Österreichischer Staatspreis für Frauen und weitere Frauenpreise
Mit dem Österreichischen Staatspreis für Frauen und den weiteren Frauenpreisen in den Kategorien "Wirtschaft", "Gesellschaft, Bildung und Arbeitswelt" und "MINT" werden bemerkenswerte frauen- und gleichstellungspolitische Leistungen sowie Persönlichkeiten mit Vorbildwirkungen in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen gewürdigt.
Österreichischer Staatspreis für Frauen und weitere Frauenpreise in den Kategorien "Wirtschaft", "Gesellschaft, Bildung und Arbeitswelt" und "MINT" 2022
Am 19. Dezember 2022 wurde der Österreichische Staatspreis für Frauen von Bundesministerin Susanne Raab an das Österreichische Fußballnationalteam der Frauen verliehen.
Die ausgezeichneten Leistungen des Österreichischen Fußballnationalteams der Frauen sind mit einer noch nie dagewesenen gesellschaftlichen sowie medialen Aufmerksamkeit verbunden, die direkte Auswirkungen auf die Sichtbarkeit von Frauen im (Fußball-)Sport und in den Medien haben. Das Team trägt hier maßgeblich zum Abbau veralteter Stereotype und somit zum gesamtgesellschaftlichen Wandel bei, der sich auch in weiteren (durch sie angestoßenen) gesellschaftlichen Diskursen zur Geschlechterdiskriminierung ausdrückt. Weiters werden durch den Staatspreis die außergewöhnliche Vorbildwirkung der Fußballerinnen und ihr soziales Engagement gewürdigt, mit dem sie junge Frauen und Mädchen in ganz Österreich stärken.
5 weitere Frauenpreise wurden vom Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW), vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF), vom Österreichischen Fonds zur Stärkung und Förderung von Frauen und Mädchen (LEA) und der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) gestiftet.
Der Frauenpreis in der Kategorie "Wirtschaft" gestiftet vom Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) ging an:
Lisa-Marie Fassl, MSc, BSc: Mit dem Frauenpreis werden ihre Leistungen zum Empowerment von Frauen in der männerdominierten "Start-Up" Branche gewürdigt. Als erfolgreiche Unternehmerin und Mitbegründerin der "Female Founders" ist sie nicht nur ein Vorbild für junge Frauen, sondern hat innerhalb der Branche maßgeblichen Einfluss und Reichweite, die sie zur Sichtbarmachung von Frauen und deren Interessen nutzt.
Der Frauenpreis in der Kategorie "Wirtschaft" gestiftet von der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) ging an:
Melanie Seidl: Die mehrfach ausgezeichnete Steinmetzin ist eine Pionierin, deren Leistungen wegebnend für andere Frauen auf diesem Gebiet waren. Sie war die erste Frau, die im Rahmen der "WorldSkills" 2011 bei den Steinmetzen antrat und wurde im Jahr darauf Europameisterin bei den "EuroSkills". Mit "Hoamatstoa" ist Frau Seidl zudem selbstständige Unternehmerin und fördert und trainiert junge Steinmetzinnen und Steinmetze. Mit dem Frauenpreis wird ihr Beitrag zum Abbau von geschlechterspezifischen Stereotypen in handwerklichen Berufen sowie zum Mentoring von jungen Frauen in der Branche gewürdigt.
Der Frauenpreis in der Kategorie "Gesellschaft, Bildung und Arbeitswelt" gestiftet vom Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) ging an:
Mag.a Sophie Rendl: Mit dem Frauenpreis werden ihre Tätigkeit im Kampf gegen Machtmissbrauch, Belästigung und Gewalt in Kunst, Kultur und Sport gewürdigt, sowie ihre Leistungen als Mitbegründerin der Plattform "Frauendomäne" zur Sichtbarmachung von weiblichen Expertinnen in allen Fachbereichen.
Der Frauenpreis in der Kategorie "Gesellschaft, Bildung und Arbeitswelt" gestiftet vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) ging an:
Emina Saric, MA: mit dem Frauenpreis werden ihre Leistungen in der gleichstellungsorientierten, interkulturellen Bildungs- und Beratungsarbeit unter besonderer Berücksichtigung des Themas "Gender Based Violence" gewürdigt.
Der Frauenpreis in der Kategorie "MINT" gestiftet vom Österreichischen Fonds zur Stärkung und Förderung von Frauen und Mädchen (LEA) ging an:
Dr.in Gerlinde Macho: mit dem Frauenpreis wird ihr langjähriges Engagement für die Förderung und Gleichstellung von Frauen in der IT-Branche gewürdigt. Im Fokus ihrer Tätigkeit stehen hier das Aufzeigen von Karrierechancen für Frauen sowie der aktive Abbau von Einstiegsbarrieren in diesem Bereich.
Informationen zum Österreichischen Staatspreis für Frauen und der weiteren Frauenpreise in den Kategorien "Wirtschaft", "Gesellschaft, Bildung und Arbeitswelt" und "MINT"
Der Österreichische Staatspreis für Frauen ist mit 8.000 Euro dotiert und wird vom für Frauenangelegenheiten zuständigen Regierungsmitglied verliehen.
Die weiteren Frauenpreise werden von verschiedenen Stellen gestiftet und in den folgenden Kategorien vergeben:
- Kategorie "Wirtschaft": gestiftet von dem für Wirtschaft zuständigen Regierungsmitglied und von der Wirtschaftskammer Österreich, dotiert mit 2.500 Euro je stiftender Stelle.
- Kategorie "Gesellschaft, Bildung und Arbeitswelt": gestiftet von dem für Arbeit zuständigen Regierungsmitglied und gestiftet von dem für Bildung und Wissenschaft zuständigen Regierungsmitglied, dotiert mit 2.500 Euro je stiftender Stelle.
- Kategorie "MINT": gestiftet vom Österreichischen Fonds zur Stärkung und Förderung von Frauen und Mädchen, dotiert mit 2.500 Euro.
Der Österreichische Staatspreis für Frauen sowie die weiteren Frauenpreise werden aufgrund von Vorschlägen einer unabhängigen Jury verliehen.
Die Jury setzt sich aus den Preisstifterinnen und Preisstiftern, der oder dem Vorsitzenden sowie mindestens 3 anerkannten Fachleuten aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen zusammen.
Jury des Österreichischen Staatspreises für Frauen und der weiteren Frauenpreise in den Kategorien "Wirtschaft", "Gesellschaft, Bildung und Arbeitswelt" und "MINT" 2022:
- Bundesministerin MMag.a Dr.in Susanne Raab
- Dr. Heinz Faßmann
- Mag.a Nalan Gündüz
- Mag.a Bernadette Hawel
- Mag.a Mirna Jukic-Berger
- Dr.in Johanna Rachinger
- Mag.a Roswitha Tschenett
- Mag.a Sylvia Vana
- Mag.a Elisabeth Wenzl
Bewertungskriterien
Die Bewertung der Nominierungen erfolgte anhand der folgenden Kriterien:
- Bezug zu Österreich
- Hervorragender Beitrag oder hervorragende Leistungen zur Gleichstellung der Geschlechter, zur Herstellung von Chancengleichheit zwischen den Geschlechtern und somit zur Förderung der Grund- und Menschenrechte
- Bedeutender Beitrag zum Abbau von stereotypen Rollenbildern
- Beitrag zur gesellschaftlichen Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung zu frauenspezifischen Themen und/oder Gleichstellungsthemen
- Pionier- beziehungsweise Innovationsleistung
- Außergewöhnliches Engagement sowie Vorbildwirkung und Inspiration für Frauen und Mädchen
- Bedeutender Beitrag zur Selbstbestimmung und Empowerment von Frauen und Mädchen
- Beharrlichkeit und Durchsetzungsvermögen in einem männerdominierten Bereich
Die Bewertung von Wissenschafts- und Forschungsleistungen erfolgt außerdem anhand folgender Kriterien:
- Qualität der Arbeiten/Tätigkeit
- Anerkennung der Expertise im In- und Ausland
- Innovation und Aktualität
- Beitrag zur gesellschaftlichen Debatte
- Einfluss auf die Entwicklung des jeweiligen Bereiches
Weiterführende Informationen
Auch die Käthe Leichter-Preise und der Käthe Leichter-Lebenswerkpreis wurden im Rahmen des Österreichischen Staatspreises für Frauen und der weiteren Frauenpreise 2022 wieder verliehen.