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Birgit Graschopf

Ohne Titel 1, aus dem Werkzyklus Stromboli, 2015 analoger Barytabzug, S/W, gerahmt hinter Glas, 60 x 90 cm/ohne Titel 2, aus dem Werkzyklus Stromboli, 2015 analog, fotografische Emulsion auf Karton, S/W, gerahmt hinter Glas, 40 x 60 cm
Ohne Titel 1, aus dem Werkzyklus Stromboli, 2015 analoger Barytabzug, S/W, gerahmt hinter Glas, 60 x 90 cm/ohne Titel 2, aus dem Werkzyklus Stromboli, 2015 analog, fotografische Emulsion auf Karton, S/W, gerahmt hinter Glas, 40 x 60 cm. Foto Birgit Graschopf, BKA

Stromboli 2015

Der Mensch in der modernen Gesellschaft ist zentrales Thema meiner Arbeit. Dafür verwende und kombiniere ich die Medien Fotografie, Zeichnung, Video, Performance und Rauminstallation (Wandbelichtung), um Gesellschaftsstrukturen zu analysieren und das Individuum in seiner Umgebung und in seinem sozialen Raum darzustellen oder spürbar werden zu lassen. Zwischenmenschliche Beziehungen, unbewusste Verhaltensweisen, (Macht)Strukturen im Raum werden aufgegriffen und fotografisch, zeichnerisch, installativ und performativ in sichtbare Zusammenhänge gebracht. Insbesondere räumliche Verbindungen mit dem Individuum beschäftigen mich sehr und finden ihre Form unter anderem in der Wandbelichtung, eine Fotografie direkt an der Mauer, die mit dem Raum zu verschmelzen scheint.

Ausgangspunkt dieses Werkzyklus' "Stromboli" ist die Frage nach dem Entschwinden und der Auflösung des dargestellten Objekts im Bild. Inwiefern vergegenwärtigt der/die Betrachtende Anwesenheit im Bild, ohne es auf das begriffliche Sehen zu reduzieren?

"Was wir sehen blickt uns an" heißt Georges Didi-Hubermans Ausgangsthese zur Metapsychologie des Bildes. "Ce qui nous regarde" heißt sowohl anblicken als auch angehen: "Was wir sehen blickt uns an / geht uns an. Die Aura einer Erscheinung erfahren, heißt, sie mit dem Vermögen zu belehnen, den Blick aufzuschlagen."

Das Setting ist titelgebende Insel, die eine Vulkanspitze ist. Der Vulkan ist aktiv und spuckt alle 20 Minuten Asche. Die veränderbare Erscheinungsform der Insel als spuckender Vulkan wurde mit meinem Körper in Zusammenhang gesetzt und mittels Langzeitbelichtungen bei Dämmerung und Nacht versucht, die Berg-Asche-Konturen Strombolis mit meinen Inszenierungen in Form von Licht-Schreib-Choreografien in Beziehung zu bringen und diese zu verbildlichen.

Durch die Bewegungen im Bild bei langen Aufnahmezeiten ist der eigene Körper "kallichoreo-grafisch" eingesetzt und mit der Umgebung verschmolzen, die Lichtschrift entfaltet sich zu einem eigenständigen, von meinem Körper losgelösten, ephemeren Körper. Das Veränderbare und das Entkörperlichte - die Formen aus Aschewolken und Licht – begegnen der Dialektik von Didi-Hubermans Annahme über die Erfahrung des Blicks: Den sich über die Art und Dauer der Aufnahme generierenden Körper als das, das einen angeht / regarde, eine prozessuale Verbildlichung der Anwesenheit.

Der Werkzyklus Stromboli ist Beginn meines aktuellen Jahresprojekts: "Geister".

Birgit Graschopf
*1978, lebt und arbeitet in Wien. 2001-2007 Studium der Fotografie an der Universität für angewandte Kunst Wien, 2003-2004 Hochschule für Fotografie und Film (Göteborg/Schweden). 2007 und 2013 – Gastprofessur Fotografie Universität für angewandte Kunst Wien. Jüngste Einzelausstellungen umfassen unter anderem 2016 MEDUSA - Bogliasco Study Center Gallery (IT), 2015 DAS PACKHAUS - VIDEOANIMATION UND PERMANENTE INSTALLATION (Paradocks/ Wien), 2014 INTERVENTION IV (permanente Installation - Albertina/ Wien) und 2013 PARTICULATE MATTERS – fotografisch-skulpturale Installation Kunst (permanente Installation, Wittmann Schauraum am Karlsplatz, Wien). Ihre jüngste internationale Gruppenausstellung fand im Rahmen des Come Alive Art Festival in Taipeh/ Taiwan 2016 statt. Im Oktober 2016 erschien unter dem Titel OBER FLÄCHEN TIEFE eine Monografie ihrer künstlerischen Arbeiten.

Website: www.birgitgraschopf.com