Kulturminister Gernot Blümel: "Österreich-Beitrag ' Platform Austria' wird Architekturdiskurs auf Biennale 2020 befeuern"

Projekt "Platform Austria" von Peter Mörtenböck und Helge Mooshammer hat erste Ausschreibung gewonnen – Blümel: Projekt trifft "Essenz des Biennale-Gedankens"

"Die Biennale in Venedig ist eines der renommiertesten Foren der Kunst- und Architekturszene. Für Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Österreich ist sie somit eine der wichtigsten Plattformen und stellt eine große Chance dar. Es ist mir ein persönliches Anliegen, den Auswahlprozess für die Kuratorin beziehungsweise den Kurator möglichst offen zu halten", sagte Bundesminister Blümel. Gernot Blümel hatte heute gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Jury, Verena Konrad, Ernst J. Fuchs und Matthias Böckl, sowie mit Peter Mörtenböck und Helge Mooshammer, die den österreichischen Pavillon auf der Architekturbiennale 2020 gestalten werden, zur Pressekonferenz im Museum moderner Kunst (mumok) geladen. Gerade die Auswahl des Kurators beziehungsweise der Kuratorin sei angesichts der Chancen, die eine Teilnahme bietet, von essentieller Bedeutung, betonte der Kulturminister. Daher habe man den Auswahlprozess gemäß der international anerkannten Standards neu aufgestellt. Für die 17. Internationale Architekturausstellung der Biennale Venedig 2020 hat das Bundeskanzleramt erstmals das kuratorische Konzept für den Beitrag im österreichischen Pavillon ausgeschrieben.

"Platform Austria" – Plattform-Urbanismus

Von 1. Dezember 2018 bis 1. Februar 2019 konnten im Rahmen der Ausschreibung Konzepte eingereicht werden, die von der hochkarätig besetzten Jury, bestehend aus Matthias Boeckl, Ernst J. Fuchs, Verena Konrad und Andreas Ruby, bewertet wurden. Verena Konrad, Direktorin "vai Vorarlberger Architektur Institut", sprach von einer sehr guten Resonanz auf das neue Auswahlverfahren: "Wir konnten aus 39 Projekten wählen, die ein großes Spektrum an Zugängen und Themen abgedeckt haben. Unsere Wahl fiel auf den Entwurf zu einem architekturtheoretisch und gesellschaftspolitisch brisanten Thema, den Plattform-Urbanismus, der die Gestalt unserer Städte in Zukunft wesentlich mitbestimmen könnte." Das Siegerprojekt "Platform Austria" von Peter Mörtenböck und Helge Mooshammer wurde in einer gemeinsamen Sitzung von Bundesminister Blümel und der Jury ausgewählt. Für Ernst J. Fuchs, Gründer von "the next ENTERprise Architects", entziehe sich das Projekt konsequent der Szenografie eines üblichen Ausstellungsparcours und provoziere den Anspruch, dass jede einzelne Person Teil der Ausstellung sei. Auf diese Weise schaffe man ein dynamisches Ausstellungsformat.

"Siegerprojekt trifft Essenz des Biennale-Gedankens"

Das Projekt "Platform Austria" thematisiert den Aufstieg digitaler Plattformen, die durch gesammelte Daten in neue Geschäftsbereiche eindringen und auch beginnen, ganze Stadtteile zu bauen. "Sie stellen nicht nur neue Unternehmensformen dar, sondern eine komplett neu geschaffene Lebenskultur. Angesichts dieser Veränderungen stellen sich wichtige gesellschaftliche Fragen zu den Potenzialen und Risiken der Architektur dieser allumfassenden Ökosysteme", betonte Peter Mörtenböck. Gemäß Helge Mooshammer werden diese Veränderungen nicht von Technologie alleine, sondern im Zusammenspiel von technologischer Innovation mit sozialen und kulturellen Wünschen getragen. Die Ausstellung verwandelt die Haupträume des österreichischen Pavillons in einen Konversationsraum über die Potenziale der Zukunft und deren Architektur. "Das Projekt 'Platform Austria' von Peter Mörtenböck und Helge Mooshammer ist neu, experimentell und greift eines der wichtigsten Themen unserer Zeit auf. Es wird den Architekturdiskurs befeuern und trifft damit die Essenz des Biennale-Gedankens", erläuterte Gernot Blümel abschließend.

Bilder der Pressekonferenz, die heute im mumok stattfand, sind über das Fotoservice des Bundeskanzleramtes kostenfrei abrufbar.