Bundesminister Gernot Blümel: "Ausbrechen aus geltenden Konventionen"

Eröffnung der Ausstellungen "Egon Schiele. Die Jubiläumsschau" und "Schiele – Brus – Palme. Absturzträume" im Leopold Museum

"Der Sammelleidenschaft des Ehepaares Rudolf und Elisabeth Leopold verdanken wir es, dass Wien heute das Schiele-Zentrum weltweit ist. Sie sammelten schon Werke des Ausnahmekünstlers, als vor allem die Papierarbeiten noch wenig geschätzt wurden. Viele Werke Schieles wären ohne diese Sammelleidenschaft verkannt oder überhaupt verloren. Stattdessen können wir heute eine herausragende multimediale Sammlung aus Gemälden, Aquarellen, Zeichnungen, Skizzen, Briefen und Fotografien besichtigen", sagte Bundesminister Gernot Blümel anlässlich der Eröffnung der beiden Ausstellungen "Egon Schiele. Die Jubiläumsschau" und "Schiele-Brus-Palme. Absturzträume" im Leopold Museum.

"Schiele hat als einer der ersten Künstler um die Wende zum 20. Jahrhundert die eigene Person in den Mittelpunkt seiner künstlerischen Arbeit gestellt und sie expressionistisch dargestellt. Er überschritt bewusst alle Grenzen und gilt als einer der radikalen Tabubrecher der damaligen Lebenswelt. Ihm ging es darum, Abbilder der Wirklichkeit so darzustellen, dass sich ihre emotionale Aussage über das tatsächlich Dargestellte heraushebt", so Kulturminister Blümel in seiner Eröffnungsansprache. Bemerkenswert seien auch die Arbeiten von Günter Brus und Thomas Palme: "Brus und Palme setzen vehement die beiden wichtigsten Elemente des Kunstschaffens von Schiele fort: Die uneingeschränkte Auseinandersetzung mit dem Individuum und die Darstellung des Körpers als Grundlage der Analyse des eigenen Ichs, so Blümel. "Das völlige Ausbrechen aus den bisher geltenden Konventionen ist die fundamentale Gemeinsamkeit der beiden Zeitgenossen mit ihrem großen Vorläufer", so Blümel.

Abschließend bedankte sich Bundesminister Gernot Blümel beim Leopold Museum dafür, dass bedeutende Schiele-Werke einem großen Publikum zugänglich gemacht werden und bei der Familie Leopold, die es ermöglichte, dass man Schieles Werk so facettenreich erleben könne. Auch Günter Brus und Thomas Palme dankte der Bundesminister dafür, dass sie das Vermächtnis Egon Schieles weitertragen. "Egon Schiele. Die Jubiläumsschau" ist noch bis zum 4. November 2018 zu sehen. Die Ausstellung "Schiele – Brus – Palme. Absturzträume" kann bis 11. Juni 2018 besichtigt werden.

Bilder vom Eröffnungsabend im Leopold Museum sind über das Fotoservice des Bundeskanzleramtes kostenfrei abrufbar.