Veranstaltung der "Strategie Kulturerbe digital"
Podiumsdiskussion mit Stakeholdern beleuchtete Fortschritte der "Strategie Kulturerbe digital" – Kunst- und Kulturstaatssekretärin Mayer: "Kulturelle Schätze mit neuen Technologien zugänglich machen – vor allem jungen Menschen" – "Strategie Kulturerbe digital" ist im österreichischen EU-Aufbauplan verankert
Am 6. September 2022 fand im Weltmuseum Wien eine Podiumsdiskussion statt, um Stakeholder über den Fortschritt der "Strategie Kulturerbe digital" zu informieren und Kernpunkte des Strategiepapiers zu diskutieren. Im Rahmen der "Strategie Kulturerbe digital", eingebettet in den österreichischen EU-Aufbauplan, erarbeitet das Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (BMKÖS) eine Strategie zur digitalen Transformation im Kunst- und Kultursektor.
Staatssekretärin Mayer: "Kulturelle Erzeugnisse jungen Menschen vermitteln"
Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer betonte: "Es ist eine zentrale Aufgabe der Kulturpolitik, dazu beizutragen, dass die kulturellen Erzeugnisse der Vergangenheit, aber auch des zeitgenössischen Kunstschaffens, bewahrt, zugänglich gemacht und vermittelt werden – insbesondere für junge Menschen und nachfolgende Generationen. In unseren Institutionen lagern kulturelle Schätze, die mit neuen Technologien einem noch breiteren Publikum zugänglich gemacht werden können. Wie wir die vorhandenen Tools besser nützen können, wollen wir gemeinsam mit vielen Stakeholdern aus dem Kultur- und Kulturerbebereich diskutieren und in Zielsetzungen und Empfehlungen formulieren."
"Insbesondere die Covid-19-Krise hat gezeigt, wie wichtig digitale Lösungen sind, um das künstlerische Schaffen und das kulturelle Erbe Europas digital zugänglich zu machen", strich Martin Selmayr, Leiter der Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich, in seiner Eröffnungsrede hervor.
Podiumsdiskussion rückt digitale Teilhabe am Kulturerbe in den Fokus
Im Rahmen der Podiumsdiskussion am 6. September 2022 trafen sich Digitalisierungsexpertinnen und -experten aus österreichischen Kulturerbe-Institutionen. Nach Impulsvorträgen von Kathrin Vohland (Direktorin, Naturhistorisches Museum Wien) und Gabriele Fröschl (Leitung, Österreichische Mediathek), in denen die Chancen, Risiken, aber auch die digitale Teilhabe am Kulturerbe als demokratisches Element beleuchtet wurden, moderierte Gerfried Stocker (Geschäftsführung und künstlerische Leitung, Ars Electronica) eine spannende Diskussion mit allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern.
Als Ausblick auf weitere Maßnahmen im Rahmen des österreichischen EU-Aufbauplans wurde im Rahmen der Veranstaltung die baldige Veröffentlichung des Calls "Digitalisierungsoffensive Kulturerbe" angekündigt, welcher dazu beitragen soll, dass Österreichs Kulturerbe digital gesichert und der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Der Prozess zur nationalen Digitalisierungsstrategie des BMKÖS erfolgt in mehreren Schritten und gliedert sich in eine Recherche- und Konsultationsphase, eine Entwicklungsphase sowie eine Redaktionsphase.
Hintergrund: Kunst und Kultur im österreichischen EU-Aufbauplan
Im österreichischen EU-Aufbauplan ist ein eigenes Kapitel zu Kunst und Kultur verankert. Vorgesehen sind 2 Reformen und EU-Mittel für 3 Investitionsvorhaben in Höhe von 66,5 Millionen Euro:
- Entwicklung eines Baukulturprogramms: Umsetzung mit der Veröffentlichung des Vierten Baukulturreports im September 2021
- Ausarbeitung einer nationalen Digitalisierungsstrategie für Kulturerbe: Der Prozess gliedert sich in eine Recherche-, Konsultations- und Entwicklungsphase. (inklusive Online-Umfrage im April 2022, Austausch mit Stakeholdern aus dem Kultur- und Kulturerbebereich). Die Strategie soll Ende 2022 veröffentlicht werden.
- Digitalisierungsoffensive Kulturerbe (16,5 Millionen Euro): Die Digitalisierungsoffensive Kulturerbe dient dem Auf- und Ausbau der Digitalisierung in Kunst und Kultur und fördert die digitale Transformation des Kunst- und Kultursektors. Der Schwerpunkt liegt auf der digitalen Sicherung von Sammlungsobjekten beziehungsweise im Aufbau von Online-Sammlungen. Geplant sind ein Förderprogramm ab Herbst 2022 und ein Relaunch der digitalen Plattform Kulturpool im Jahr 2023.
- Ökologische Sanierung der Praterateliers und des Volkskundemuseums Wien (35 Millionen Euro): Das Volkskundemuseum Wien und die Praterateliers sollen zu Vorzeigeprojekten einer gelebten Baukultur und eines umweltbewussten Denkmalschutzes werden. Zusätzlich zum Erhalt der historischen Substanz und Erscheinung sollen die Sanierungsprojekte zu einer deutlichen Steigerung der Energieeffizienz der beiden denkmalgeschützten Gebäude beitragen.
- Förderprogramm "Klimafitte Kulturbetriebe" (15 Millionen Euro): Transformations- und Innovationsschritte im Sinne der Klimaneutralität sind mit erheblichen Investitionen verbunden. Das Förderprogramm Klimafitte Kulturbetriebe soll Anreize für ökologische Investitionen im Kulturbereich setzen, zum Beispiel erneuerbare Energieträger, Heizungs- und Beleuchtungsoptimierung, Dach- und Fassadenbegrünung. Die erste Ausschreibung erfolgt im Herbst 2022.