setzen, sind in den internationalen Ausstellungen des Künstlers zu sehen.

Eine solche Formel war selbst der diskreten Geometrie bisher unbekannt. Die diskrete Geometrie ist ein Forschungsgebiet der Mathematik, das sich mit komplexen Ordnungen beschäftigt. Anders als "klassische" rekursive Verfahren der Geometrie basiert Hofstetters "Induktive Rotation" auf nur einem Ausgangselement.

Konsequent verfolgte der Künstler in den letzten zehn Jahren die Artikulation, Etablierung und Weiterentwicklung seiner Arbeit auch jenseits des Rezeptionsraums Kunst. Gemeinsam mit Dirk Frettlöh (Technische Universität Bielefeld) publizierte er 2015 den Beweis der Aperiodizität seiner Methode an einem der weltweit wichtigsten Institute für Grundlagenforschung in der Mathematik, dem Steklov Institute of Mathematics. In einem Kooperationsprojekt mit der Staatlichen Bundesanstalt für Textil und Informatik in Wien prüfte er erfolgreich die Anwendbarkeit der "Induktiven Rotation" für die Webtechnik. Die innovative Technik führte zu Geweben, die sich durch besondere Reißfestigkeit und Luftdurchlässigkeit auszeichnen.

In den Worten Dirk Frettlöhs: lt should be emphasised that it is very rare that a discovery of such mathematical relevance is made by an artist. (…) In the long run, it may turn out that lnductive Rotation structures yield new insights into the question "what kinds of orders do exist?" (Jurybegründung, Auszug)

Jury: Reni Hofmüller, MMag. Korinna Lindinger, Univ.-Prof. Rainer Zendron

outstanding artist award – Künstlerische Fotografie: Michael Höpfner

Michael Höpfner

Geboren 1972 in Krems/Donau, lebt und arbeitet in Berlin und Wien. Studium an der Akademie der bildenden Künste Wien und der Glasgow School of Art; seit 2011 künstlerische Assistenz im Fachbereich Kunst und Fotografie mit Martin Guttmann an der Akademie der bildenden Künste Wien. Seine mehrmonatigen Reisen zu Fuß in Zentralasien, Indien, Nepal, Tibet, China, Südkorea, Senegal, Libysche Sahara, Island, Schottland und in verschiedenen Teilen Europas, die Höpfner seit 1995 unternimmt, sind zentral für seine Arbeiten.

Ausstellungen (Auswahl)

2015 Canto di Strada, Hamish Fulton – Michael Höpfner, MAN Sardinia, Nuoro (kuratiert von Lorenzo Giusti); Lie Down, Get Up, Walk On, Michael Höpfner, Tresor - Kunstforum Bank Austria, Wien (Einzelausstellung, kuratiert von Heike Eipeldauer); Enacting Landscape, Philip Gaisser, Michael Höpfner, An-My Lê, Sharon Ya’ari, Kunsthaus Graz – Camera Austria
2014 Archives, Re-Assemblances and Surveys, Klovićevi dvori Gallery, Zagreb (kuratiert von Reinhard Braun und Sandra Križić Roban)
2013 Flex-Sil Reloaded, A Hommage to Roman Signer (gemeinsam mit Nina Canell, Valentin Carron, Matias Faldbakken, Isabella Girtanner, Raphael Hefti, Michael Höpfner, Norma Jeane, Peter Liechti, Josef Felix Müller, Navid Nuur, Hans Ulrich Obrist, Jaakko Pallasvuo, Kilian Rüthemann, Corinne Schatz, Roman Signer und Fredrik Værslev), Kunsthalle St. Gallen(kuratiert von Giovanni Carmine); Above / Below Ground, Mark Dion, Amy Yoes, J. Morgan Puett, Michael Höpfner, Siena Art Institute
2012 after five and a half days walking the trail peters out, Galerie Hubert Winter, Wien (Einzelausstellung); Deseando lo Real, Austria Contemporánea, MUAC - Museo Universitario Arte Contemporáneo, Mexico City
2011 Sense and Sensibility, Kunstverein Salzburg, Salzburg (kuratiert von Hemma Schmutz) 
2010 Katarina Zdjelar – Michael Höpfner, ar/ge kunst, Bozen (kuratiert von Luigi Fassi); Talking to Rocks, Galerie Olaf Stüber, Berlin (Einzelausstellung) 
2009 On Foot, Galerie Hubert Winter, Wien (Einzelausstellung); Herring Under A Furcoat, Caitlin Berrigan, Martin Kohout, Michael Höpfner, Program, Berlin (kuratiert von Carson Chan); The Outpost, abc – Art Berlin Contemporary, Akademie der Künste, Berlin (Einzelausstellung); Die Form der Isolation - Marc Aschenbrenner, Michael Höpfner, Galerie Olaf Stüber, Berlin

Preise (Auswahl)

2015 outstanding artist award – Künstlerische Fotografie, Bundeskanzleramt
2007 Österreichischer Grafikpreis 
2005 Kulturpreis des Landes Niederösterreich

"Michael Höpfners Arbeiten beruhen auf Reisen in abgelegene und menschenleere Gebiete wie das Hochplateau des Chang Tang im westlichen Tibet, bei denen der Künstler auf die analoge Schwarzweißfotografie setzt und die Spuren seiner Fortbewegung in eine landschaftliche Serialität überführt. Im Mittelpunkt von Höpfners Auseinandersetzung mit dem Raum steht der Akt des Gehens und Wanderns in ortlosen Gegenden. Bei den Aufnahmen, die Höpfner während dieser Wanderungen mit der Kamera macht, entstehen Sequenzen, die nicht die Landschaft selbst, sondern die Fortbewegung des Künstlers dokumentieren. Die dazu auserwählten Landschaftsteile werden in Folge durch Höpfners konzeptuelle und serielle fotografische Präsentationsweise nicht nur zu Orten geheimnisvoller Verheißung, sondern auch zu Zonen der Bedrohung durch das Unbekannte.

Der outstanding artist Award wurde Michael Höpfner aufgrund der überzeugenden Qualität seiner Arbeiten und der Kontinuität der künstlerischen Praxis vergeben." (Jurybegründung, Auszug)

Jury: Sissa Micheli, Walter Moser, Walter Seidl

outstanding artist award – Literatur: Christoph W. Bauer

Christoph W. Bauer

Geboren 1968 in Kolbnitz/Kärnten; aufgewachsen in Lienz/Osttirol, Innsbruck und Kirchberg in Tirol, lebt derzeit in Innsbruck. Nach Schulabschluss in verschiedenen Berufen tätig, seit 2002 freier Autor.

Seine künstlerische Bandbreite reicht von Lyrikbänden, Romanen und Hörspielen über Theaterstücke und Radiofeatures bis hin zu Libretti und Liedtexten. Außerdem machte er sich als Lyrik-Übersetzer einen Namen.

Seit 2003 Gast-Referent an der Pädagogischen Hochschule Innsbruck, seit 2012 Lehrauftrag an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck, 2013 Poetik-Vorlesung an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, Leiter von Schreibwerkstätten und Lyrikworkshops, Mitarbeit bei der Zeitschrift Topic - das junge Magazin, Konzeption des Literaturteils im Gaismair-Jahrbuch u.a.Darüber hinaus betreut er als Herausgeber mehrere Anthologieprojekte.

www.cewebe.com

Publikationen (Auswahl)

  • stromern, Gedichte, Haymon Verlag 2015
  • orange sind die äpfel blau, 15 Gedichte, Sonderausgabe Haymon Verlag 2015
  • In einer Bar unter dem Meer. Erzählungen, Haymon Verlag 2013
  • Die zweite Fremde. Zehn jüdische Lebensbilder, Haymon Verlag 2013
  • mein lieben mein hassen mein mittendrin du, Gedichte, Haymon Verlag 2011
  • getaktet in herzstärkender fremde, 14 Gedichte, Sonderausgabe, Haymon Verlag 2011
  • Der Buchdrucker der Medici, Erzählung, Haymon Verlag 2009
  • Graubart Boulevard, Haymon Verlag 2008
  • Im Alphabet der Häuser, Roman einer Stadt Haymon Verlag 2007
  • supersonic. logbuch einer reise ins verschwinden, Gedichte, Edition Korrespondenzen 2005
  • Aufstummen, Roman, Haymon Verlag 2004
  • fontanalia.fragmente, Gedichte, Haymon Verlag 2003
  • die mobilität des wassers müsste man mieten können, Gedichte, Haymon Verlag 2001
  • wege verzweigt, Gedichte, Haymon Verlag 1999

Co-Autorenschaft (Auswahl)

Mord in Carnuntum, Co-Autor Reinhold Embacher, Jugendbuch, Österreichischer Buchklub 2010

Herausgeberschaft (Auswahl)

Als Kind war ich weise. Texte zum Thema Kindsein, Haymon Verlag 2009
Ahoi! Gedichte aus 25 Jahren Haymon Verlag, Haymon Verlag 2007

Zahlreiche Beiträge in Anthologien, Zeitschriften und im Hörfunk. Journalistische Beiträge in Die Zeit, Die Presse, Der Standard, NZZ, Tiroler Tageszeitung;

Preise (Auswahl)

  • 2015 Tiroler Landespreis für Kunst; outstanding artist award – Literatur, Bundeskanzleramt
  • 2014 Kärntner Lyrikpreis
  • 2010 Preis des Kärntner Schriftstellerverbands
  • 2002 Innsbrucker Lyrikpreis; KELAG-Publikumspreis
  • 2001 Reinhard-Priessnitz-Preis; Lyrikpreis der Akademie Graz
  • 1998 Förderungspreis für neue Literatur des Landes Kärnten

"Christoph W. Bauer arbeitet als einer der wenigen Autoren seiner Generation in allen Gattungen, von Lyrik bis hin zu dokumentarischen Lebensbildern, vom Kinderbuch bis zu Theater und Hörspiel. Immer exakt dem jeweiligen Medium angemessen, folgen die Formen und Ausdrucksmittel seiner Texte klassischen ebenso wie selbst definierten Gesetzmäßigkeiten, bestechen durch eine unverwechselbare Rhythmik und große Gedankentiefe. In seinen Gedichten verwebt Christoph W. Bauer, der ein fundierter Kenner der Lyrik verschiedenster Sprachen und Kulturkreise ist, literarische Traditionen mit zeitgenössischer Popkultur. Er schafft es durch ein spielerisches Wieder-Holen von bekannten und weniger bekannten Verszeilen die scherben erinnerter reime auf sehr eigenwillige und eindringliche Weise zum Funkeln zu bringen. In seinen Romanen beschäftigt er sich immer wieder auch mit der Geschichte seines Wohnortes Innsbruck; spürt mit Einfühlsamkeit und Akribie Erinnerungen nach. Sein letzter, erfolgreicher Erzählband In einer Bar unter dem Meer rückt verschiedene Schicksale der Generation um die 40 ins Blickfeld. Mit hoher sprachlicher Genauigkeit erzählt er von Menschen, die viel zu verlieren haben." (Jurybegründung, Auszug)

Jury: Mag. Sabine Gruber, Mag. Michaela Monschein, Dr. Manfred Müller

outstanding artist award – Musik: Pia Palme

Pia Palme

Geboren 1957 in Wien, lebt als Komponistin, Experimentalistin und Künstlerin in Wien. Um ihre Kompositionen in einer kritischen Betrachtung der Gesellschaft zu verankern, setzt sie in ihren Werken performative Mittel, Installationen und Texte ein.

Musikstudium am Konservatorium der Stadt Wien sowie Mathematik und Geometrie an der Technischen Universität Wien. 1979–1997 Oboistin, Spezialistin für Alte Musik; 1989 Auseinandersetzung mit Improvisation und Raumgewahrsein am Naropa Institute Boulder, Colorado. Seit 2001 laufend Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Formen elektronischer Musik; derzeit Forschung für eine künstlerische Dissertation an der University of Huddersfield unter Prof. Liza Lim zum Thema Performing the Noise of Mind; Lehrtätigkeit; Projekte neuer und elektronischer Musik mit Schülerinnen, Schüler und Jugendlichen.

2007 Gründung und bis 2012 Produktion des Festivals e_may für neue und elektronische Musik in Kooperation mit Gina Mattiello; die von e_may uraufgeführten Auftragswerke von Komponistinnen haben die Landkarte Neuer Musik in Österreich nachhaltig verändert.

2015 wurde sie von soundandmusic UK in die Liste der New Voices 2015 in die Kollektion des British Library aufgenommen.

(Auftrags)werke u.a. bei den Festivals Klangspuren 2011, e_may, soundframe, Elevate Graz, musikprotokoll/Steirischer Herbst 2014, Wien Modern 2012 und 2015, Raflost Island 2012, Altonale Hamburg, MAK-Night, Stromschiene Alte Schmiede Wien, Salzburg Biennale 2015. Ausgedehnte Residencies als Komponistin/Performerin in Neuseeland 2009, Island 2012 und Teheran 2012, 2013, 2014. Produktion und Komposition der kollaborativen Oper ABSTRIAL 2013.

Werke/Projekte (Auswahl)

Kollaboratives Musiktheater 
ABSTRIAL, 2013 Wien

Weltliches Requiem 
BARE BRANCHES, 2012 Wien

Vokalwerke, unterschiedliche Besetzungen, mit und ohne Elektronik 
MORDACIOUS LIPS, TO DUST, 2015 London
BIRDSONG CRANNIES, 2015 Graz
Patterns to Punctuate Song, with Darkness, 2015 UA Salzburg, Berlin
LIP OF THE REAL I und II, 2012 UA Wien, Reykjavik, 2013 Huddersfield

Mit Performance/Installation/Text, Solo und Ensemble
Patterns to Punctuate Speech, with Darkness, 2015 Lecture Performance, Goldsmiths London
VOM RAUSCH IM SCHWARM für (sprechendes) Ensemble und Windmaschine, 2015 Burgenland
SETZUNG 1.1, 2014 Wien
VARIETIES, 2009 MAK - Museum für angewandte Kunst Wien, 2010 Tulln
AX.WHO. für Ensemble, 4 Performer/Performerinnen, Projektion und Installation UA 2009 Konzerthaus Wien, Wellington

Werkserie
GIB SIE WIEDER a warning commentary on resonance
für unterschiedliche Besetzungen, und stets mit Elektronik über Körperschallwandler, 
2013, 2014 Huddersfield, 2015 Schrattenberg, Klosterneuburg, Graz

Kollaborative Projekte
Relatively Scary mit Electric Indigo für das ECAS Karussell 2014 Steirischer Herbst, 2015 Linz Höhenrausch 
Theatermusik Das Zimmer am anderen Ende der Treppe mit Electric Indigo 2011 Kosmos Theater Wien
FERNRAUM Topologien, 2011 gleichzeitig an drei verschiedenen Orten (Wien, Mexico City, St. Lambrecht) mit Klaus Lang, Orgelimprovisation, Lale Rodgarkia-Dara, Radiokunst und Live-Übertragung. Kooperation mit Ö1 Kunstradio und e_may Wien.

"Das weltliche Oratorium BARE BRANCHES hebt sich von den übrigen Einreichungen durch die verwendeten Stilmittel (Einsatz von Elektronik und improvisatorischen Elementen, kreative Aufführungstechniken auf der Basis von Audiopartituren) sowie durch die Wahl einer gesellschaftspolitisch relevanten Thematik ab.

Pia Palme hat sich in den letzten Jahren zu einer der führenden Vertreterinnen auf dem Gebiet der elektronischen Musik in Österreich entwickelt und kann auf bedeutende Aufführungen ihrer Werke in Österreich (Wien Modern, Aspekte Salzburg, musikprotokoll, Klangspuren Schwaz etc.) ebenso wie international (Wellington, Reykjavik, Teheran u.a.) verweisen.

Die Zuerkennung des outstanding artist award erfolgt insbesondere auch unter Würdigung ihres kompositorischen Gesamtschaffens." (Jurybegründung, Auszug)

Jury: Richard Deutsch, Prof. Erwin Ortner, Dr. Angela Pachovsky

outstanding artist award – Musik: Pier Damiano Peretti

Pier Damiano Peretti

Geboren 1974 in Vicenza /Italien; Orgel- und Kompositionsstudium am dortigen Conservatorio sowie bei Petrassi-Schüler Wolfango Dalla Vecchia; 1996–2002 Orgelkonzertfach-Studium bei Herbert Tachezi und Michael Radulescu an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Wien und parallel dazu Komposition bei Wolfgang Suppan. 2002–2009 Professor für Orgel an der Hochschule für Musik und Theater Hannover; seit 2009 Professor für Orgel an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Meisterkurse für Komposition an den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik (bei Wolfgang Rihm und Bryan Ferneyhough) sowie an der Accademia Filarmonica di Bologna (bei Azio Corghi).

Artikelpublikationen, Lectures und Meisterkurse ergänzen seine pädagogische Tätigkeit. In den letzten Jahren war er als Juror bei den internationalen Orgelwettbewerben präsent; Zahlreiche Ur- und Erstaufführungen, CD-Produktionen und Rundfunkaufnahmen. Als Komponist intensive Beschäftigung mit Sakralmusik und spirituelle Themen. Heuer erscheinen ausgewählte Kompositionen beim Verlag Bärenreiter.

Seine rege Konzerttätigkeit als Organist führte ihn bisher zu Festivals in ganz Europa (u.a. Internationale Orgelwoche Nürnberg, Edinburgh – St. Giles Cathedral, Chartres - Cathédrale, Alkmaar - Grote St. Laurenskerk, Minsk - Belarusian State Philharmonic, Manchester - Bridgewater Hall, Haarlem – St. Bavo, Festival de Vitoria, Graz - Steirischer Herbst, Moskau - Tschaikowsky Saal, Bilbao - Palacio de Euskalduna, Festival Internazionale Città di Treviso) sowie Ostasiens (Tokio - Musashino Hall, Morioka - Civic Concert Hall, Seoul - Sejong Center, Toyota - Civic Concert Hall). In jüngerer Zeit erfolgten Auftritte im Wiener Konzerthaus, bei den Salzburger Festspiele sowie sein Nord-Amerika-Debüt (Montreal, Festival des couleurs de l'orgue français).

www.pdperetti.com

Auszeichnungen (Auswahl)

  • 2005 Internationaler Orgel-Kompositionswettbewerb Pfarrkirche Saarlouis (2. Preis)
  • 2004 Internationaler Orgel-Kompositionswettbewerb Rocco Rodio (1. Preis); Chor-Kompositionswettbewerb Icona Vetere (1. Preis)
  • 1999 St. Albans International Organ Competition (1. Preis)
  • 1997 AGIMUS-Orgel-Kompositionswettbewerb, Varenna (3. Preis)

Auftragswerke (Auswahl)

Carinthischer Sommer, Norddeutsche Orgelakademie Stade, Company of Music, Guardini Stiftung, Ensemble Arcantus, Europäische Tage für Kirchenmusik Darmstadt, Institut für Orgel, Orgelforschung und Kirchenmusik an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien

Werkliste (Auswahl)

  • 2014 Solstitium - für 8 Männerstimmen und Harfe (Text: G. Ungaretti, I. Bachmann); Sprachfenster – Sechs Interpolationen zu Händels „Messiah“ für 2 Sprecher, gemischten Chor, 2 Schlagzeuger und Barockinstrumente (Text: G. Benn, I. Bachmann, P. Celan, I. Knoll)
  • 2013/14 Antifone - für Orgel und 11 Instrumente
  • 2013 Omnis mundi creatura - für Vokalensemble (Text: Alain De Lille); Pièce extatique - für Altsaxophon und Klavier; Musica mechanica - für Orgel
  • 2012 Surge illiminare - für Sopran (auch Triangel) und Orgel (Text: Matthäusevangelium, Buch der Psalmen, Jesaja)
  • 2011 Vigilia - für Streichquartett und Orgel; Magnificat - für Sopran, Sprecherin, gemischter Chor und Orchester (Text: Lukasevangelium, Alda Merini)
  • 2010/11 Peje IS je - für Bariton, Cello, Schlagzeug und Orgel (Text: Thomasevangelium); Mane Nobiscum – Missa für die Osterzeit für gemischten Chor, Cello, Vibrafon, Orgel und eine Glocke (Text: Ordinarium Missae)
  • 2010 Et in Arcadia ego - für Oboe und Orgel; Erat lux vera - für gemischten Chor, Crotales und Orgelpedal (Text: Johannesevangelium)
  • 2009/10 Im Todesjahr des Königs Usija – Biblische Szene für Tenor, Oberchor und Instrumente (Text: Jesaja, Psalm 91, Des Knaben Wunderhorn)
  • 2008/09 Hortus Animae – Oratorium für Soli, Chor und Instrumente (Text: Das Hohelied des Salomons)
  • 2004/05 Aforismi lunari - für Flöte und Orgel

"Anlage, Konzeption und musikalische Sprache des prämierten Werkes bewegen sich fließend, unprätentiös und scheinbar mühelos zwischen Tradition und Innovation, sowohl im liturgischen, als auch im musikalisch-technischen Bereich. Mit der begleitenden Erklärung, die "rituelle Handlung und den autonomen künstlerischen Akt, Zelebrant und Musik in ein harmonisches Ganzes (zu) verschmelzen", greift Peretti auf die geistliche Musizierpraxis des Mittelalters und der frühen Renaissance zurück, die als unabdingbarer Teil der Liturgie definiert war. Andererseits werden durch geschickte Einbeziehung der Gemeinde Visionen neuer liturgisch- musikalischer Formen, den Intentionen des II. Vatikanums folgend, überzeugend verwirklicht.

In Sprache, Instrumentation, Notation und insbesondere in der Behandlung der menschlichen Stimme lotet Peretti mit Feingefühl für Aufführungspraxis den Raum zwischen älteren Techniken und neuen, noch ungedachten Wegen aus, ein vielfältiges Klangbild kann daraus entstehen, das durchaus imstande ist, dem mitfeiernden "Zuhörer" den tradierten Messetext in neuer Aussage nahe zu bringen.

Speziell mit dem von ihm initiierten Studio für Neue Orgelmusik am Institut für Orgel, Orgelforschung und Kirchenmusik der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien und mit seiner unermüdlichen Sorge um zeitgenössische Musik, vor allem im Bereich Orgel (und Instrumente) leistet Peretti in Ergänzung zum eigenen kompositorischen Schaffen einen wichtigen Beitrag für die österreichischen Neue Musik-Szene." (Jurybegründung, Auszug)

Jury: Richard Deutsch, Prof. Erwin Ortner, Dr. Angela Pachovsky

outstanding artist award – Video- und Medienkunst: Jörg Piringer

Jörg Piringer

Geboren 1974, lebt in Wien. Gründungsmitglied des Instituts für transakustische Forschung und des Gemüseorchesters; Studium der Informatik; arbeitet als freier Künstler und Wissenschaftler in den Bereichen elektronische Musik, Radiokunst, Lautpoesie, visuelle Poesie, interaktive kollaborative Systeme, online communities, Performance, Klanginstallation, Computerspiele, Videokunst und poetische Software; Mitherausgeber des Online-Soundpoetry-Magazins huellkurven.

joerg.piringer.net

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • 2015 Apple Watch & iPhone-App tiny poems
  • 2014 iPhone-App unicode infinite
  • 2012 Album & iPhone App konsonant - Sound Poetry App und mp3-Album; Buch: A Global Visuagehrsg. mit Günther Vallaster et al., edition ch
  • 2010 CDONIONOISE - the vegetable orchestra, hrsg. transacoustic research
  • 2008 LPthree ideophoneshrsg. onomatopee, Niederlande
  • 2004 CDvokálhrsg. transacoustic research

Ausstellungen, Festivals und Performances (Auswahl)

  • 2015 Typemotion, National Taiwan Museum of Fine Arts
  • 2014 Donaueschinger Musiktage; This Page Intentionally Left Blank, Istanbul; SOUNDOUT Festival, Berlin
  • 2013 Kapittel Festival, Stavanger
  • 2012 Tokyo Sound Poetry Festival, Tokio); Literatur und Strom, Stuttgart
  • 2011 Poesie Festival, Berlin; e-poetry, Buffalo
  • 2010 reVox, Madrid; Medienturm Graz; La Bás Biennale, Helsinki

Preise (Auswahl)

  • 2015 outstanding artist award – Video- und Medienkunst, Bundeskanzleramt
  • 2014 Lyrikpreis hautnah 2014 ORF Ö1
  • 2012 ZKM AppArtAward, Zentrum für Kunst und Medientechnologie, Karlsruhe
  • 2010 Honorary Mention Digital Musics and Sound Art, Prix Ars Electronica; Prize of Honor FILE PRIXLUX, São Paulo; Content Award Vienna

"Wie sprachlich ist die Wirklichkeit? Im Spannungsfeld zwischen Netzkunst, Literatur und elektronischer Musik beschäftigt sich der Künstler Jörg Piringer seit Jahren intensiv mit dem Medium der Sprache und entwickelt daraus ein höchst eigenständiges Alphabet. Sprache wird von ihm buchstäblich bis auf kleinste Phoneme und Partikel digital zerlegt, um daraus neue Klangtexturen, Satzgebilde und Sprachkonglomerate jenseits eindeutiger Semantik zu konstruieren. Piringers Werk setzt an Fragestellungen der Wiener Gruppe, Soundpoeten wie Henri Chopin oder dem Autorenkollektiv Oulipo an und führt die Auseinandersetzung mit zeitgenössischen Medien fort. Anhand von experimentellen Interfaces und poetischer Software lotet der Künstler neue technische Möglichkeiten der Interaktion zwischen Werk und Rezipienten aus. In seinen Soundperformances wird mittels Sprachsamples, Textanimationen und expressivem Stimmeinsatz die Komplexität des Sprechaktes live erlebbar. Wann wird Text zu Code, wo Sprache zu Rauschen und wie Laute zu Zeichen? Mit einer Vielzahl an Arbeiten in unterschiedlichsten Medien, ob fürs Radio, Internet, in Form von Computerspielen oder Kompositionen für Sprechapparate, Roboter oder Gemüse vertritt Jörg Piringer, nach Meinung der Jury, nicht nur österreichweit, sondern international eine ganz spezifische Position aktueller Medienkunst. Die Anerkennung gilt der Konsequenz seiner Arbeit am Wort – im weitesten Sinn des Wortes –, aber auch seiner kritischen Auseinandersetzung mit allgegenwärtigen Informations- und Kommunikationstechnologien." (Jurybegründung, Auszug)

Jury: Nikolaus Gansterer, Franz Pomassl, Andrea van der Straeten