Gernot Blümel zum Tod von Jahrhundertfotograf Erich Lessing

Ein unnachahmlicher Chronist und Fotograf von Weltrang

"Erich Lessing hatte einen Blick für historische Ereignisse, er konnte Augenblicke mit unglaublicher künstlerischer Qualität festhalten und er porträtierte berühmte Persönlichkeiten auf unnachahmliche Weise", so Kunst- und Kulturminister Gernot Blümel zum Tod des Fotografen Erich Lessing. "Wir verneigen uns vor einem großen Österreicher, jemand der die Zeit wie kaum ein anderer dokumentieren konnte, und einem Zeitzeugen des dunkelsten Kapitels unseres Landes."

Bereits als Jugendlicher floh Erich Lessing im Jahr 1939 im Alter von 16 Jahren vor den Nationalsozialisten, um wenige Jahre nach der Befreiung wieder nach Wien zurückzukehren. Fortan sollte er als einer der berühmtesten und erfolgreichsten österreichischen Künstler des 20. Jahrhunderts wirken.

Erich Lessing hat in seiner Funktion als Pressefotograf für die größten Agenturen gearbeitet und dabei niemals den künstlerischen Anspruch seiner Bilder aus den Augen verloren. Er hat die Qualität der Pressefotografie weltweit maßgebend beeinflusst und mit seinem künstlerischen Werk über Jahrzehnte einen wesentlichen Beitrag für den Ruf Österreichs als Kunst- und Kulturnation geleistet.

Erich Lessing hat mit seiner fotografischen Arbeit, seinem präzisen Blick für historische Momente und Ereignisse sowie seinem Menschenbild Generationen von Fotografinnen und Fotografen geprägt. Sein begabtes Auge hat Geschichte eingefangen. Nicht nur hat Erich Lessing unser kulturelles Gedächtnis, etwa mit der berühmten Aufnahme Leopold Figls nach der Unterzeichnung des Staatsvertrags, entscheidend mitgeprägt, auch die Aufnahmen vom Ungarn-Aufstand im Jahr 1956 zeigen sein Gespür für Schicksalsmomente und Zeitgeist. Seine Aufnahmen von welthistorisch prägenden Ereignissen, seine sensiblen und kraftvollen Menschenbilder und Porträtaufnahmen verbleiben im Gedächtnis mehrerer Generationen.

"Wir trauern um einen großen Künstler. Unsere Anteilnahme gilt seiner Familie und allen, die mit ihm eng verbunden sind", so Bundesminister Gernot Blümel.

Rückfragehinweis:
Sophie Gnesda
Presse Bundesminister Blümel
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